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Journalreste vom Jahresanfang

Kaum bin ich ein paar Tage nicht dazu gekommen, hier etwas reinzuschreiben, schon sammeln sich die halbfertigen Einträge in den Notizen auf dem Telefon, und am Schluss geht’s gar nicht mehr weiter. Ich kippe die Fragmente jetzt mal hier ab, damit ich wieder ohne Warteschlange weiterschreiben kann.

Journal 02.01.2024

Das war ein sehr langer Tag.

Schon früh waren wir aufgestanden, um auch früh beim Bürgerbüro sein zu können. Im Herbst hatte Kind.zwei nämlich seinen Personalausweis verloren, und da er noch nicht 16 Jahre alt ist, ist dafür das Einverständnis beider Eltern notwendig (und unser letzter Versuch, das mit einer Vollmacht zu regeln, ist daran gescheitert, dass das Bürgerbüro meine Unterschrift auf Vollmacht und Personalausweis zu verschieden fand). Die Gesamtwartezeit war mit knapp unter zwei Stunden zwar erträglich, aber es war tatsächlich nicht einfach (lies: nur durch sehr frühes Anstellen möglich), überhaupt einen Termin zu bekommen.

Dann mussten wir feststellen, dass unsere Hausärzte völlig unangekündigt ihre Praxis aufgegeben haben. Sowohl an der Tür als auch auf der Webseite steht nur lapidar: „Wir haben leider ab sofort dauerhaft geschlossen!“. Das ist ungünstig, weil ich ja hin und wieder Rezepte für meine Dauermedikation benötige. Es gilt also, eine neue Hausarztpraxis zu suchen.

Am Nachmittag schließlich fuhren wir mit dem Zug zu meinen Elterm, zuerst im ICE bis Köln (angenehm, fast pünktlich) und von dort mit einem Regionalzug nach Oberhausen.
Das Motto dieser Fahrt war aber „Aufgrund besetzter Gleise können wir noch nicht in den Bahnhof einfahren.“, so dass wir auf der letzten Stunde der Gesamtstrecke noch eine halbe Stunde Verspätung aufsammeln konnten.

Das große Kind war nicht mitgefahren, die musste lernen und ist allein zuhause geblieben.

Journal 03.01.2024

Der Computer meiner Mutter musste auf Windows 10 aktualisiert werden, da ist so ein halber Tag schnell rum (hier die Media-Markt-Werbung mit dem „Driving home to fix tech“ einfügen).

Später Shopping in der wie ausgestorben wirkenden Fußgängerzone von Sterkrade (um fair zu sein: bei grässlichem Regenwetter). Dafür hatten wir in jedem der fast leeren Fachgeschäfte sofort eine eigene Beratung. Schlafanzüge für mich, Schuhe und Handschuhe fürs Kind, dies das …

Am Abend Deutschlandreise (das Brettspiel) in einer Version, in der die Deutsche Teilung noch besteht. Das hat durchaus Einfluss auf das spielgeschehen, weil die Innerdeutsche Grenze nur an wenigen Stellen überschritten werden kann.

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Journal 01.01.2024: Frohes neues Jahr!

Heute am Neujahrstag habe ich so gut wie gar nichts gemacht. Nur lange schlafen, das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Fernsehen ansehen, und am Abend noch eine leckere Spinatlasagne kochen.

Aber davor war ja der Silvesterabend. Den haben wir größtenteils zu zweit verbracht, denn ein Kind war woanders zur Silvesterparty eingeladen und das andere ist früh ins Bett gegangen (!).

Also haben wir die vor kurzem erworbene Karaokebox angeworfen und den Abend mit Singen verbracht. Zu Dokumentationszwecken habe ich davon mal die Setlist aus meinem Telefon kopiert (immer schön abwechselnd von mir und von Susanne gesungen):

  • „Finden sie Mabel“ / Heinz Rudolf Kunze (ich)
  • „Wahre Liebe“ / Virginia Jetzt! (Susanne)
  • „Hier zu sein“ / Virginia Jetzt!
  • „Everybody’s Changing“ / Keane
  • „Faust auf Faust“ / Klaus Lage
  • „1000 und 1 Nacht“ / Klaus Lage
  • „Halt mich“ / TempEau
  • „Hey Jude“ / The Beatles
  • „We Belong“ / Pat Benatar
  • „Plug In Baby“ / Muse
  • „Piano Man“ / Billy Joel
  • „Iris“ / The Goo Goo Dolls

Dann war Mitternacht: anstoßen, Feuerwerk angucken, Feuerwerksmusik anhören und so. Und weil das Geknalle dann noch immer nicht aufgehört hatte, so dass ich unmöglich noch einmal mit dem total verängstigten Hund rausgehen konnte, haben wir noch eine zweite Runde gesungen.

  • „Chasing Cars“ / Snow Patrol (ich)
  • „Hollywood Hills“ / Sunrise Avenue (Susanne)
  • „Cars“ / Gary Numan
  • „Gold“ / Spandau Ballet
  • „Through the Barricades“ / Spandau Ballet
  • „Strawberry Fields Forever“ / The Beatles
  • „(Feels like) Heaven“ / Fiction Factory
  • „Euphoria“ / Muse
  • „Guiding Light“ / Muse
  • „Falling Away with You“ / Muse
  • „Resistance“ / Muse
  • „America“ / Simon & Garfunkel

Um viertel vor drei war es dann draußen ruhiger.

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Journal 29.12.2023: Wikipediastrudel

In einen Wikipedia-Strudel gefallen: zuerst habe ich ein YouTube-Video über einen alten Ford Granada gesehen, dann habe ich die Wikipedia-Seite zum Ford Granada gelesen. Dort ist mir aufgefallen, dass im Abschnitt Populärkultur der Film Absolute Giganten überhaupt nicht erwähnt ist (Skandal!), obwohl das Auto dort durchaus eine tragende Rolle spielt. Dann habe ich den Wikipedia-Eintrag zu Absolute Giganten gelesen und bin von dort zum Wikipedia-Eintrag von Antoine Monot, Jr. gekommen. Und da habe ich dann gelesen, dass der mal das TYPO3 Forum gegründet hat. Manche Menschen haben überraschende Interessen und Fähigkeiten.

Beim Einkaufen ist mir eine Karaokebox nachgelaufen (Preis auf die Hälfte reduziert), was nach der Brotzeit zu einer spontanen kleinen Karaokeparty geführt hat. Vielleicht ist das auch was für den Silvesterabend.

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Journal 28.12.2023

Physiotherapie, zweite Runde. Ich werde routinierter und habe diesmal mein Handtuch dabei. Massage und Fangopackung tun gut.

Mit weniger schmerzenden Schulter und Arm habe ich Lust, mal wieder was zu programmieren. Genauer gesagt: ich will mal den Iron-Blogger-Bot modernisieren, so dass der leichter mit mehreren Konfigurationen arbeiten kann und am besten einfach in einem Docker-Container (und schließlich auch in Kubernetes) läuft.

Ich hatte so schön das Abendessen geplant, es sollte einen Auflauf geben, den ich mit dem restlichen Raclettekäse von Heiligabend überbacken wollte. Aber dann melden sich beide Kinder kurzfristig vom Essen ab, und es gibt stattdessen gemischte Reste. Den Auflauf habe ich aber noch nicht vergessen.

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Journal 27.12.2023

Ich hatte immer den Spruch gehört: „Nichts ist schlimmer zu ertragen als eine Reihe von festlichen Tagen“ (kurze Recherche zeigte: das ist von Goethe und lautet eigentlich etwas anders), und tatsächlich war ich heute etwas froh über die Möglichkeit, wieder normal einzukaufen und etwas weniger festliches zu kochen.

Silvester wirft aber seine Schatten voraus: Partyzubehör liegt in den Auslagen, und Plakate kündigen Feuerwerk an. Und durch (im Gegensatz zu letztem Jahr) früh genug daran denken habe ich es schon mal geschafft, den Sekt zu ergattern, den ich haben wollte.

Am Abend zeigt der Fernseher statt des eigentlich ausgesuchten alten Tatorts eine Dokumentation über den gestern verstorbenen Wolfgang Schäuble.

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Aus der Journal-App

Apple hat vor kurzem eine Journal-App zu iOS hinzugefügt. In die habe ich jetzt ein paar Tage lang Tagebucheinträge geschrieben.

Die App ist sehr hübsch und macht Vorschläge auf Basis von Fotos und GPS-Daten, aber eigentlich sollte ich so etwas ins Blog schreiben, dafür ist es schließlich da.

Ich kopiere also jetzt die Einträge hierher …

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Journal 25.12.2023

Noch’n Glühwein am „Wintertraum“, der etwas länger geöffnet hat als der Weihnachtsmarkt. Der Weihnachtsmarkt hingegen ist erstaunlicherweise schon wieder zu großen Teilen abgebaut.

Dann Spaziergang über Charlottenplatz durch das Bohnenviertel zum Wilhelmsplatz – durch Straßen, in denen ich noch nie gewesen war.

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Journal 24.12.2023

Raclette. Wie immer zu viel gekauft, aber die Menge war auch durch den Platz auf dem Tisch beschränkt.

Jaja, wir schenken uns nichts. Aber irgendwie hat es mich entgegen aller Vernunft gewurmt, bei der Bescherung als einziger nichts auszupacken zu haben.

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Journal 23.12.2023: Weihnachtsmarkt

Auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt die Lichtinstallationen  auf dem Schlossplatz angesehen, dann stand da das Riesenrad, und die Schlange war vertretbar kurz. Darum konnten wir die bunt beleuchtete Stadt von oben ansehen.

Dann auf den Weihnachtsmarkt, und es war eigentlich viel zu voll da. Aber wir konnten einen Glühwein ergattern und tolle Käsespätzle aus dem Käselaib.

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Journal 22.12.2023

Schnell noch aufräumen, bevor die Schwiegermutter zu Besuch kommt.

Davor einkaufen für die Feiertage, wo es noch erstaunlich leer war. Fast alles bekommen.

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Journal 21.12.2023

Zum ersten mal Physiotherapie. Massage, Gymnastik (schwierig, ich bin doch so ein Bewegungslegastheniker), Fango. Ich bin da völlig unvorbereitet reingegangen, hatte nicht einmal ein Handtuch dabei (nächstes mal dann).

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Journal 20.12.2023: Kashmir

Teamdinner, leider nur zu fünft, aber ein netter Abend mit leckerem Essen.

Auf der Rückfahrt wurden wir aber von der einrückenden Stadtbahn an der Haltestelle Rohrer Weg ausgesetzt und mussten zwei weitere Bahnen abwarten, bis wieder eine tatsächlich in die Stadt rein fuhr.

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Journal 18.12.2023

Vormittags zur SSB am Charlottenplatz, eine neue Polygo-Karte für den Sohn ausstellen lassen. Die Strafe fürs Fahren ohne die verlorene Karte (denn das Fehlen ist natürlich erst bei einer Kontrolle aufgefallen) konnte ich aber noch nicht bezahlen, denn der Vorgang war noch nicht im Computer, und ich hatte den Zettel nicht, den er theoretisch hätte bekommen haben müssen.

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Journal 17.12.2023

Gammeltag (aber mit Integralrechnung)

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Journal 16.12.2023

Vormittags einkaufen, dabei sind wir an der Stadtbahnhaltestelle Börsenplatz von der Rolltreppe genau vor ein Rollgitter gebracht worden (wieder runter, mit dem Aufzug rauf).

Auf dem Weg zurück von der Hunderunde bringt Susanne die Nachbarin aus dem fünften Stock mit: die beiden haben unten im Flur einen Obdachlosen vorgefunden und wollen, dass ich jetzt mit ihm rede.

Der Mann ist gesprächig, aber nicht in einer mir bekannten Sprache. Nur auf „Polizei“ können wir uns einigen. Anruf direkt in der Gutenbergstraße, nach 10 Minuten sind zwei Polizisten da.

Nachdem er sich weder ausweisen noch auch nur seine Nationalität nennen konnte, hat die Polizei ihn wegbegleitet.

Vielleicht war das auch sein Plan gewesen, die Ausnüchterungszelle ist schließlich wärmer als draußen.

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Journal 15.12.2023

Mit der schmerzenden Schulter zum Orthopäden.

Ist eher was mit der Bandscheibe. Schmerzmittel, Physiotherapie (geht nächste Woche los), MRT.

MRT sagt: kein Bandscheibenvorfall. Immerhin. Aber davon sind die Schmerzen auch noch nicht weg.

Mit der Ärzterunde war der Tag eigentlich schon wieder vorbei.

Noch Käsespätzle gekocht.

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Abbezahlt

Vor sechzehn Jahren haben wir die Wohnung gekauft, in der wir jetzt wohnen. Nach ziemlich genau 10 Jahren lief ausgerechnet in der historisch niedrigsten Zinsphase die Finanzierung aus, und wir konnten die Tilgungsrate dramatisch erhöhen.

Saldoverlauf des Kreditkontos im letzten Jahr: eine Linie läuft in Stufen von etwa - 7k € nach oben und landet genau mit dem heutigen Tag bei 0 €

Genau heute ist jetzt die letzte Rate abgezogen worden. Die Wohnung gehört jetzt also uns.

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Fnordschritt

Seit der letzten Erwähnung meiner Mastodon-Instanz hat sich noch so einiges getan. Auf der einen Seite sind noch so einige Benutzerkonten dazugekommen (wir sind aktuell so ungefähr bei 230), und auf der anderen Seite habe ich ein paar der letzes mal noch offenen Hausaufgaben gemacht:

Regeln

Ja, die Hausregeln sind inzwischen explizit aufgeschrieben. Erst mit expliziten Regeln ergibt Moderation überhaupt Sinn.

Und ich habe bei der Gelegenheit auch gleich ein git-Repository eingerichtet, das einerseits eine ausführlichere Version der bewusst knapp gehaltenen Regeln enthält und andererseits die Möglichkeit zur Mitarbeit bietet (dazu muss im Moment leider noch ein eigener Account auf meinem git-Server erstellt werden, aber ich setze da große Hoffnung in das forgefed-Projekt).

Monitoring

Ein Dienst, der nicht ordentlich überwacht ist, muss automatisch als offline gelten.

Grafana

Deshalb habe ich zwei Exporter installiert, die Daten über den aktuellen Zustand der Instanz für Prometheus bereitstellen (statsd_exporter und prometheus-mastodon-exporter) und ein Dashboard zur Visualisierung in Grafana gebaut.

Darauf kann ich jetzt mit einem Blick sehen, ob es meinem Mastodon gerade gut geht, oder ob z.B. die Antwortzeiten ungewöhnlich angestiegen sind oder die Hintergrundprozesse klemmen.

Uptime Kuma

Seit Version 4.1 hat Mastodon außerdem die Möglichkeit gewonnen, den Link zu einer Statusseite zu hinterlegen. Das habe ich zum Anlass genommen, auf einer VM in Helsinki Uptime Kuma zu installieren. Denn fast alle meine Dienste laufen im gleichen Rechenzentrum bei Hetzner in Falkenstein, und sollte das mal komplett nicht erreichbar sein, würde auch mein normales Monitoring nicht mehr funktionieren.

Screenshot von status.fnordon.de: alles grün und "All Systems Operational"

Jetzt bekomme ich auch bei Netzwerkproblemen sofort Benachrichtigungen, und die Fnordon-Benutzer:innen können auch nachsehen, ob es am Dienst oder an ihrem Ende liegt, wenn sie Fnordon nicht erreichen.

MinIO

In Vorbereitung auf den geplanten Umzug aller Dienste auf Kubernetes, und um Mastodon später mal überhaupt in einem über mehrere Maschinen verteilten Cluster betreiben zu können, habe ich schließlich noch die Mediendateien in einen Object Storage ausgelagert. Das klingt nicht nur schick und modern sondern sollte auch die Ladezeiten von Bildern und Videos in Beiträgen und von Avataren erheblich verringern. Mastodon unterstützt Amazon S3 und kompatible Systeme direkt, und MinIO läuft gut in Kubernetes.

Mit diesen Verbesserungen und der aktuellen Anzahl von Accounts dürfte Fnordon weiter locker laufen können, müsste eigentlich sogar etwa für die zehnfache Menge geeignet sein. Wer also noch eine digitale Heimat im Fediverse sucht, kann sich gerne melden.

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Leb wohl, Twitter

Heute vor 16 Jahren habe ich mich bei Twitter angemeldet. Heute habe ich mich bei Twitter abgemeldet.

Account-Deaktivieren-Seite in den Einstellungen der Twitterseite.

Noch vor einem Jahr hätte ich nicht damit gerechnet, denn Twitter war für mich einmal der wichtigste Dienst im Internet. Ohne Twitter hätte ich viele interessante und wichtige Menschen nicht kennen gelernt. Ich hätte vermutlich eine andere Lebenseinstellung, andere Hobbies und vielleicht sogar einen anderen Job.

Ein zweites Standbein in Form der selbst betriebenen Mastodon-Instanz hatte ich zwar schon sehr lange, und da hatte ich inzwischen auch eine interessante Timeline, aber einige mir extrem wichtige Accounts gab es eben nach wie vor nur auf Twitter.

Aber dann kam Space Karen Elon Musk und verwandelte Twitter innerhalb kürzester Zeit in eine Shit-Show mit deutlicher Tendenz nach rechts, dafür ohne funktionierende Moderation. Immer neue immer schlechtere Ideen sorgten in den letzten Monaten für das Gefühl, dass dort langsam alles zerfällt und spülten die Leute ins Fediverse, so dass sich dort jetzt ein hinreichend großer Teil der Leute angesammelt hat, die mir zu meiner Timeline noch fehlten.

Deshalb war ich seit Mitte Dezember auch nur noch dort, um ab und zu Einladungslinks zu Fnordon zu verteilen. Und darum ist der heutige Jahrestag auch ein guter Zeitpunkt, um dieses Kapitel endgültig abzuschließen.

Deaktiviert: Dein Account ist deaktiviert. Tut uns leid, dass du gehst. #GoodBye
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Aufbruch ins Fediverse

Das war vielleicht eine Woche.

Seit vier Jahren betreibe ich ja schon eine Mastodon-Instanz, weil ich schon seit längerer Zeit davon überzeugt bin, dass es keine gute Idee ist, das Online-Leben in die Hände einzelner privater Unternehmen zu geben (ich habe das mal aufgeschrieben anlässlich meines zwölfjährigen Twitterjubiläums). Bisher konnte ich aber Twitter nie den Rücken zudrehen, weil da eben so viele nette Leute sind, die ich teilweise sogar schon aus der Zeit vor Twitter im Netz kannte.

Einige von denen hatten zwar auch Mastodon-Accounts, aber der überwiegende Teil davon waren Karteileichen oder spiegelten einfach nur den Inhalt von Twitter in das andere Netzwerk. Also spiegelte ich meine Mastodon-Posts zu Twitter und teilte meine Zeit zwischen den beiden Gruppen auf (denn auch auf Mastodon hatte ich inzwischen einige nette Leute gefunden) und versuchte, immer mit beiden Gruppen zu interagieren (interessanterweise Themenabhängig mal mehr da und mal mehr dort). Auf meiner Instanz Fnordon waren bis Anfang Oktober 2022 trotz all meiner Einladungen etwa 20 Konten angelegt, fünf davon allein von mir selbst betrieben.

Jetzt hat Elon Musk Twitter gekauft, und ich will es mal so ausdrücken: es läuft nicht ideal.

Schon nach der ersten Ankündigung Ende April ein paar neue Accounts im Fediverse aufgetaucht, im Nachhinein betrachtet waren das aber nur schon einmal ausgelegte virtuelle Handtücher auf den föderierten Liegestühlen. Denn am letzten Wochenende nach Abschluss der Transaktion ging es erst richtig los.

Grafik des Verlauf der angemeldeten Benutzer auf fnordon.de für das Jahr 2022: die Linie ist hauptsächlich waagerecht mit einem ganz kleinen Buckel im April -- um dann am Ende steil anzusteigen.

Während ich diese Zeilen schreibe hat Fnordon gerade 133 Benutzerkonten, von denen ein großer Anteil fleißig befüllt wird. Endlich bin ich in der lokalen Timeline nicht mehr ganz allein. Die meisten neuen Benutzer:innen sind genau aus der oben genannten Gruppe der (ehemaligen) Bewohner von „Klein-Bloggersdorf“, teils weil ich auf Twitter genau denen eine ausdrückliche Einladung ausgesprochen hatte, aber zum größten Teil wahrscheinlich durch die Empfehlung bei der Kaltmamsell (vielen Dank dafür).

So macht das Fediverse Spaß (den Crossposter zu Twitter habe ich erstmal ausgeschaltet).

Aber jetzt muss ich dringend mal Instanzregeln ausdrücklich aufschreiben, und auch ein Impressum habe ich erst vor kurzem endlich mal hinzugefügt.