Autor: dentaku
Site Reliability Engineer, Internet-Ureinwohner, Infrastrukturbetreiber, halb 23-Nerd halb 42-Nerd, links, gesichtsblind.
Schreibt mit "obwaltendem selbstironischem Blick auf alles Expertentum" (Süddeutsche Zeitung)
Die letzten Tage fühlte ich mich leicht grippig. Gestern Abend war Susanne von Migräne geplagt, drum mußte ich mich allein um die Kleine kümmern. Das mag sie überhaupt nicht (wie entwöhnt man ein Mamakind?), und deshalb schrie sie insgesamt eine Dreiviertelstunde nicht (den Rest des Abends bis 01:00 aber schon).
Als ich ins Bett ging sah ich bunte Bilder vor meinen Augen tanzen. Jetzt dröhnt es nur noch hohl (wie klingt eigentlich eine Aspirintablette?).
Telefonchaos
Date: Mon, 11 Jun 2007 19:13:33 +0200
From: Edward Apati (edypati555_EA@web.de)
Subject: Lieber Freund,
To: start@alertbird.deLieber Freund,
Ich vermute das diese E-Mail eine Überraschung für Sie sein wird, aber es ist wahr.
Ich bin bei einer routinen Überprüfung in meiner Bank
(Standard Bank von Süd Afrika) wo ich arbeite, auf einem Konto
gestoßen, was nicht in anspruch genommen worden ist, wo derzeit $12,500,000
(zwölfmillionenfünfhundert US Dollar) gutgeschrieben sind.Dieses Konto gehörte Herrn M_____ B_____*, der ein
Kunde in unsere Bank war, der leider verstorben ist. Herr B_____ war ein
gebürtiger Deutscher.Damit es mir möglich ist dieses Geld $12,500,000
inanspruch zunehmen, benötige ich die zusammenarbeit eines Ausländischen
Partners wie Sie,den ich als Verwandter und Erbe des verstorbenen Herrn
B_____ vorstellen kann,damit wir das Geld inanspruch nehmen können.Für diese Unterstützung erhalten Sie 30% der
Erbschaftsumme und die restlichen 70% teile ich mir
mit meinen zwei Arbeitskollegen, die mich bei dieser
Transaktion ebenfalls unterstützen.Wenn Sie interessiert sind, können Sie mir bitte eine
E-Mail schicken, damit ich Ihnen mehr Details zukommen lassen kann.Schicken Sie bitte Ihre Antwort auf diese E-Mail edwardapati@aim.com
Mit freundlichen GrüßenEDWARD APATI
Daß sowas noch durch’s Netz fliegt. Da bekommt man ja ganz nostalgische Gefühle…
*) an dieser Stelle steht in der Originalmail tatsächlich der Name meines Vaters — den müssen sie zufällig getroffen haben, denn die Nachricht ging ja garnicht persönlich an mich, sondern an eine der allgemeinen Alertbird-Adressen (außerdem lebt mein Vater noch, und er war noch nie in Südafrika). Trotzdem ist die Mail dadurch durch den Spamfilter gerutscht.
Wo ist Batman, wenn man ihn braucht?
UFOs und Abluftprobleme
Der hier schon erwähnte Lüfter, der nicht mehr geht, der muß ersetzt werden:
Wie man das heutzutage so macht, fragte ich Google nach „Lüfter Abluft“, „Lüfter Rohr“ dann „Rohrlüfter“ und schließlich mit der dort gewonnenen Erkenntnis (also durch Klick auf die Bilder ähnlich aussehender Geräte) nach „UFO Lüfter“ (diese Bezeichnung ist bei der gegebenen Gehäuseform eigentlich auch naheliegend).
Aber wo war ich da gelandet? Plötzlich war ich von Hanfblättern umgeben, die meisten Anbieter hießen …-Headshop oder …-Growshop. Es sieht so aus, als hätten Leute, die anspruchsvolle Pflanzen mit hellen Lampen in dunklen Schränken züchten ein noch größeres Abluftproblem als ich…
(ob ich hier in Baden-Württemberg wohl auf eine Liste des Verfassungsschutzes komme, wenn ich in einem dieser Läden einen Lüfter für mein Klo bestelle?)
Unter Lampions
Unter Lampions
Der Jubilar
Patsch auf den Tisch
Immer nur kurz im Bild…
Das Unwetter
…zog an EBE vorbei
Ein Loch für den Strom
Elektriker sind vielleicht ein Geheimbund, oder unser Auftrag ist eine Geheimsache. Jedenfalls scheint es nicht möglich zu sein, die Aufgabenstellung von Elektriker zu Elektriker weiterzureichen. Stattdessen mußte alles jedem einzelnen Mitarbeiter in einer getrennten Begehung erklärt werden. Die Hauptaufgabe war, die Aufputzleitungen, die unter der „Holz“verkleidung im Flur aufgetaucht waren, in der Wand verschwinden zu lassen, dasselbe Spiel im Bad, und die Herdanschlußdose in der Küche mit Drehstrom zu versorgen.
Die erste Schwierigkeit ergab sich dadurch, daß der bisherige Zähler- und Sicherungsschrank zwar prinzipiell auch genug Platz für einen Drehstromzähler gehabt hätte, der inzwischen vorgeschriebene Hauptschalter hätte aber nicht reingepaßt. Ein neuer Zählerschrank mußte also her — und auch gleich noch ein neuer Verteilerkasten (normale Menschen nennen sowas wohl „Sicherungskasten“).
Dabei zeigte sich mal wieder eine der beliebten Altbauüberraschungen. Die nichttragenden Wände sind in Ziegel-Fachwerk-Bauweise ausgeführt (!). Der Verteilerkasten wurde deshalb (man kann ihn schließlich nicht mitten in den Balken setzen) an einen etwas ungünstigeren (i.e. nur mit der Leiter zu erreichenden) Ort über dem Zählerkasten verlegt. Auch sonst bekam der Kasteneinbau dem Mauerwerk nicht wirklich gut.
Noch schlimmere Zerstörung erlitt die Küche: die Kabel der Küchenelektrizität waren völlig chaotisch verlegt — das oben erwähnte 5adrige Kabel, eigentlich für den Herdanschluß bestimmt, teilte sich an überraschenden Stellen immer wieder auf Steckdosen und Lichtschalter, wobei alle drei heiße Drähte jeweils dieselbe Phase führten (sehr frei nach VDE). Da mußte alles rausgerissen und neuverlegt werden, sonst hätten die Kochplatten nur unter ständiger Sorge vor schmorenden Dosenklemmen betrieben werden können…
Die Maler arbeiten übrigens selbständig und völlig ohne Nachfragen.
Stromkastentetris
und ein ordentliches Loch in der Wand