Die vergangene Woche war ich eigentlich schon wieder normal im Einsatz. Die Coronatests sind wieder negativ, aber die Nachwirkungen der Erkrankung sind noch nicht vorbei:
Immer noch bekomme ich schlecht Luft, besonders bei Anstrengung. Immer noch huste ich Schleim hoch. Mein Geruchssinn ist irregeleitet (alle starken Gerüche riechen im Moment zusätzlich auch nach getrockneter Kotze), und ich leide – vielleicht damit zusammenhängend – unter einer ständigen leichten Übelkeit mit wiederkehrendem Schwindelgefühl.
Dadurch esse ich deutlich weniger und habe ich seit dem ersten Coronatag etwa 10 kg abgenommen. Das wäre für sich allein genommen eine gute Sache, aber irgendwie scheint mir das trotzdem nicht die richtige Methode zu sein.
Besonders schlimm waren die Nachwirkungen gestern, nachdem ich am Freitag an der Veranstaltung in der Stadtbibliothek Stuttgart teilgenommen hatte (erscheint später auch als Podcast). Das war offensichtlich mehr, als wofür ich schon wieder fit genug bin.
Von den ursprünglichen Corona-Symptomen ist bei mir jetzt kaum noch was übrig: kein Fieber mehr, keine Kopfschmerzen, nur noch ein leichtes Erkältungsgefühl mit Husten / Schnupfen.
Dafür haben sich heute neue lästige Phänomene eingestellt: auf einem Ohr höre ich leicht gedämpft, und der Geruchs- und Geschmackssinn sind auch eingeschränkt. Letzteres passt gut mit der noch anhaltenden Appetitlosigkeit zusammen. Letzterer zutrotz habe ich heute wieder ordentlich (aber einfach) für die Familie gekocht und auch selbst was davon gegessen.
Frau und Tochter waren schließlich heute auch beim PCR-Test, die Ergebnisse werden morgen erwartet.
Das Wochenende brauchen wir jetzt alle zur Erholung.
Während es mir immer besser geht, durchquert meine Frau gerade das Formtief mit Fieber, so ähnlich wie ich das vor ein paar Tagen auch hatte. Bei der Tochter war der Selbsttest heute schließlich auch positiv, und jede:r von uns hat einen leicht anderen Strauß an Symptomen.
Telearbeit klappt ganz gut, aber die Temperaturen heute (mit über 30°C auch an meinem Arbeitsplatz) fand ich in Kombination mit dem leichten Krankheitsgefühl sehr unangenehm. Ich hatte den ganzen Tag dieses flaue Gefühl, das ich sonst auch bekomme, wenn ich auf nüchternen Magen zu viel Koffein zu mir nehme.
Nach der Arbeit habe ich etwas auf dem Sofa geschlafen und danach was ganz einfaches gekocht. Viel essen mag ich noch immer nicht, das schadet mir aber erstmal gar nicht.
Heute waren meine Symptome eher vergleichbar mit einer mittelschweren Erkältung, drum war ich wieder arbeiten. Dank Homeoffice geht das ja ohne weitere Kontakte, und in Videokonferenzen kann ich mich sogar zum Husten und Schniefen stummschalten. Wenn es weiter so bergauf geht, dann kann ich die Isolation nach der Mindestdauer von fünf Tagen am Sonntag verlassen.
Blöd nur: weitere Familienmitglieder entwickeln jetzt auch langsam Symptome, und bei Susanne sieht der Selbsttest inzwischen genau so aus wie bei mir am Montag. Das kommt insofern ungelegen als sie an diesem Wochenende eigentlich ein Klassentreffen gehabt hätte, das sie jetzt absagen musste. Wie gut die Idee in der aktuellen Coronasituation überhaupt gewesen wäre, sei mal dahingestellt.
Um für die nächsten Tage gewappnet zu sein, haben wir am Abend Kind.zwei, den es noch nicht erwischt zu haben scheint, nochmal schnell losgeschickt, um Vorräte zu kaufen, mit denen wir ein paar Tage überbrücken können, sollte keiner von uns mehr unter Leute gehen dürfen.
Heute Morgen war ich nach durchfieberter Nacht mehr oder weniger Matsche. Deshalb habe ich mich von der Arbeit abgemeldet und gleich wieder hingelegt. Bis zum Mittag lag ich noch halb schlafend im Bett rum. Danach ging es mir deutlich besser, aber vom langen Liegen hatte ich jetzt Rückenschmerzen. Also doch besser auf dem Sofa sitzen.
Außerdem konnte ich dann das Ergebnis des PCR-Tests abrufen, das wie erwartet positiv war, sogar mit relativ hoher Viruslast:
Das habe ich auch gleich ordentlich über die Corona-Warn-App bekanntgegeben, die jetzt bei einigen Kollegen auf rot gesprungen sein könnte.
An Symptomen bleiben mir im Moment Schnupfen, Husten und eine gewisse Appetitlosigkeit. Das Fieber ging den Tag über immer weiter zurück und der Kopf wurde wieder klar. Umgehend stellte sich eine gewisse Langeweile ein.
Ich habe dann auf Disney+ angefangen, Star Wars Episode 1 anzuschauen, aber der ist immer noch so schlecht, wie ich ihn in Erinnerung hatte.
Nach 2½ Jahren hat es mich jetzt doch noch erwischt: COVID-19. Gestern hatte ich bei der Hunderunde schon ein Kratzen im Hals, und heute Vormittag kamen Kopfschmerzen und Schüttelfrost dazu. Das kam mir sehr verdächtig vor, und prompt war der durchgeführte Antigen-Selbsttest positiv.
Natürlich will ich die Leute, denen ich in letzter Zeit begegnet bin, mit der Corona-Warn-App warnen und auch Teil der offiziellen Statistik werden, deshalb machte ich mich umgehend auf den Weg zur Fieberambulanz am Katharinenhospital um einen PCR-Test durchführen zu lassen. Das ging recht flott, denn die Schlange dort war kurz.
Wieder zurück im Homeoffice habe ich noch an einem Meeting teilgenommen (natürlich in Videokonferenz), aber danach musste ich mich hinlegen, denn mein Zustand wurde schnell schlechter.
Nach vier Stunden im Bett, halb schlafend, sitze ich jetzt auf dem Sofa und habe einen bunten Strauß an Symptomen: laufende Nase, Husten, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit und Fieber (aktuell 39,2°C).
Seit mehr als zwei Jahren hängen wir jetzt mit diesem Coronavirus rum. Für uns fing alles damit an, dass das Kind in Quarantäne musste.
Seitdem war mal alles geschlossen, dann wieder geöffnet. Mal saßen wir alle zuhause rum (also: genau genommen sitze ich seitdem zumindest für meine Arbeit durchgehend zuhause). Dann kamen Maskenpflichten, dann kamen Testpflichten, und dann kamen endlich die Impfungen. Inzwischen sind in unserer kleinen Familie sogar alle drei mal geimpft.
Trotzdem zieht sich das alles. Die zuständigen Politiker haben es die letzten zwei Jahre trotz guter Ansätze immer wieder doch noch im letzten Moment vermasselt, und auch der Regierungswechsel, in den ich große Hoffnungen gesetzt hatte, hat da keine erhebliche Verbesserung gebracht.
Seit gestern sind nun die meisten Maßnahmen zur Eindämmung der andauernden Pandemie auf Bundesebene ausgelaufen (eigentlich schon am 20. März, aber da gab’s noch irgendwelche Übergangsfristen).
Übrig geblieben ist nur ein sogenannter Basisschutz, von dem ich gar nicht so genau weiß, woraus er eigentlich besteht (Maskenpflicht in Öffentlichen Verkehersmitteln ist jedenfalls dabei).
Weitergehender Schutz kann von den Bundesländern in sogenannten Hotspots angeordnet werden. Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern haben daraufhin jeweils ihr komplettes Bundesland zum Hotspot erklärt, aber Baden-Württemberg war nicht so mutig (oder zu trotzig). Dadurch öffneten heute die Geschäfte erstmals seit April 2020 wieder ohne Maskenpflicht.
Das klingt doch erstmal alles super. Klingt so, als wäre Corona endlich vorbei. Tatsächlich sind die Zahlen der Neuinfektionen aber in den letzten Wochen höher als je zuvor.
Ich zweifle ja inzwischen manchmal kurz daran, mit meiner anhaltenden Vorsicht noch immer auf der Seite der Vernünftigen zu sein, aber das Unverständnis über die aktuelle Entwicklung scheint doch zumindest recht weit verbreitet zu sein. In den Mails der Schulen der Kinder liest sich das zum Beispiel so:
[…] wie Sie sicher schon aus den Medien wissen, entfallen ab Samstag in Baden-Württemberg nach über zwei Jahren Pandemie nahezu alle Corona-Schutzmaßnahmen. Wir haben nun aus dem Kultusministerium auch die entsprechenden Konsequenzen für den Schulbetrieb mitgeteilt bekommen, die ich Ihnen im folgenden zusammenfasse:
Auch wenn die Maskenpflicht ab Montag nicht mehr gilt, empfehlen wir, die Masken weiterhin zu tragen. FFP2-Masken sind neben dem Impfen der beste Schutz gegen eine Infektion!
[…]
(alles mehr für mich aufgeschrieben, da es wirklich niemanden geben dürfte, der oder die das nicht alles selbst mitbekomen hat)
In den letzten Wochen tauchten in meiner Twitter-Timeline so viele Leute mit Impfies auf, dass ich mir dachte: „Wenn die schon dran sind, dann könnte ich vielleicht auch bald dran sein.“ Schließlich habe ich mit Asthma, Bluthochdruck und Fettleibigkeit gleich mehrere der Krankheiten, die eine Priorisierung wegen der höheren Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs der COVID-19-Erkrankung begründen.
Schritt 1: Attest
Also habe ich mal bei meiner Hausarztpraxis angerufen, und die sagte: „Na klar, Attest ist raus.“ Zwei Tage später hatte ich ein hochoffiziell klingendes Schreiben auf schickem Briefpapier in den Händen.
Schritt 2: Terminbuchung
Über den Prozess der Impfterminbuchung hatte ich schon mit Schrecken bei Heibie gelesen, und er hat alle Erwartungen erfüllt. Es begann damit, dass ein Vermittlungscode benötigt wurde. Um den zu bekommen, musste ich (selbst!) prüfen, ob ich Anspruch auf eine Corona-Schutzimpfung habe:
Leider erscheint das Formular, in dem ich mir das selbst bestätigen kann, nur dann, wenn gerade ein Impftermin frei wäre (den ich dann gar nicht bekommen kann, weshalb diese Einschränkung völlig unverständlich ist). Da hilft nur sehr fleißiges Neuladen, mehrere Tage lang. Als das Formular erschien, gab es noch eine SMS-Verifikation, und dann kam der Vermittlungscode per Mail. Uffz.
Mit dem Vermittlungscode musste wieder so lang eine andere Seite neu geladen werden, bis Termine zur Auswahl auftauchten. Nach diesmal nur anderthalb Stunden bekam ich eine Liste mit genau einem Terminpaar (für Erst- und Zweitimpfung) zur Auswahl. Dann nehme ich das doch.
Halt! Erst noch alle persönlichen Daten eingeben und noch einmal die Mailadresse bestätigen, an die vorhin schon der Code gesendet wurde (warum?), und dann kamen endlich die zwei Bestätigungen. Ich hatte Impftermine.
Schritt 3: Impfpass suchen
Der Schritt war fast schon zu einfach: der Impfpass war genau da, wo ich ihn vermutet hatte.
Schritt 4: Impfzentrum
Gestern war ich dann im Impfzentrum Stuttgart Liederhalle. Das ist eine sehr beeindruckende Installation, der anzusehen ist, dass sie dazu gedacht war, tausende von Menschen durchschleusen. Da aber die dazu notwendige Impfstoffmenge bekanntlich (noch) nicht vorhanden ist, wirkte es gestern vergleichsweise verlassen. Die Stimmung war ungefähr wie an einem Flughafen in der Hochsaison — aber ganz früh am Morgen: lange Schlangenlinien aus Absperrbändern mit 1,50-m-Abstand-halten-Klebebändern auf dem Boden, die ich leer durchlief (genau wie am Flughafen standen auch hier Sicherheitskräfte am Rand und sahen so aus, als ob sie es nicht lustig finden würden, wenn ich das Personenleitsystem abkürze).
Um den Betrieb nicht unnötig aufzuhalten, wird empfohlen, sich Selbstanamnesebogen und Laufzettel vorher selbst auszudrucken. Dazu gibt es auf der Webseite impfen-bw.de einen PDF-Generator. Das hatte ich getan, und dadurch kam ich noch schneller durch alle Stationen. Also: fast. Am Checkin hatte ich nämlich noch das Problem, dass mein Attest gar nicht die Richtige Impfgruppe auswies. Da ich aber recht leicht Nachprüfbar mit einem BMI über 40 zur aktuell berechtigten Impfgruppe gehöre, und da die auf dem Attest genannte Impfgruppe ohnehin ab nächsten Montag schon dran sein wird, haben sie mich doch durchgelassen (zum Glück, denn sonst wäre ich wieder bei Schritt 2 gewesen).
Im Hegelsaal sind etwa 20 bis 30 Impfkabinen mit jeweils zwei Eingängen, so dass immer eine Person sich vorbereiten (Jacke aus- und anziehen, …) kann, während eine andere geimpft wird. Die Impfkabinen sind nach Städten benannt, ich war (leider nicht so mondän) in Berlin. Das eigentliche Impfen war dann total unspektakulär: einmal Pieks, Aufkleber und Stempel in den Impfpass, fertig.
Wegen meiner Allergien wurde mir statt der üblichen 15 Minuten eine Ruhezeit von 30 Minuten verordnet. Dafür ist der Schillersaal mit Stühlen im ordentlichen 2-Meter-Raster ausgestattet („Chillen im Schillersaal“, gnihihihi … naja, zumindest zu dem Zeitpunkt fand ich das lustig). Es hätte dort auch Wasser zum Trinken gegeben, aber ich bin doch nicht verrückt und nehme in einem Raum mit so vielen Leuten meinen Mund-Nasen-Schutz ab.
Nachdem ich da meine halbe Stunde abgewartet hatte (kontrolliert hat das niemand, aber ich habe mir einfach einen Wecker gestellt und Podcasts gehört), kam ich dem Leitsystem folgend noch an einem Checkout-Schalter vorbei, und dann war ich auch schon wieder draußen vor der Tür.
Schritt 5: Nachbeobachtung
Im Dienste der Wissenschaft beobachte ich jetzt noch ein paar Tage meine Impfsymptome mit der SafeVac-App des Paul-Ehrlich-Instituts.
Bisher gibt es da allerdings nicht so viel zu erfassen — nur der Arm, in den ich die Spritze bekommen habe, tut weh.
So, und jetzt gehe ich erstmal zurück in meinen Lockdown bis zum zweiten Impftermin am 9. Juni.
Heute fand auf Anregung des Bundespräsidenten eine Art Trauerfeier statt für die bisher über 80000 Toten, die die immer noch andauernde Corona-Pandemie inzwischen in Deutschland gefordert hat. Begleitet wurde das von der Bitte, Kerzen in die Fenster zu stellen um der Toten zu gedenken.
Selten habe ich mich von der Politik so wenig ernst genommen gefühlt.
Wie wahrscheinlich auch viele andere warte ich nämlich darauf, dass etwas gegen die weiterhin ansteigenden Infektionszahlen unternommen wird. Denn seit in den ersten Märzwochen ohne für mich nachvollziehbaren Grund mit Öffnungsdiskussionen begonnen wurde, gehen die Zahlen eigentlich nur noch nach oben. Aber die Konferenz aus Bundeskanzlerin und Ministerpräsident:innen, die sich vorher um die Richtung der Maßnahmen gekümmert hat, kann sich auf keine gemeinsame Linie mehr einigen (wir erinnern uns an die fehlgeschlagene „Osterruhe“), und der parlamentarische Weg, der nun stattdessen beschritten wird, dauert quälend lang.
Außerdem wird das, worauf sie sich wohl einigen werden, nach meiner Einschätzung keine Änderung der Situation herbeiführen, denn es beinhaltet mit der „Notbremse“ ab einer 7-Tage-Inzidenz von 100 noch immer hauptsächlich Einschränkungen privater Kontakte (z.B. Ausgangssperren zwischen 21:00 und 05:00, weil sich die Menschen bekanntlich nachts draußen anstecken) und versucht dabei Büros und Industroe so weit wie möglich zu schonen. Schulen aber sollen erst bei völlig unverantwortlichen Inzidenzwerten von 200 geschlossen werden.
Währenddessen steigen die Zahlen weiter. Hier unterhalte ich jeweils auf Mastodon und Twitter seit dem 20. März einen Thread, in dem ich die aktuellen Werte für Deutschland, Baden-Württemberg und Stuttgart beobachte.
Meine persönliche Situation sieht zum Glück so aus, dass ich nach wie vor nur im Homeoffice arbeite und wir uns auch sonst gut vom Kontakt mit anderen Menschen fernhalten können. Das sorgte zwar jetzt schon für das zweite Ostern ohne andere Teile der Familie zu treffen, und statt an eine Reise auch ur zu denken, haben wir die Osterferien dazu verwendet, einige Wände in der Wohnung neu zu streichen.
Nach den Osterferien begannen die Schulen in Baden-Württemberg erst einmal wieder mit einer Woche Fernunterricht und wollten eigentlich ab morgen wieder in den Wechselunterricht … äääh … wechseln. Wir bekamen neue Stundenpläne zugeshsickt, und die Klassen der Kinder wurden in Gruppen eingeteilt. Es zeichnete sich aber schon am Ende der letzten Woche ab, dass die für die Testpflicht vorgesehenen Schnelltests noch nicht bei allen Schulen angekommen waren, und das die oben erwähnte 200er-Grenze in Stuttgart schon am Wochenende gerissen werden könnte. Dementsprechend erreichten uns im Laufe des Wochenendes auch nacheinander Mails von beiden Schulen, die den Präsenzunterricht erst einmal wieder absagten. Diese Mails klingen aber nach wie vor so, als könnte es jeden Moment wieder losgehen:
… Wenn die 7-Tages Inzidenz nicht wie erwartet für drei Tage über 200 steigt und wir bis dahin ausreichend mit Testkits versorgt wurden, werden wir zur Mitte der Woche in den Wechselunterricht einsteigen. Ich hoffe, dass ich Sie zu Beginn der Woche darüber informieren kann. …
Deshalb haben wir jetzt einen eigenen Lockdown beschlossen: solange die 7-Tage-Inzidenz in Stuttgart nicht wieder deutlich unter 100 fällt (und eigentlich ist auch das noch zu hoch), werden die Kinder nicht wieder in den Präsenzunterricht gehen.
Es war ein Freitag, und diese neue Corona-Krankheit hatte begonnen, sich in Deutschland auszubreiten. An den zwei vorherigen Tagen war die Schule von Kind.eins schon wegen zweier Verdachtsfälle vorsorglich geschlossen gewesen, und an dem Tag selbst erfuhren wir, dass sie als Kontaktperson nun eine zweiwöchige häusliche Quarantäne einhalten müsse.
Während ich mir also an dem kleinen Sekretär im Wohnzimmer meinen Arbeitsplatz einrichtete, prasselten die Nachrichten von Schließungen rein. Im Endeffekt hatte unsere Familie dann doch nur einen Tag Vorsprung vorm Rest des Landes.
Nach ein paar Wochen Stillstand, so dachte ich damals, würde der Alltag zurückkehren. Ich hatte ja keine Ahnung.
Jeder Kontakt, der nicht stattfindet, ist gut für die Bekämpfung der Pandemie.
Angela Merkel
Wir befinden uns mitten in der zweiten Welle der Corona-Pandemie. Seit Anfang November sind wir passend dazu im zweiten Lockdown, der als „Wellenbrecher“ angekündigt war, dieses Versprechen aber bisher nicht einhalten konnte. Die Vorschriften wurden zwar jetzt schon in mehreren Schritten weiter verschärft, aber die Infektionszahlen bewegen sich eher Seitwärts als deutlich Abwärts.
Jedesmal, wenn sich die Bundeskanzlerin seitdem mit den Ministerpräsident:innnen der Länder zur aktuellen Lage berät, dann wird als wichtigstes Ziel verkündet, noch weiter die Kontakte zu reduzieren.
Ich wüsste nicht, was ich dazu noch beitragen könnte.
Ich hatte seit März 2020 mit weniger als 10 Personen direkten Kontakt (also ohne „Maske“ mit geringem Abstand in einem Innenraum) und habe in der Zeit vielleicht zwei Leute zu Besuch gehabt.
Bei den Kindern waren es ein bisschen mehr. Vor allem in der Zeit vor Weihnachten, als die Schulen noch voll geöffnet hatten, gab es die bizarre Situation, dass sie den ganzen Tag ohne Abstand (aber immerhin mit Mund-Nasen-Bedeckung) mit über 25 anderen Kindern aus über 25 anderen Haushalten zusammen sitzen mussten, und nach dem Verlassen des Schulgebäudes theoretisch mit einer Ordnungsstrafe bedroht war, wenn sie noch zu dritt oder mehr zusammen standen (im ÖPNV hingegen ging das dann irgendwie wieder). Aber ich schweife ab.
Inzwischen haben wir in Baden-Württemberg Schulschließungen und eine Ausgangssperre, und das öffentliche Leben ist ab 20:00 praktisch eingestellt. Weder an Weihnachten noch an Silvester haben wir unseren Haushalt verlassen, und der Unterricht der Kinder findet online statt. Außer um Lebensmittel einzukaufen oder mit dem Hund spazieren zu gehen verlassen wir eigentlich nicht mehr das Haus.
Nachher um 14:00 ist nun das nächste Treffen der Ministerpräsident:innen mit der Bundeskanzlerin, und es wird ein „Megalockdown“ erwartet. Für mich wird sich dadurch vermutlich nichts ändern.
Heute war jetzt ein Workshop zur Planung der Roadmap bis zum Ende des Jahres. Es hätte zwar die Möglichkeit zur Teilnahme über Teams gegeben, aber erfahrungsgemäß sind die entfernten Teilnehmer:innen solcher hybriden Veranstaltungen immer im Nachteil. Auch fand die Veranstaltung im größten Raum (das ist so eine Art Mensa mit über 100 m²) und mit eine überschaubaren Teilnehmerzahl statt, so dass die Abstandsregeln mit Sicherheit eingehalten wurden.
Die Hin- und Rückfahrt mit der S-Bahn war auch angenehm ereignislos: die Bahnen waren nicht allzu voll, und soweit ich das überblicken konnte, trugen alle Fahrgäste ihre Masken ordentlich.
Unser Bürogebäude stellte sich allerdings als aus dem besten Weg zu einem Lost Place heraus. Alle Gänge sind zu Einbahnstraßen geworden, und die meisten Besprechungsräume sind nur noch für eine Person zugelassen — das hatte ich schon von Kollegen erfahren, die aus verschiedenen Gründen mal dort waren. Aber inzwischen haben auch alle Kaffeemaschinen den Geist aufgegeben, und das ganze Gebäude wirkt gespenstisch. Der Kalender des Scheiterns, den unser Team in unserer Ecke des Großraumbüros aufgestellt hatte, steht immer noch auf dem 13. März.
Morgen ist noch so ein Workshop geplant, aber ich glaube, dass ich an dem lieber wieder remote teilnehmen möchte.
Seit heute geht Kind.zwei wieder in die Schule, also richtig in das Gebäude. Aber erstmal nur für vier Tage, dann ist wieder Pause für zwei Wochen. Kind.eins fängt erst nächste Woche wieder an, hat dann aber einen zwei-Wochen-Rhythmus. Das alles gehört zu dem Plan, alle Schüler:innen in Baden-Württemberg in diesem Schuljahr noch einmal in die Schule zu schicken. Dieser Plan ersetzt beziehungsweise unterbricht die Routine der Onlineschule, die sich zwischen den Osterferien und den Pfingstferien eingespielt hatte.
Wie die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts wurde auch diese Phase an den beiden Schulen unserer Kinder sehr unterschiedlich gehandhabt.
Das (künstlerische) Gymnasium, das Kind.eins besucht, hatte die Osterferien genutzt, um auf Initiative (und wohl auch mit einigem zusätzlichen Einsatz) einiger Lehrkräfte für alle Schüler:innen Microsoft Teams einzurichten und darauf einen Onlineunterricht organisiert, der sich grob am Stundenplan orientierte. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten (die Lehrkräfte mussten zum Beispiel erst lernen, dass ihr Unterricht nur eine geringe Teilnahme hat, wenn sie ihn erst fünf Minuten vor Beginn in den Kalender eintragen) klappte das in den meisten Fächern ganz gut.
Bei Kind.zwei hingegen, eigentlich an einem Mathematik-Informatik-orientierten Gymnasium, hat nur die Deustschlehrerin zweimal Wöchentlich zur Videokonferenz auf Blizz eingeladen. Alle anderen Fächer stellten neue Lerninhalte und Aufgaben weiterhin in der sogenannten Homeoffice-Plattform zum Herunterladen zur Verfügung.
Die Qualität dieser Aufgaben hatte eine recht große Bandbreite: während der Musiklehrer nach wie vor mit eigenen YouTube-Videos und Links zu Online-Sequenzern zum Herumexperimentieren punktete, bereitete der Englischlehrer immerhin ein Vokabelquiz auf einer Lernplattform vor:
In Mathematik beschränkte sich der Unterricht hingegen auf solche Aufgabenblätter:
Für den Zeitraum 27.05-29.05.2020 solltet ihr folgende Aufgaben machen:
Thema: Rauminhalte messen 1.) Im Buch S. 173 ganz gründlich durchlesen, verstehen und den blauen Kasten ins Heft übertragen. 2.) S. 173/ Beispiel 1 und 2 durchlesen und verstehen
Übungsaufgaben: S. 173/ Aufgabe 1 S. 174/ Aufgaben 2 bis 5, jeweils ganz S. 175/ Aufgabe 6 bis 10, jeweils ganz
Für Freiwillige: S. 175/ Aufgaben 12 und 13
… und die kopierten Musterlösungen für die Aufgaben.
Gleichzeitig tauchten mehr und mehr Aufgaben auf, für die nach draußen hätte gegangen werden müssen. Das begann mit „spielt Volleyball in Eurem Garten“ (welcher Garten?) und eskalierte zuletzt zu einer kompletten Anleitung, für den Kunstunterricht mit dem Wasserfarbkasten in die Natur zu ziehen und dort Pflanzen abzumalen (wir besorgten eine Topfpflanze).
Insgesamt hatte sich die Schule aber zwischen den Ferien gerade wieder gut eingependelt (im Gegensatz zu vor den Osterferien auch das zu bewältigende Pensum betreffend), darum bin ich nicht sicher, dass die Wiedereinführung des Schulgebäudes wirklich irgendwelche Vorteile bietet. Schließlich enthält der Präsenzunterricht auch nicht alle Schulfächer, und für die übrigen Fächer sind zum Teil bereits neue Aufgaben für Kind.zwei auf der Plattform aufgetaucht. Wann er die allerdings machen soll, ist mir noch nicht ganz klar.
Es gibt natürlich Familien, die es mit der Heim- und Onlineschule nicht so leicht hatten wie wir, aber ich sehe auch nicht so richtig, wie denen mit zwei oder drei weiteren unvollständigen Unterrichtswochen vor den Sommerferien geholfen werden soll. Im Zweifelsfall müssen auch die jetzt ihre bisherige Organisation wochenweise umwerfen und neu aufbauen.
Wir sind also in der lang ersehnten Woche nach den Osterferien, der Woche, die „endlich“ die Lockerungen der Beschränkungen des Lebens bringen sollte. Die Nerven liegen auf allen Seiten blank, und ich kann alle Seiten mehr oder weniger verstehen. Naja, manche mehr und manche weniger.
Der Einzelhandel hat schlichte Existenzangst: wenn die Geschäfte geschlossen bleiben müssen aber Ladenmieten und andere Ausgaben weiter laufen, dann droht die Insolvenz.
Die Eltern können vielfach ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen, weil sie den ganzen Tag ihre Kinder betreuen müssen und zusätzlich die Stelle des Hilfslehrers übernehmen. Das komplette Betreuungsnetz ist weggebrochen, auch die Großeltern können und sollen z.B. nicht einspringen.
Die Bildungspolitiker sorgen sich um die Abschlüsse des Jahres 2020. Die sollen stattfinden und mit den Abschlüssen der übrigen Jahre vergleichbar sein.
Die Politik im allgemeinen will Handlungsfähigkeit beweisen. Irgendetwas musste jetzt getan werden.
Der Eindruck, den die auf dieser Basis beschlossenen „Lockerungen“ in großen Teilen der Bevölkerung hinterlassen haben (so ungefähr: „Puh, zum Glück sind wir da jetzt durch.“), den halte ich für ganz gefährlich. Schon vorher waren immer genug Menschen zu beobachten, die die Abstandsregeln offensichtlich nicht auf sich bezogen hatten, aber seit Montag ist im benachbarten Park wieder Dauerparty, und die Kinder spielen zusammen im Sand — nicht auf dem Spielplatz, denn der ist ja abgesperrt, aber dann eben neben dem Sportgerüst, das außerhalb des Spielplatzes steht. Und gleich Montag musste auch in der Stuttgarter Innenstadt die Polizei einschreiten und die Schlange vor einem Schuhgeschäft auflösen.
Als erste Geste des Zurückruderns haben jetzt mehrere Bundesländer eine Maskenpflicht in öffentlichen Räumen wie Geschäften und ÖPNV eingeführt, aber ob die etwas bewirkt, darauf bin ich auch gespannt. Heute war ich zum ersten mal seit dem Beginn der Quarantänezeit wieder in der Innenstadt (ein defektes iPad zu Gravis bringen, die haben ja jetzt wieder geöffnet). Ich trug dabei natürlich eine Gesichtsmaske, doch die Zahl der übrigen beobachteten Masken lag nur knapp über null.
Aber für Trial und Error ist die Regelverzögerung (Totzeit) der Infektionsrate einfach zu groß. Wer schon einmal versucht hat, die ideale Temperatur in einem Raum einzustellen, kennt das Grundproblem — und da liegt die Totzeit unter einer Stunde (Fußbodenheizung: ein paar Stunden). Bei den Coronainfektionen wirken sich Änderungen erst nach fünf bis zehn Tagen aus.
Ich bin da eher bei Pavel Mayer (klick auf das Bild führt zum kompletten Thread):
Meiner Meinung nach haben wir viel zu früh wieder locker gelassen. Ich weiß aber, dass ich das aus privilegierter Lage schreibe, denn ich kann mit nur geringen Unbequemlichkeiten und unveränderten Einnahmen aus dem Homeoffice arbeiten, und unsere Kinder sind groß genug, um den Tag ohne unsere Dauerbespaßung durchzustehen.
In der vergangenen Woche habe ich gar nichts mehr geschrieben. Aufgrund von technischen Problemen mit einer Softwarekomponente gab es an jedem Tag viel zu arbeiten, und danach konnte ich abends nur noch entweder total erschöpft rumhängen oder musste mich mit dem Schulstoff der Kinder beschäftigen. Gemeinsam mit ihnen habe ich mich durch Gotik am Beispiel des Kölner Doms (Bildende Kunst), Ver- und Überschuldungsstatistiken in Deutschland (Wirtschaftslehre), einen Aufsatz zur aktuellen Situation (Englisch) und Zeit-Ort-Diagramme (Physik) gearbeitet.
Jetzt sind endlich Osterferien. Das bedeutet, dass zumindest keine neuen Aufgaben mehr über den Zaun geworfen werden. Ein paar Fächer haben Freitag und Samstag noch Aufgaben für die Ferien geschickt, und Kind.eins hat auch noch einen Rückstau aus den letzten Wochen, aber zumindest die zweite Ferienwoche könnten beide Kinder tatsächlich frei haben.
Nach den Osterferien ist noch immer offiziell geplant, dass der Unterricht in den Schulen wieder startet, doch in den Mails, die aus den Schulen bei uns eintreffen, ist das schon vorsichtiger formuliert:
[…] Notprogramm für eine fortgesetzte Schulschließung: Ein Team um Frau F[…], Frau U[…] und Herrn M[…] versucht, für uns MicrosoftTeams einzurichten, um Online-Präsenz und Materialzusammenstellung sowie Zusammenarbeit auf der Ebene des Kollegiums wie in der Unterrichtung von Schülerinnen und Schülern für die Zeit nach Ostern vorzuplanen. Das könnte bedeuten, dass wir in bestimmten dann vorgegebenen Zeiträumen verstärkt per Chat / Audiokonferenz / Videokonferenz miteinander tagen bzw. den Schülerinnen und Schülern für Beratung und Unterricht zur Verfügung stehen. Leider weigert sich die Stadt Stuttgart als Schulträger, diese Anwendung auf schulischen PCs zur Verfügung zu stellen. Wir sind damit weiter auf private Endgeräte angewiesen […]
Im Alltag hat sich die Isolation gut durchgesetzt. Ich sehe draußen nur noch wenig Gruppenbildung, und die meist mit dem vorgegebenen Abstand. In den Geschäften haben sich die Regeln eingespielt, und die Versorgungslage pendelt sich langsam wieder ein. Mundschutzmasken werden langsam modern, aber ich habe inzwischen einige Leute gesehen, die ihre Masken als schickes neues Accessoire um den Hals trugen.
Am Freitag haben wir uns eine Pizza im vom „richtigen“ italienischen Restaurant gegönnt. Das darf seine Speisen auch nur noch zum Mitnehmen verkaufen, es war aber trotzdem eine willkommene Abwechslung zum Selberkochen.
Mir ging es in den letzten Tagen körperlich gar nicht so toll: eine Erkältung mit Bronchienproblemen macht in der aktuellen Situation einen ganz schlechten Eindruck. Da ich das Asthma aber sowieso chronisch habe, bin ich auch mit den entsprechenden Medikamenten ausgerüstet. In Nichtpandemiezeiten wäre ich damit allerdings inzwischen zum Arzt gegangen. Vielleicht ist das aber auch schon der beginnende Heuschnupfen.
Jetzt sind wir zwei Wochen größtenteils drin geblieben. Mein Arbeitgeber hat große Teile der Belegschaft in 14 Tage Blockpause geschickt und für die Zeit danach jetzt schon mal mindestens 14 Tage Kurzarbeit angekündigt. Ich bin persönlich wegen betriebswichtiger Tätigkeiten von keiner der beiden Maßnahmen betroffen.
Aber wie lang müssen wir eigentlich alle zuhause bleiben und Distanz wahren für eine flachere Kurve. Ich versuche mal eine naive Überschlagsrechnung:
Deutschland hat etwa 83 Millionen Einwohner:innen.
Ich höre immer wieder, dass etwa 50 bis 70 Prozent sich am Schluss mit dem Virus anstecken werden.
Laut Robert-Koch-Institut liegt der Anteil der Patient:innen, die Intensivmedizin benötigen zwischen 2% und 26% (ja, so genau sind die Zahlen).
Die schweren Fälle bleiben ungefähr 3 bis 6 Wochen im Krankenhaus (auch RKI).
Nach den Zahlen von coronazaehler.de sind ungefähr 6000 Intensivbetten abrufbar.
Wenn ich jetzt überall die günstigsten Zahlen wähle, dann komme ich auf mindestens 830000 schwere Fälle, von denen pro Woche 2000 bewältigt werden könnten. Die Durchinfizierung müsste also auf 415 Wochen gestreckt werden. Das sind etwas weniger als 8 Jahre.
Selbst mit der hier unberücksichtigt gelassenen Verkürzung durch eventuell gefundene Medikamente, Impfstoffe oder einen (zumindest in einem solchen Zeitraum) möglichen Ausbau der Krankenhauskapazitäten ist das eine komplett unrealistische Dauer für den aktuellen Zustand der Isolation. Irgendwo muss ich einen Denkfehler haben.
Das ist ja auch an China zu sehen. Dort wird gerade die Wirtschaft wieder hochgefahren, nachdem bei etwa 80000 Fällen die Zahl der Neuansteckungen auf nahe null reduziert werden konnte. Nun hat das Land aber eine Bevölkerung von mehr als 1 Milliarde Menschen, und die 80000 sind nicht einmal annähernd ein Anteil von 50% davon. Bestünde da nicht die Gefahr, dass der nächste Reisebus aus Ischgl (oder equivalentes Ereignis) die nächste Erkrankungswelle auslöst. Mir ist noch nicht klar, wie das funktionieren soll.
Wie lange bleibt das jetzt also so? Ich habe keine Ahnung.
Dies war der letzte Tag der Quarantäne für Kind.eins. Zwei Wochen* durfte sie jetzt seit dem letzten Öffnungstag ihres Gymnasiums nicht nach draußen, und wir haben sie auch innerhalb der Familie (zugegebenermaßen mit abnehmender Strenge) soweit wie möglich „abgesondert“. Sie selbst hat brav zweimal am Tag Fieber gemessen und Tagebuch über Symptome geführt, aber bis auf einen leichten Lagerkoller war nichts aufgetreten.
Also folgten wir heute der Regelung des Gesundheitsamts für das „vereinfachte Verfahren“ zur Rückmeldung aus der Quarantäne:
[… schreiben Sie am] kommenden Dienstag 24.3. (Rückmeldetag) eine kurze Mail mit Inhalt
* Name, Klasse, Schule,
* bin gesund
an diese Mailadresse:
kindergesundheit@stuttgart.de
Ab morgen darf sie — im Rahmen der inzwischen auch für alle anderen Leute geltenden Einschränkungen – das Haus wieder verlassen.
In other news: Disney+ ist seit heute verfügbar, und neben den viele angekündigten und zu erwartenden Inhalten habe ich gleich auch einige Klassiker entdeckt wie zum Beispiel:
… und Das schwarze Loch, an dem ich gleich heute Abend hängen geblieben bin. Das ist auch der Grund, warum ich heute etwas spät dran bin mit meinem Artikel.
*) Ja, ich kann auch rechnen, zwei Wochen sind eigentlich 14 Tage. Aber an den ersten beiden Tagen war die Schule schonmal geschlossen und die Kontakpersonen der Infizierten wurden noch ermittelt. Kind.eins wurde also erst in Quarantäne geschickt, als sie schon seit zwei Tagen keinen Kontakt mehr gehabt haben konnte.
Der Arbeitstag war mal wieder recht ereignislos. Homeoffice klappt recht problemlos, und unsere Projekte schreiten voran. Die Supportanfragen aus den anderen Entwicklungsteams, die für uns als Infrastrukturteam einen wichtigen Teil der Arbeit ausmachen, scheinen im Moment abgenommen zu haben. Das könnte auch daran liegen, dass ein Teil der Kollegen jetzt in „Blockpause“ (aka Zwangsurlaub) geschickt worden ist. Die Auswahl, an welchen Themen in den kommenden zwei Wochen weiter gearbeitet werden soll, und an welchen nicht, scheint mir persönlich aber recht zufällig oder willkürlich.
Nach der Arbeit habe ich mit Kind.zwei ein Arbeitsblatt zu Tonarten durchgearbeitet, für das der Musiklehrer Herr W. eigens zwei Videos aufgenommen und auf YouTube veröffentlicht hat. Damit war der Lehrstoff deutlich einfacher zu verstehen als nur mit dem Schulbuch. Das muss ich auch mal loben; danke, Herr W.!
Die Effekte des dauerhaften Zuhausebleibens machen sich langsam bemerkbar: ich bekomme zum Beispiel viel weniger Bewegung, und das wirkt sich negativ auf meine körperliche Verfassung aus.
Außerdem, und damit zusammenhängend, komme ich nicht mehr dazu, meine Podcasts zu hören. Normalerweise habe ich pro Tag etwas mehr als eine Stunde Pendelstrecke (in jede Richtung etwa 15 Minuten zu Fuß und 20 Minuten mit der S-Bahn), während der ich sonst Podcasts höre. Da diese Zeit jetzt wegfällt, hat sich schon ein ganz ordentlicher Stau gebildet. Wenigstens bleibt mir noch die Zeit beim Kochen in der Küche.
Heute ging es mir körperlich besser als gestern. In den letzten Tagen hatte mir nämlich zunehmende Atemnot Sorgen gemacht. Das ist bei mir nicht so ungewöhnlich und muss nicht gleich auf das Coronavirus hinweisen, aber auch eine Bronchitis hätte ich gerade nicht so besonders gut gebrauchen können. Stellte sich aber raus: nachdem ich gestern mein Asthmaspray mit heißem Wasser und einem Zahnstocher wieder dazu „überreden“ konnte, zu mir hin statt von mir weg zu sprühen, tat es heute auch wieder seine Wirkung. Darauf hätte ich auch früher kommen können.
Dementsprechend konnten wir heute auch wieder auf eine ordentliche Hunderunde gehen. Diesmal fanden wir den dabei durchquerten Park nicht mehr so voll vor — aber noch immer gut besucht. Die Leute scheinen sich aber jetzt wenigstens Mühe zu geben, einen Mindestabstand einzuhalten.
Die Tests der Jitsi-Installation verliefen am Nachmittag zufriedenstellend. Wir waren schon mit bis zu sechs Leuten in einem virtuellen Raum. Morgen Abend könnten wir damit vielleicht mal eine offene Kaltgetränke-Session machen (Getränke sind leider selbst mitzubringen). Dazu melde ich mich dann nochmal auf Mastodon und Twitter.