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Liegengebliebenes – Nachrichten aus der Welt der Prokrastination

Man nimmt sich ja so viel vor, oder hat irgendwelche Projekte oder halbgare Ideen herumliegen. Drum will ich heute mal einige der Dinge (aus dem groben Umfeld dieses Blogs) aufzählen, die bisher nichts geworden sind. Der Klassiker eines angefangenen aber nie abgeschlossenen Buchprojekts ist nicht dabei, aber einige andere Sachen haben sich schon angesammelt:

Ganze Webseiten

  • Alertbird:
    In der Auflösung von exolution sind bei mir einige recht tote Domains hängengeblieben und auch ein paar Backups von CVS-Repositories. Darunter auch das Komplette Internet-Startup Alertbird, dessen Betreiber-AG schon einige Zeit vor exolution in die Insolvenz gegangen war, und das 2004 dann ganz vom Netz ging. Die Geschichte hatte ich hier mal aufgeschrieben, und ich hatte auch schon angefangen, die Sourcen wieder zu entstauben und die Daten zu konvertieren, aber irgendwie ist das dann im Sande verlaufen. Inzwischen braucht das zwar auch wahrscheinlich keiner mehr, aber ich finde trotzdem schade, dass es in der virtuellen Schublade verstaubt.
  • Fotoroulette:
    Ein Artikel bei Anke Gröner brachte mich mal auf die Idee, ein Blogprojekt für dieses Spiel aufzusetzen:

    “To me Venice was not merely beautiful: it was beautiful everywhere. On one occasion I set about testing the notion by concocting a game called ‘photo roulette’, the object of which was to walk around the city taking photographs at unplanned moments – whenever a church bell rang or at every sighting of a dog or cat – to see how often, standing at an arbitrary spot, one would be confronted by a view of exceptional beauty. The answer: almost always.”

    John Berendt, The City of Falling Angels, Sceptre 2006, Seite 27
    Leider bin ich nicht wirklich über die Domainregistrierung rausgekommen, obwohl sich das tatsächlich noch umsetzen ließe. Die Domain benutze ich im Moment für Testblogs, aber wenn da jemand wirklich Fotos veröffentlichen wollte, dann könnte ich die reaktivieren.

  • Twoto:
    An ähnlicher Stelle steckengeblieben ist die Idee, einen eigenen Twitter-Fotosharing-Dienst aufzusetzen. Twitpic, das damals noch allein auf weiter Flur war, kam nämlich mit Umlauten anfangs gar nicht zurecht und hatte auch regelmäßig Probleme mit genereller Abwesenheit durch starkes Wachstum. Noch einen solchen Dienst braucht aber heute echt keiner mehr, drum werde ich die Domain vermutlich verschwinden lassen.

Zu selten befüllte Blogs

  • 321 Blog:
    Im Abnehmblog herrscht im Moment allgemein Ruhe. Hin und wieder schreibe ich über meine Trainingsfortschritte. Ich weiß aber nicht, ob ich an einem weiteren Abnehmduell teilnehmen würde — im Wettbewerb abnehmen ist vielleicht doch nicht so toll. Der regelmäßige Austausch mit den anderen 321-Bloggern wäre aber doch ganz toll.
  • Schlechte Gedichte:
    Im Gegensatz zum Fotoroulette war dieses Gemeinschaftsblog tatsächlich aktiv. Entstanden ist es während eines Projekts, bei dem ich mit einem Haufen kreativen Softwareentwicklern in einem Raum saß. Beim Blödeln entstanden manchmal Reime mit einem deutlichen Hang ins Technische. Die wanderten dann in das Blog. Allein bin ich leider überhaupt kein Poet, und so lebt die Seite seitdem nur noch von gelegentlichen Fundstücken. Ich lade aber hiermit alle meine Leser ein, Gedichte einzureichen und/oder sich von mir einen Autorenzugang geben zu lassen. Das Blog steht allen schlechten Gedichten offen.

Dinge für Iron Blogging Stuttgart

Nie fertiggeschriebene Blogartikelentwürfe

  • Mein Speed-Setup, Teil 3: Fixing und Tuning
    Ein Artikel aus der Reihe, in der ich mein Serversetup erkläre (Teil 1, Teil 2). Am Setup wird nach wie vor geschraubt, da gäbe es also eigentlich durchaus noch was aufzuschreiben.
  • Die Linux-Server im Windowsnetz (Teil 2)
    Noch so eine Serie. Bei dieser wurde das beschriebene Projekt aufgegeben, bevor der Artikel fertig war. Eigentlich weiß ich aber, was noch fehlt.
  • Kekse
    Ein Rumpfartikel über das Cookie-Dilemma.
  • Ein Artikel über TLS
  • [brg] Wie fang ich an? (oder: Wo bloggen?)
    Der erste Anfängerartikel für die Blog Revival Gang (wie hier angekündigt).
  • Buchhaltung mit Ledger
    Über die Abrechnung der Iron Blogger Stuttgart. Das verwendete Programm ist nämlich vielseitig einsetzbar.
  • für mich
    Ein Fragment eines Blog-Revival-Gang-Artikels.
  • (und dieser Artikel, aber der ist ja hiermit doch noch fertiggestellt)

Was meint Ihr? Welche der vielen Dinge sollte ich wieder weiter vorantreiben? Welche sollte ich besser gleich einstampfen?

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Trotzdem noch doof: Leistungsschutzrecht

Keine Angst, es folgt nicht noch ein Text darüber, dass robots.txt eigentlich schon helfen würde oder ähnliches. Das steht ja schon überall.

Google hat eine Kampagne gestartet. Es erklärt seinen Benutzern, dass das gerade geplante Leistungsschutzrecht für Presseverlage (im folgenden Text immer mit LSR abgekürzt) die Funktion der Suchmaschine und damit die Nützlichkeit des ganzen Internets bedrohe. Das ist natürlich übertrieben, aber in der Tat richtet sich das LSR hauptsächlich gegen Google.

Das Entsetzen in den Artikeln auf den Zeitungswebseiten ist entsprechend groß. Wie kann sich Google nur das Recht herausnehmen, seine „Monopolstellung“ für PR in eigener Sache zu nutzen? Nun, natürlich hat Google dasselbe Recht, die große Aufmerksamkeit, die es durch seine Marktmacht erhält, für die Verbreitung seiner Anliegen zu nutzen, wie es die Content-Allianz-Mitglieder z.B. in der FAZ und der Tagesschau hat (zusammen haben die wahrscheinlich sogar eine größere Reichweite).

Auch wenn die Presse gern den Gegensatz zwischen „Datenkrake Google“ und sich selbst als „Verteidiger der Demokratie“ ins Feld führt, gibt es keinen Grund, hier mit zweierlei Maß zu messen. Wir sollen nämlich glauben, Zeitungsverlage und Suchmaschinen wären in verschiedenen Branchen beheimatet, aber das stimmt gar nicht: sobald die Zeitung nicht mehr auf Papier gedruckt ist, lebt sie ausschließlich von der auf der Seite geschalteten Werbung — und bei Suchmaschinen gab es AFAIK noch nie eine andere Finanzierung. Es handelt sich bei Google und den Verlagen heutzutage also um direkte Konkurrenten in der Vermietung meiner Bildschirmfläche an Werbekunden. Da möchte man doch ungern zwischen die Fronten geraten.

Das LSR birgt aber trotzdem mögliche Fallen und Rechtsunsicherheiten auch für uns einfache Ins-Internet-Schreiber. Nach aktuell vorherrschender Auslegung sollten alle normalen Blogartikel — auch mit Zitaten und Links — unproblematisch sein, aber Formulierungen wie:

Zulässig ist die öffentliche Zugänglichmachung von Presseerzeugnissen oder Teilen hiervon, soweit sie nicht durch gewerbliche Anbieter von Suchmaschinen oder gewerbliche Anbieter von Diensten erfolgt, die Inhalte entsprechend aufbereiten.
Im Übrigen gelten die Vorschriften des Teils 1 Abschnitt 6 entsprechend.

(aus dem Entwurf, Hervorhebung von mir) könnte man zum Beispiel auch problemlos auf die beliebten Linklistenartikel und Dienste wie Rivva und quote.fm beziehen. Solche Unsicherheiten sind schon Grund genug, gegen das LSR zu sein. Das wird nicht gerade einfacher, wo jetzt allen Gegnern des LSR unterstellt werden kann, sie seien ohnehin nur von Google bezahlt. Aber man kann sich seine Mitstreiter eben nicht aussuchen (und wann bin ich schon derselben Meinung wie die Junge Union?).

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500 Mugshots

Hier sammle ich Fotos, die ich von mir selbst mit dem Dienst Daily Mugshot.com bzw. mit dem dazugehörigen iOS-Programm gemacht habe. Seit 31. August 2010 sind dabei 500 Bilder zusammengekommen (das sind 820 Tage, woran man erkennt, dass ich es nicht wirklich daily gemacht habe). Auf DailyMugshot sind noch ein paar Bilder mehr, weil ich erst nach einiger Zeit angefangen habe, die hierher zu importieren.

Bei der Aufnahme werden Markierungen für die Augen eingeblendet, an die ich mich auch mehr oder weniger gehalten habe, weshalb sich die Bilder für einen Videospaß wie diesen eignen:

(im Moment denke ich an das Selbstportrait am ehesten, wenn ich gerade mit dem Sport fertig bin, weshalb ich in den letzten Sekunden des Videos eher erschöpft wirke…)

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Blogstöckchen: Wie viele Ebenen schaffen wir?

Ein Stöckchen — und ein Computerbildschirmefraktal! Stefan Waidele schreibt:

So, nachdem ich offensichtlich meinen ersten Platz bei der Google-Suche nach dem Begriff “Blogstöckchen” wieder verloren habe, möchte ich selbst eines starten. Ich bin vor kurzem auf folgenden Cartoon gestoßen. Ich finde die Idee vom “Bild im Bild im Bild im …” klasse.

Also: Wie viele Bilder im Bild schaffen wir?
Einfach den Links unter diesem Artikel zum neusten Beitrag folgen, den Bildschirm abfotografieren, ins eigene Blog posten, das Bild mit dem Abfotografierten Artikel verlinken und (optional) den Trackback hierhin setzen. (Link zum Orginal bei c’t wäre wohl auch nicht schlecht.)

Na dann los:

Wer will mitspielen?

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Stuttgart West

Kaum außerhalb von Hamburg nach Süden liegt … nein, das muss ich anders anfangen. Im Moment geht eine Welle durch die Deutsche Bloglandschaft. Schuld daran hat Maximilian Buddenbohm, der gerade eine neue Wohnung in Hamburg sucht und sich die anderen Stadtteile beschreiben lassen möchte. Schon bald war klar, dass die Blogger sich nicht auf Hamburg beschränken können würden, oder dass der Hamburgbegriff zumindest weit gefasst werden müsste.

Anne Schüßler hat sich des Ruhrgebiets (beginnend mit Essen) angenommen, und isabo nimmt gleich den ganzen Rest der Welt. Hier also Stuttgart (falls zufällig jemand andere Teile von Stuttgart beschreiben möchte, würde ich das gern hier verlinken).

Ich selbst wohne ja erst seit 2005 in Stuttgart. Vorher wohnte ich in München und davor in einem kleinen Dorf in der Nähe von München und davor … aber lassen wir das.

Stuttgart West also liegt nicht so richtig in Hamburg sondern eben in Stuttgart, und man kann am Namen gleich sehen, dass die fünf innersten Stadtteile (S-Mitte, S-Nord, S-Ost, S-Süd und S-West) hier nicht besonders originell benannt sind.

West ist ein künstliches Gebilde aus sechs urbanen Bezirken (unserer heißt z.B. Vogelsang) und drei eher dünn besiedelten (leicht zu erkennen an ihren Namen Kräherwald, Wildpark und Solitude). Das verfälscht die Bevölkerungsdichte deutlich nach unten (laut Wikipedia insgesamt 2776, in unserem Bezirk aber 22046 Einwohner/km² — dort steht auch, es sei eins der dichtestbesiedelten Wohngebiete in Deutschland, darüber wird allerdings auf der Diskussionsseite noch … ääähm … diskutiert).

Zur vorletzten Jahrhundertwende lag diese Gegend noch am Rand der Stadt, dann entstand in relativ kurzer Zeit eine recht einheitliche Bebauung mit vier- bis siebengeschossigen Mehrparteienhäusern in schicker Sandsteinoptik. Die Häuser sollten was hermachen, wer hier baute war schließlich wohlhabend — aber oft nicht reich und außerdem auch noch Schwabe, weshalb die straßenabgewandten Seiten der Häuser meistens aus schlichten Ziegeln gebaut sind. Auffällig sind die wegen des Brandschutzes exakt 3 m breiten Gänge zwischen den Häusern. Durch sie gelangt man oft zu schlichteren Rückgebäuden, in denen auch heute noch, neben weiteren Wohnungen, viele Handwerks- und Kleinindustriebetriebe zu finden sind. Die Erdgeschosse der Vorderhäuser beherbergen vielfach Läden oder Kneipen. Im Gegensatz zur Innenstadt hielt sich die Kriegszerstörung in Grenzen, so dass ein großer Teil dieser Häuser im Urzustand erhalten ist.

Das führt auch zu einem der größten Probleme des Viertels, denn die Kombination aus hoher Bevölkerungsdichte und Bebauung aus der Zeit vor Erfindung der Garage führt zu „absolut keine Parkplätze“. Eine halbe Stunde ist schnell mit Kreisen um die Blöcke verbracht, wenn man einen nicht unbedingt günstig gelegenen aber wenigstens legalen Parkplatz haben möchte. Die Einführung von Anwohnerparkausweisen im letzten(?) Jahr hat die Situation zwar tagsüber verbessert, aber tagsüber bin ich immer woanders und will hier gar nicht parken. Hätte ich nicht einen Tiefgaragenplatz unter einem benachbarten Sportplatz gemietet, wäre ich inzwischen wahrscheinlich verrückt geworden.

Kein Problem ist dagegen der Ausländeranteil; die Bevölkerung ist von den Nationalitäten her bunt gemischt. Das sorgt auch für eine gesunde Mischung multinationaler Kinder in Kindergarten und Schule, so dass unsere Kinder gar nicht erst auf die Idee kommen, Menschen aus anderen Ländern seien irgendwie nicht normal. Der typische Bewohner „schafft beim Daimler“ mit ordentlichem Facharbeitergehalt, wird seine Wohnung also nicht so schnell verlassen. Das hält die Gentrifizierungstendenzen im Zaum (wobei ich für eine längerfristige Beurteilung noch nicht lange genug hier wohne — man hat mir mal gesagt, meine Straße sei noch in den 80ern als „üble Gegend“ in Verruf gewesen).

Stuttgart ist nicht so groß; von unserer Wohnung aus kann man in jeweils unter einer halben Stunde zu den Einkaufsmeilen der Innenstadt oder aus der Stadt raus in den Wald laufen. Für fast alle Einkäufe ist das aber gar nicht notwendig, weil es fast alles direkt um die Ecke gibt. Die Bäckerei, mehrere Restaurants, einen Pizza- und Dönerladen, zwei Wäschereien, einen Friseursalon und sogar das Schulgebäude kann ich gleich von unserem Fenster aus sehen. Im Gegensatz zu unserer ersten Stuttgarter Wohnung haben wir diesmal auch nur einen geringen Höhenunterschied zwischen unserem Haus und den täglich benötigten Geschäften. Darauf muss man achten, das haben wir gelernt, denn in Stuttgart geht man fast keinen Weg, ohne einen Hügel zu erklimmen; allein in Stuttgart West liegt der niedrigste Punkt am Feuersee bei etwa 250 m, der höchste auf dem Birkenkopf mit 511 m über NN.

Außerdem gibt es natürlich in der Nähe noch einige Plätze, auch mit Wochenmarkt, kleinere Parks, auch mit Spielplätzen (überhaupt: unzählige Spielplätze) und den Feuersee mit seiner markanten Kirche, deren Turmspitze nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut wurde. Alles in allem wohnt man hier wirklich schön.

Nach der Mietpreisentwicklung der letzten Jahre kann ich den Buddenbohms trotzdem nicht empfehlen, ausgerechnet hier eine Wohnung mieten zu wollen. Es ist zwar wahrscheinlich immernoch billiger als in St. Georg, aber eben wie gesagt auch ziemlich weit weg.

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Serious Drinking

Langsam entwickelt sich Wazong zu einem kleinen Bloghoster. Ich darf Freund R. hier herzlich willkommen heißen, der sich auf der neuen Seite Serious Drinking in Zukunft ebendamit beschäftigen möchte.

Prost!

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Berlin

In den Herbstferien waren wir in Berlin. Ohne speziellen Anlass, man kann und sollte da ab und zu mal hinfahren, weil es sich sowieso ständig ändert.

Auf den Tipp des Freunds und Kollegen R. hin habe ich eine Ferienwohnung in Moabit gemietet. Das ist viel günstiger als ein Hotel — und mit Kindern auch viel praktischer: schließlich müssen die um acht ins Bett, und was macht man dann im Hotelzimmer? Unsere Unterkunft lag in einem schönen Altbau im vierten Stock des Rückgebäudes ohne Aufzug (das ist ein Stockwerk mehr als ich hochzusteigen gewohnt bin), hatte ein großes Schlafzimmer mit vier Betten, ein Wohnzimmer mit grotesker 90er-Jahre(?)-Schrankwand, Küche und Bad.

Die Kinder waren leider etwas anstrengend. Während sie in Italien noch erstaunlich klaglos an den Besichtigungstouren teilgenommen hatten, quengelten sie diesmal oft schon fünf Minuten nach Verlassen der Wohnung „Mir ist kaahalt…“ — scheinen wohl doch nur Schönwettertouristen zu sein. Außerdem waren sie den ganzen Tag über nur schwer für mehr als fünf Minuten zur Ruhe zu bringen, was einen weiteren Punkt für die Ferienwohnung bedeutete, denn dort das Abendessen selbst zu kochen brachte erheblich weniger Stress mit sich als ein Restaurantbesuch.

 

Am ersten Tag begannen wir das Standardtouristenprogramm mit Brandenburger Tor und Holocaustmahnmal (als ich das letzte mal touristisch in Berlin war, existierte das noch nicht — hmmm, scheint doch schon etwas länger her zu sein). Auf halbem Weg entlang der leider total verbaustellten Unter den Linden flohen wir vor dem tatsächlich grässlichen Wetter in das DDR-Museum. Das war ein Glückstreffer und hochinteressant.

Highlight für die Kinder war wahrscheinlich das Naturkundemuseum, zu dem wir am zweiten Tag bei noch mieserem Wetter fuhren. Mit Dinosauriern kann man immer punkten, und diese waren so Hoch wie das Haus. Das macht schon was her.

Der den Kindern versprochene Besuch auf dem Fernsehturm fand dann am dritten Tag statt, hat sie dann aber dort oben deutlich weniger begeistert als sie sich das unten wohl gedacht hatten.

Ein Programmpunkt, den ich mir schon vor der Reise vorgenommen hatte, war der Besuch im Computerspielemuseum, zu dem sich auch R. uns anschloss. In dem relativ kleinen Museum wird die Geschichte der Computerspiele umfangreich dargestellt. Viel davon geschieht allerdings in Videos, die man sich mit kleinen Kindern nicht gut ansehen kann. Größere Kinder können selbst einige der Computerspiele spielen. Hier hätte ich mir etwas mehr gewünscht, aber die vorhandene Auswahl (z.B. Eliza, Zork, Monkey Island, Automatenversionen von Donkey Kong, Asteroids, Frogger, Gauntlet und auch moderneres wie Wipeout HD auf einer PS3) gibt schon einen ganz guten Querschnitt (und führte bei R. und mir Ausbrüche nostalgischer Schwärmerei). Wer dort auch einmal hingehen möchte, der sollte (anders als wir) Montags ab 18:00 hingehen, dann sind die Raritäten (original Pong Spielhallenautomat!) auch eingeschaltet.

In eine ganz andere Richtung ging die Erinnerungsstätte im ehemaligen Notaufnahmelager Marienfelde. Den Besuch hatte meine Frau auf den Plan gesetzt, da ihr Vater nach seiner Flucht aus der DDR genau dort zuerst gelandet war. Die Ausstellung dort kann ich auch sehr empfehlen, weil sie ein wenig bekanntes Stück unserer Geschichte beleuchtet. Besonders aufgefallen ist mir die interessante Interaktivität der neueren Museen. Sowohl hier als auch im DDR-Museum konnte man an unzähligen Stellen (Schrank-)Türen öffnen und Schubladen herausziehen um weitere Ausstellungsstücke aufzudecken. Im DDR-Museum konnte man sogar mit einer Kurbel die Figuren in einem Diorama winken lassen.

Den letzten Tag verbrachten wir noch mit einem Besuch beim Ku’damm und einem Treffen mit den (angeheirateten) Berliner Verwandten.

Die Rückfahrt war zum Schluss nochmal eine Qual, waren wir doch nicht ganz allein mit der Idee, einmal quer durch Deutschland zu fahren. Das hätte man natürlich vorhersehen können, schließlich trafen wir das Ende der Herbstferien in Baden-Württemberg (und wahrscheinlich auch noch anderswo). Insgesamt haben wir dann um die vier Stunden im Stau gestanden, das hat mich im Endeffekt auch noch 5€ in die Kasse des Iron Blogging gekostet.

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Iron Blogger im Endspurt

Durch diesen Tweet von Paula:

@ChemieEmma: Late #iblog0711 blogging. Note to self: If I have ideas early in the week write the post then. You won’t do it on the weekend. #

… bin ich nochmal auf etwas gestoßen worden, das mir vorher schon aufgefallen war:  die Iron Blogger Stuttgart neigen dazu, ihre Beiträge erst kurz vor Ende des Wertungszeitraums zu veröffentlichen. Am letzten Freitagnachmittag zum Beispiel, als der Bot seine Warnmail schrieb, da standen noch 14 Beiträge aus. Am Montag um 0 Uhr war es nur noch einer.

Um das Gefühl zu bestätigen (oder zu widerlegen) habe ich den Computer mal eine zeitliche Auswertung der ersten Wochen malen lassen:

Zumindest in den Wochen 1, 3 und 4 bestätigt sich die Annahme (Steile Kurve kurz vor Ende des Sonntags). Woche 2 enthielt am Mittwoch den Tag der deutschen Einheit, den offensichtlich einige Teilnehmer zum schreiben genutzt haben. Das schwächt den Effekt etwas ab.

An der y-Achse ist übrigens die Anzahl der wöchentlichen Artikel aufgetragen, am Ende sind es immer so ungefähr 50; das ist ziemlich beeindruckend.

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#neuesblogfürpercanta

Es hat sich so ergeben, dass ich für @Percanta ein neues Blog aufgesetzt habe (Blogspot zickte irgendwie rum, auf Twitter war Mimimi, ich bot Platz an). Das alte Blog sollte natürlich importiert werden.

Schnell ein Blog zu klicken war natürlich überhaupt kein Problem, der Import ging am Wochenende mit zwei Plugins erstaunlich schnell und einfach, ein paar kosmetische Anpassungen am HTML der Blogeinträge und ein paar Plugins zum Aufhübschen noch, und ich hatte eine Grundlage.

Mit Hilfe von Malte Widenka, der die Domain schon früher mal gesichert hatte, konnte ich heute früh noch die Adresse percanta.de (statt nur percanta.wazong.de) für die Seite aktivieren.

Im Moment sieht es bis auf die Headergrafik noch wie ein frisch aufgesetztes WordPress aus, am Design muss also noch etwas getan werden, es gibt aber schon einen Umzugsartikel. Deshalb wünsche ich der Percanta schon mal viel Spaß und uns mehr zu lesen.

(ich bin dann wieder auf der Baustelle)

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Autofahren

Genau heute bin ich seit 20 Jahren Inhaber einer Fahrerlaubnis der Klasse 3 und damit automobil. Auf dem Dorf, auf dem ich damals wohnte, war das eine wichtige Sache. Anders als mein jüngerer Bruder hatte ich nicht mit Mofas und Kleinkrafträdern angefangen sondern war bis zur Berechtigung, ein echtes Auto zu fahren, mit dem Fahrrad ausgekommen.

Gedenken möchte ich der Mobilität mit einer kleinen Auflistung meiner Fahrzeuge, wie sie auch bei Jens Arne Männig vor kurzem zu lesen war.

VW Passat CL

Der Passat 32B in schickem Nevadabeige war mein erstes Auto. Den hatten meine Eltern 1986 als jungen Gebrauchten für etwas über 10000 DM erstanden, und als er durch ein frischeres Exemplar desselben Typs ersetzt wurde, fiel er mir zu.
Der Motor war zum Zeitpunkt der Herstellung nicht mehr ganz das modernste (aber solide Technik, 1,6 l mit Doppelregistervergaser und 55 kW), Karosserie und Fahrwerk waren aber auf der Höhe der Zeit. Die Fließheckbauweise gefällt mir eigentlich noch heute recht gut, weil sie einen guten Kompromiss zwischen Kombiflexibilität und Limousinenkomfort bietet, sie ist leider aber etwas aus der Mode gekommen (schöne Ausnahme z.B. Audi A5 Sportback).
Verbrauchs- und Ausstattungsmäßig war der Wagen eher eine Sparversion mit 4+E-Getriebe (lang übersetzter fünfter Gang) und nerviger schalt-mal-hoch-Kontrolleuchte bzw. seltsamer Verbrauchsanzeige im E-Gang. Der einzige Luxus waren von innen verstellbare Außenspiegel und ein mechanisches Schiebe-/Hebedach zum selber kurbeln.
Im Alter von 16 Jahren und mit etwas über 260000 km mochte der TÜV den Wagen nicht mehr und er musste gehen.

Fiat Croma i.e.

Da ich immernoch im Dorf am Ende der Welt wohnte und inzwischen zum Studium nach München pendelte, musste schnell günstiger Ersatz her. Bei einem der damals unzähligen Autohändler an der Wasserburger Landstraße erwarb ich günstig einen 10 Jahre alten Fiat Croma. Letztlich hat sich der günstige Kauf nicht gelohnt, da ich im Laufe relativ kurzer Zeit viel in Reparaturen stecken musste (Zylinderkopfdichtung, Radlager, Auspuff,…), aber ein Auto war nun einmal wichtig.
Der Croma war für lange Zeit der größte Fiat und ein mäßig erfolgreicher Vorstoß in die automobile Oberklasse. Die Karosserie teilte sich das Modell mit Lancia Thema, Saab 9000 und Alfa Romeo 164, und sie war abermals eine Fließhecklimousine mit riesigem Platz (als ich nach München zog haben wir z.B. eine Spülmaschine gekauft und einfach hinten reingelegt). Der Motor war erheblich moderner als beim Passat (mit 2l Hubraum, elektronischer Einspritzung und einem geregelten Katalysator) und mit immerhin 85kW kam man schon ganz gut vom Fleck. Außerdem gab es Drehzahlmesser, Veloursitze, Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber.
Zum italienischen High-Tech gehörte auch ein Check-System mit unzähligen Leuchtdioden, das leider etwas überempfindlich war und immer wieder falschen Alarm schlug. Italienische Technik, die alle Klischees erfüllte.

Insgesamt hat der Wagen aber wohl nicht genug Eindruck hinterlassen, denn ich konnte kein Bild mehr von ihm finden.

Fiat Barchetta

Als durch die Arbeit plötzlich viel mehr Geld in die Kasse kam, wollte ich mir mal was gönnen. In welchem Alter kann man schon würdevoll einen Roadster fahren?
Neben dem Sportwagenaspekt (und natürlich dem aufklappbaren Dach) war der kleine Flitzer auch erstmals ein sicherheitstechnisch modernes Auto mit Dingen wie ABS und Airbags. Der Motor wartete mit technischen Finessen wie 4 Ventilen pro Zylinder, Schaltsaugrohr und Nockenwellenverstellung (gleichzeitig übrigens einer der größten Schwachpunkte des Modells, aber ich hatte mit meinem Exemplar Glück) auf und holte aus 1,8 l Hubraum stolze 96 kW. Das sorgte für jede Menge Fahrspaß — aber nur etwas mehr als ein Jahr.

Alfa Romeo 156 2.4JTD

Denn selbst mit nur zwei regelmäßigen Insassen stellte sich der Zweisitzer auf Dauer als sehr unpraktisch heraus. Den sportlichen Anspruch wollte ich aber behalten, und so viel die Wahl auf den Alfa 156. Ich machte eine Probefahrt mit dem 2,5 l V6 und war schon in der Stadt zweimal kurz über 80 km/h. In diesem Auto hätte ich mich wahrscheinlich „derrennt“, da fehlte mir einfach noch die Reife. Stattdessen wurde es der 2,4 l Common-Rail-Turbodiesel.
Diese Wahl sollte sich in den darauffolgenden Jahren noch als günstig erweisen, denn es verschlug mich berufsbedingt nach Stuttgart, erst nur Projektweise, dann schließlich vollständig, und bei der damit einhergehenden Pendelei über die A8 war der sparsame Dieselmotor hilfreich.
Spaß machte der Wagen trotzdem, denn eigentlich war er mit 100 kW noch immer übermotorisiert. Und dem knurrenden Fünfzylinderklang trauere ich noch heute hinterher.
Über mangelnden Luxus konnte man sich nicht beklagen (Klimaanlage, CD-Wechsler, Autotelefon, Tempomat), und auch die Zuverlässigkeit des Italieners wurde ausschließlich durch ausfallende Teile eines deutschen Zulieferers getrübt.

Mercedes E320

Als sich Nachwuchs ankündigte, wurde der italienische Maßanzug auf Rädern abermals zu klein. Ich sah mich nach Kombis um und landete aus verschiedenen Überlegungen beim S124. Der war technisch auf einem deutlich älteren Stand als der Alfa (was man z.B. an der nicht verstellbaren Lenksäule und dem noch mechanisch ausgeführten Kilometerzähler merkte), stammte aber merklich aus einer anderen Fahrzeugklasse.
Mein Exemplar hatte sein Leben als Dienstwagen 1996 einer Anwaltskanzlei begonnen und ließ keine Wünsche offen (Orthopädische Ledersitze mit Sitzheizung, endlich wieder ein Schiebedach, eine Automatikschaltung,…). Außerdem war der Wagen noch viel mehr übermotorisiert mir 3,2 l Hubraum, 24 Ventilen und 162kW. Einfach viel Auto für wenig Geld.

Ein Bild gibt’s hier im Blog.

VW Touran 1.6TDI Bluemotion

Wie hier schon an einigen Stellen zu lesen und sehen war, habe ich letztes Jahr mein eigenes Auto gegen einen Dienstwagen eingetauscht. Leasingfahrzeuge sind Neuwagen, und damit habe ich mindestens 15 Jahre Automobilentwicklung aufgeholt. Zu der Entwicklung dieser Zeit gehört auch das Downsizing. Somit hat sich der Hubraum im Vergleich zum Mercedes halbiert, die Motorleistung sogar mehr als halbiert; der kleine Dieselmotor hat nur 77kW aber einiges an Drehmoment. Ein elektronisch gesteuertes Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen sorgt dafür, dass man trotzdem ordentlich vom Fleck kommt.
Auf der Ausstattungsseite hat selbst in diese Fahrzeugklasse inzwischen eine Unzahl elektronischer Helferlein Einzug gehalten. Um Licht und Scheibenwischer muss man sich nicht mehr selbst kümmern, Piepser und eine Kamera helfen beim Einparken, Musik kann per BlueTooth abgespielt werden und noch viel mehr Spielzeug. Reiner Luxus hingegen, aber einfach toll ist das riesige Glaspanoramadach.

Auch diesen Wagen hatte ich natürlich schonmal im Bild.

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Twitterpause

Dass Twitter die Richtlinien zur API-Benutzung enger zieht ist ja schon länger bekannt. Da ich aber eigentlich gerade keine Twitterclients entwickle, hatte ich den Zeitplan dieser Abschaltungen bisher nicht im Kopf.

Am Mittwochabend haben aber die Twitter-Tools, und damit die WordPress-Integration aufgehört zu funktionieren. Nun aktualisiert sich also mein Tweetarchiv nicht mehr, und meine in Twitter gekippten Gedanken scrollen vorbei und sind weg.

Es gibt eine komplett neue Version 3.0 der Twitter-Tools, in der die Zugriffe wohl auf in Zukunft noch unterstützte API-Endpunkte umgestellt sind. Die vorherige Version 2.4 hatte ich aber in vielen Punkten an meine persönlichen Bedürfnisse angepasst. Bis das wieder mit meiner Seite funktioniert, könnte etwas Zeit vergehen. Bis dahin versuche ich, Twitterpause zu machen, auch als eine Form des schwachen Protests.

Das ist aber nicht so einfach: mehrfach hatte ich heute bereits den Impuls, einen kurzen Gedanken mitzuteilen.

Entzugserscheinungen.

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Küchenblogparade: Beleuchtung

Länger wollte ich schon an einer der Blogparaden teilnehmen, die Jan zusammen mit Küchen Atlas veranstaltet. Irgendwie hat es zeitlich nie gepasst, oder das Thema war irgendwie doof. Aber jetzt geht’s um Beleuchtung in der Küche, und da habe ich mir schon den einen oder anderen Gedanken gemacht — vor allem über die möglichen Veränderungen zum Energiesparen. Im Wohnzimmer haben wir die Deckenlampe vor einiger Zeit auf LED-Technik umgerüstet und dabei die Leistungsaufnahme bei etwa gleicher Lichtausbeute von etwa 160 W (ursprünglich 300 W, aber zuletzt nicht voll bestückt) auf 21 W gesenkt. Ich fand das ziemlich beeindruckend — aber in der Küche ist das leider nicht ganz so einfach…

Die Beleuchtung der Küche wird stark von den Platzverhältnissen bestimmt. Zwei Reihen Hängeschränke hängen zur Vergrößerung des Stauraums übereinander, die Türen der oberen Reihe würden jede Hängelampe von der Decke fegen. Deshalb dient zur Raumbeleuchtung eine klassische zweiflammige Wandlampe mit satinierter Glashaube und zwei CFL-Lampen („Energiesparlampen“) in E27-Schraubfassungen. Sollten die mal kaputtgehen, dann werden sie durch LED-„Birnen“ ersetzt, wie ich das auch schon in Schlaf- und Badezimmer gemacht habe.

Über der Arbeitsplatte gibt es zweimal Halogenlicht. Einmal unter den Hängeschränken (die benutze ich aber selten) und einmal direkt über dem Herd in der Dunstabzugshaube. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen hat Siemens diesen Lampen aber einen elektronischen Dimmer verpasst. Damit kommen aber die handelsüblichen LED-Leuchtmittel nicht gut zurecht, so dass es nicht ganz einfach ist, einen Ersatz für die Halogenlampen zu finden.

So bleibt die Leistungsaufnahme der vollständigen Küchenbeleuchtung vorerst bei etwa 100 W (andererseits: der Backofen nimmt 3 kW, da trägt das kaum auf). Ach ja: am liebsten würde ich natürlich mehr bei Tageslicht kochen, schließlich hat die Küche ein großes Fenster nach draußen. Da wir aber in der Regel abends essen, muss ich darauf vor allem im Winter verzichten.

Zum Schluss noch: wenn man in unserer Wohnung über die Beleuchtung der Küche redet, dann darf man die Beleuchtung des Badezimmers nicht vergessen. Das liegt nämlich direkt neben der Küche und hatte ursprünglich ausschließlich elektrische Beleuchtung. Bei der Renovierung der Wohnung haben wir aber in die Wand dazwischen ein Fenster einbauen lassen, so dass es im Badezimmer tagsüber nicht mehr ganz finster ist. (Nachteil: wenn jemand versucht, zu baden oder zu duschen, während ich schon Essen koche, dann könnten die herüberziehenden Essensgerüche natürlich die Entspannung stören).

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„Ich liebe Dich“ als Strichcode

Ok, Googlesucher, Ihr habt gewonnen. Auf vielfachen Wunsch der orientierungslosen Netzbewohner präsentiere ich…

„Ich liebe Dich!“ als QR-Code:

„Ich liebe Dich!“ als CODE128-Barcode:

Viel Spaß damit!

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[brg] Früher war mehr Meta, oder: bloggen über das Bloggen

Das muss so 2006 gewesen sein, da war das Bloggen an sich (und das Bloggen in Abgrenzung zu „herkömmlichem“ Journalismus) Hauptthema der Deutschen Blogosphäre. Es folgte eine lange Relevanzdiskussion, und es wurde sich viel um sich selbst gedreht. Ein Lieblingswort der Zeit war „selbstreferentiell„.

Damals hatte diese Schelte durchaus ihren Sinn: wenn Blogs jemals von anderen Leuten als den Bloggern selbst gelesen werden wollten, dann mussten sie auch allgemein interessante Themen besprechen.

Inzwischen ist diese Zeit vorbei, viele Blogs widmen sich dediziert anderen Themen (z.B. Politik, Kunst, …), und auch die persönlichen Blogs beschäftigen sich inzwischen anderweitig. Das macht es für Einsteiger schwieriger als vor 5 bis 8 Jahren.

Da ich ja der Blog Revival Gang angehöre, greife ich das Thema jetzt wieder auf. Deshalb werden hier in nächster Zeit einige Meta- und Grundlagenartikel erscheinen, die mit [brg] gekennzeichnet sein werden.

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Start der Iron Blogger Stuttgart

Ich hatte es schon angekündigt, und jetzt ist der Startschuss für das Iron-Blogging in Stuttgart gefallen.

Wie vorher schon vereinbart trafen sich einige der Interessenten in einer Session auf dem Barcamp Stuttgart und redeten noch einmal über die Regeln:

Es wurde vereinbart, gleich nach dem Barcamp zu starten. Nicht zu bloggen wird also in Zukunft teuer, was meiner Disziplin in diese Richtung hoffentlich etwas auf die Sprünge hilft.

In der Gruppe habe ich ein wenig die Technik übernommen und gleich mit den Vorarbeiten begonnen:

Dann habe ich Kontakt mit @chaosblog aufgenommen, der die automatische Aggregation für die Berliner Ironblogger aufgesetzt hat. Er hat mir einen Link zu seinem Erklärbärartikel geschickt, und ich habe mit den Pythonskripten herumzuspielen angefangen. Die Skripten laden die Feeds der konfigurierten Blogs, zählen die wöchentlichen Artikel, rechnen die Schulden aus und veröffentlichen eine Zusammenfassung. Das sieht dann (im Moment) so aus:

In die Vorlagen muss ich noch deutsche Texte einbauen, denn so weltläufig wie Berlin sind wir hier nicht ;-).

Die Buchhaltung wird interessanterweise mit Ledger gemacht. In das muss ich mich noch einarbeiten (vor allem, wie die Abrechnung bezahlter Schulden funktioniert). Aber ich habe ja noch bis Sonntag Zeit, das ordentlich zu verstehen…

Und jetzt weiter im Programm, nur öfter.

Ach ja: im Interesse der Offenheit (vgl. #shareyourstats) kann man sich auch die Zugriffsstatistsiken auf das Aggregationsblog ansehen.

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Blog Microblog Photoblog

Und achtunddreißigstens…

Und achtunddreißigstens… #609060 instagr.am/p/QBnMTfpfpa/  #

(dieser Geburtstag ist in der Mitte zwischen zwei komplett verplanten Wochenenden eingeklemmt und fällt daher kaum auf)

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[321 Blog!] Der Barcampeffekt

(Kopie, Original auf 321 Blog!, Waage auf dem Teaserbild von Cyril Schmitt aus der Sammlung des The Noun Project):

Im 321 Blog war ja schon öfter von der Wirkung eines Barcamps auf das Gewicht die Rede (erstaunlicherweise mal in die eine und mal in die andere Richtung). Bei mir jedenfalls ging es Steil nach oben:

Ich gebe mal der hervorragenden Küche von Esskultur die Schuld…

Und nun zurück zum Sportprogramm.

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Doppelpunkt, Minus, Klammer zu

Happy Birthday, Emoticon. Heute vor genau 30 Jahren wurde der Smiley erstmals von Scott Fahlman in einer bboard-Diskussion (Vorläufer des Usenet) an der Carnegie Mellon Universität vorgeschlagen:

19-Sep-82 11:44 Scott E Fahlman :‌-)
From: Scott E Fahlman

I propose that the following character sequence for joke markers:

:‌-)

Read it sideways. Actually, it is probably more economical to mark
things that are NOT jokes, given current trends. For this, use

:‌-(

Wie man sehen kann, ist sein trauriger Kollege ganz genau so alt, hat seine heutige Bedeutung aber erst später gefunden.

🙂

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#609060, und was so „normal“ ist

Die Geschichte ist jetzt schon ein paar mal erzählt worden, drum nur die extreme Kurzzusammenfassung: die @journelle fühlte sich unwohl mit der Darstellung von Mode auf gängigen Abbildungen (nämlich immer an dünnen Models) und wollte dem Bilder normaler Menschen in normaler Oberbekleidung entgegensetzen. Aus einem Tippfehler entstand noch das passende Hashtag (statt 90-60-90) und fertig war das Mem auf Instagram.

Ich dachte erst, von „normal“ nicht mitgemeint zu sein, und wollte daher nicht teilnehmen. Dann fiel mir aber auf, dass das meine eigene Schuld ist: wenn ich an der Auslotung des Wortes „normal“ nicht teilnehme, dann reicht es auch nicht bis zu mir. Ich habe deshalb auch angefangen, Bilder von mir auf Instagram zu stellen (und auch hierher), und es waren meine bisher am positivsten aufgenommenen Bilder dort (eventuell sagt das aber auch etwas über meine sonstigen fotografischen Qualitäten aus, wer weiß).

In diesem Entschluss wurde ich eigentlich noch bestärkt, als die Kritik an der Aktion anfing. Die vielen verschiedenartigen und oft recht platten Vorwürfe hat @jawl schön hier zusammengefasst:

  • Dass wir als Gruppe ja wieder nur dünne Frauen sind und damit alle dicken aussperren
  • Dass ich als Mann da in der Gruppe ja gar nichts zu suchen habe
  • Dass da in der Gruppe ja nur weiße Frauen (und Männer) sind und wir also schwarze diskriminieren
  • Dass da ja gar keine Männer sind
  • Dass das Wort »normal« ja nicht gut ist, weil [verschiedene Erklärungen]
  • Dass X die Regeln gebrochen hat, weil sie zusätzlich zu 609060 noch mit einen weiteren, auf Gewichtsreduzierung ausgerichteten Begriff getaggt hat
  • Dass Y die Regeln gebrochen hat, weil er kein fullfrontal-Foto ohne Kopf vor dem Spiegel aufgenommen hat
  • Dass das ja doch wieder nur im Web ausgelebter Exhibitionismus wäre

Hier habe ich deshalb schon einmal geantwortet:

Was ist denn die Alternative? Dass sich die Leute nicht zeigen und der Bereich der abgebildeten Norm auf die üblichen Modelmaße zurückschrumpft?

Jeder einzelne kann natürlich weder die Norm festlegen noch eine große Bandbreite zeigen. Der Trick ist ja gerade, dass möglichst viele verschiedene Leute teilnehmen (weshalb ich auch, wie oben schon herausgestellt, dabei bin, obwohl ich wirklich weit von thin privilege entfernt bin).

Oder nochmal anders ausgedrückt: natürlich bin ich viel zu dick. Laaaangweilig, das weiß ich schon! Wenn ich mich dadurch aus dem Spaß des gemeinsamen Bilder-ins-Internet-Stellens ausschließen lasse wird’s aber nicht besser, sondern die Bildersammlung sieht nur mal wieder so aus, als ob es überhaupt keine Fetten geben würde. Das ist für mich keine gute Alternative, und deshalb sind meine Bilder dabei — trotz Größe XXX(X)L.

Das einzige, was mir unangenehm war, waren die (zur Selbstanonymisierung?) abgeschnittenen Köpfe vieler Teilnehmer (auch ein Kritikpunkt in Anke Gröners erheblich differenzierterem Artikel). Aber weil das eben kein Verein und keine Gruppe ist (siehe Christians bereits oben verlinkter Artikel), habe ich die „Regeln“ in diesem Punkt kurzerhand für mich geändert.

Normal ist, was wir dazu machen.

Update:

Bitte das noch lesen … und das auch.

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Endlich: GIMP auf dem Mac ohne Krücken

GIMP benutze ich schon lange. Ich weiß, dass der von echten Grafikern eher belächelt wird, teils wohl auch zurecht, aber zum einen ist mir Photoshop zu teuer und zum anderen war ich lange Zeit Linux-Nutzer auf dem Desktop, so dass er sowieso nicht zur Verfügung gestanden hätte.

Seit dem Umstieg auf den Mac war GIMP dort immer ein Fremdkörper und Second Class Citizen: die Oberfläche wurde mit X11 dargestellt (bis Lion zum Glück fester Bestandteil von Mac OS X) und fügte sich so überhaupt nicht in die Landschaft ein. Tastaturshortcuts waren mit der ctrl-Taste zu erreichen (nicht cmd, wie sich das auf dem Mac gehört), die Menüs hingen an den Fenstern (die Menüleiste bewohne nur der X-Server), und um eine Funktion in einem gerade nicht Aktiven Fenster auszuführen, musste man oft mehrmals auf das Fenster klicken. Außerdem abstrahierte X11 Maus, Trackpad und Grafiktablett zu einem gemeinsamen Cursor, so dass GIMP den Unterschied nicht sehen konnte (dadurch war der druckempfindliche Stift nutzlos).

In der Aktuellen Version (2.8.2) hat sich das geändert, weil die Oberfläche nach einer entsprechenden Weiterentwicklung an den gtk-Bibliotheken jetzt direkt mit dem Grafiksubsystem redet. Gleich ist alles schneller und schöner. Danke!

Als ich gestern Abend noch kurz damit herumgespielt habe, konnte ich nicht schnell herausfinden, ob (und wie) ich jetzt die Druckkraft auf dem Grafiktablett an das Pinselwerkzeug übertragen bekomme. Wenn das noch ginge, dann wär’s perfekt.