RT @bcstuttgart: SAVE THE TICKETING DATE! Am kommenden Montag (1.8.) wird es 12 Uhr Tickets für das #bcs9 geben. #barcamp #stuttgart #tickets #
Schlagwort: Barcamp
(Keine Trendwende auf dem 321 Blog!):
Nichts ist mit Trendwende. Der Barcampfluch trifft mich wieder voll, auch wenn unsere Konferenz nicht der reinen Lehre entspricht und sich deshalb auch nicht (mehr) Barcamp nennt, löst das nicht das Problem, ein Wochenende mit viel zu viel gutem Essen und gleichzeitig Hektik und Leuten zum Quatschen auf engstem Raum verbracht zu haben. Die Quittung folgt sofort:
Naja, irgendjemand muss die Duellgewinne ja auch bezahlen.
(es folgt: Sport)
Es wird wieder Konferenz
Am nächsten Wochenende (also vom 13. November 2015 abends bis zum 15. November 2015) findet wieder die No-Spy-Konferenz statt. Bei allen Themen rund um die Netzpolitik läuft es ja im Moment hier in Europa nicht besonders rund. Eigentlich verzeichnet das freie Internet einen Rückschlag nach dem anderen, es gibt also genug Gesprächsbedarf. Kommt also alle und diskutiert mit uns!
Da wir uns sowieso nicht ganz an das Barcamp-Format halten, haben wir auch schon ein paar spannende Vorträge vorausgeplant, die ich hier ankündigen kann:
- Niels Mache, Struktur AG
Post-Quanten-Crypto - Stefan Leibfarth, CCCS
Darknets - Moritz Tremmel, MTMedia
You’ll never walk alone: Sicher und anonym kommunizieren mit Smartphones - Michael Schommer, No-Spy e.V.
Morlocks oder Eloi - Robert, Save Your Privacy e.V
DIY SYP - Peter Welchering, Journalist
Die politische Rechte, die Sicherheitsbehörden und die Überwachung - Esther, No-Spy e.V.
Ich mach‘ mir die Welt, wie sie mir gefällt – Zwischen dystopischen Elfchen und utopischen Baumkrokodilen - Andreas Niederländer, IKU
Die Meta-Lüge: „Es sind doch *nur* Metadaten“ – Wieviel Metadaten wirklich über uns verraten
Los geht’s am Freitagabend, und wir sind wieder im Literaturhaus Stuttgart (Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart).
Letztes Wochenende fand das Barcamp Stuttgart statt. Schon das achte (bei sieben davon war ich auch), und zum zweiten mal im Hospitalhof, der genau wie letztes Jahr eine wunderbare Location war.
Samstag
Der erste Barcamptag kollidierte diesmal mit meinem Geburtstag. Das war eigentlich ganz toll, denn so viele Gratulanten und ein so großes Ständchen habe ich noch nie bekommen — und einen Kuchen gab es auch noch. Nur alle Leute, die mich von anderswo vergeblich zum Zwecke der Gratulation zu erreichen versuchten, und auch die, auf deren Glückwünsche per Twitter, Xing, Facebook oder Mail ich nicht geantwortet habe, muss ich um Verzeihung bitten.
- In der ersten Session hat einer der Leute vom OK Lab gezeigt, wie sie in Zukunft „crowdsourced“ die Luftqualität in Stuttgart messen wollen. Das ist ein lustiges Bastelprojekt mit Sensoren aus Klimaanlagenersatzteilen und einem schönen Backend zur Datensammlung (später auch noch: Visualisierung). Näheres erscheint in Kürze auf luftdaten.info, und jetzt will ich auch Feinstaub messen.
- Dann erzählte der @bicyclist über seinen Weg in die Depression bis hin zum Suizidversuch und von da über die geschlossene Psychiatrie wieder hinaus. Das war hochinteressant und auch ein bisschen erschreckend, aber für meinen Geschmack lief die Diskussion etwas aus dem Ruder. Ich hätte gern noch mehr über die Therapie erfahren — aber das kann ich ja vielleicht noch, denn Uwe schreibt gerade ein Buch über seine Erfahrungen.
- Danach war ich bei etwas, das sich Cross-Gender Flauschen nannte. Darunter konnte ich mir gar nichts vorstellen, aber es stellte sich heraus, dass damit solche Dinge wie Freundschaftsbänder knüpfen gemeint waren (und es stellte sich außerdem heraus, dass ich dafür total unbegabt) bin. Aber immerhin war ein Einhorn anwesend.
- Anschließend berichtete @Fripi über Alternative Beziehungsformen (wie z.B. „offene Beziehungen“ und Polyamorie). Nicht so grundlegend und theoretisch wie ich gehofft hatte, sondern er erzählte vielmehr seinen eigenen Werdegang. Die entstehenden Diskussionen waren aber trotzdem hochinteressant.
- Und dann habe ich in die Einführung ins Geocaching mit Jens Ratzel hineingeschaut. Da habe ich zwar nicht viel neues gehört, aber es war auch mal schön, ein paar andere Leute zu treffen, die schon nach den gleichen Dosen und Kästchen gesucht haben wie ich.
- Mit Oliver Gassner zusammen habe ich dann vor dem Abendessen noch selbst über die Möglichkeiten erzählt, wie sich Blogger mit Hilfe von Aggregatoren und Gemeinschaftsblogs vernetzen können. Ich hoffe, dass das dem einen oder anderen der Runde weitergeholfen hat.
- Nach dem Abendessen trafen wir uns zum traditionellen Werwolfspiel.
Dort nahm vor allem die letzte Runde epische Ausmaße an: allein der letzte Standoff, als nur noch Jan Theofel, Oliver Gassner und ich übrig waren, verwandelte sich in einen dreiviertelstündigen Nervenkrieg. Und plötzlich war es kurz nach halb zwei. (es gibt ein Video der letzten halben Stunde, das @Padawach aufgenommen hat, und ich muss mir das auch noch irgendwie besorgen…)
Sonntag
Am zweiten Tag rächte sich mal wieder, dass ich am ersten Tag jeden Sessionslot ausgenutzt hatte (vielleicht kam auch noch Schlafmangel dazu), und ich konnte mich nur zu drei Veranstaltungen durchringen.
- Die erste davon, war eine Einführung in Python, gehalten von @michsc. Ich programmiere zwar schon länger hin und wieder was in Python und hatte mir deshalb ein paar grundlegende Dinge über die Sprache erhofft. So tief ging es dann leider nicht, aber wir haben schon ein paar interessante Sachen live ausprobiert (z.B. Variablenüberdeckung und Gültigkeitsbereiche).
- Danach hatte ich die Chance, eine Runde Exploding Kittens zu spielen. Was ein Riesenspaß.
- Und schließlich hatten wir noch eine angeregte politische Diskussion, angezettelt von NoSpy-Kollegen @musevg durch den schönen dystopischen Titel „66% Idioten, gekochte Frösche und kalter Bürgerkrieg“.
Alles in allem war das mal wieder eine gelungene Veranstaltung, und so gab es in der Abschlusssession neben Lob nur ganz wenige Kritikpunkte, und alle waren sich dessen bewusst, auf ganz hohem Niveau zu jammern.
Die Kinderbetreuung zum Beispiel klappt seit Jahren hervorragend; die Kinder haben Riesenspaß und Eltern wie wir können entspannt am Barcamp teilnehmen.
Das Themenspektrum wird immer breiter, so dass ich mir diesmal ein ganz wenig techniklastiges Programm zusammenstellen konnte. (Natürlich habe ich auch wieder einige Themen verpasst, die mich durchaus interessiert hätten.)
Die WLAN-Versorgung, die letztes Jahr größere Probleme bereitet, wurde diesmal vom Freifunk Stuttgart übernommen (ich war am Rande auch dabei). Das war dadurch besser als letztes Jahr, aber so ganz zufrieden waren wir auch diesmal noch nicht, vor allem nicht im großen Saal. Aber es muss ja auch noch Raum für Verbesserung geben.
Und Dank gilt natürlich auch allen Sponsoren.
Kommt zur No-Spy-Konferenz, wir haben Kekse
Am Wochenende der nächsten Woche (also am 12.06.2015 abends bis 14.06.2015) ist es so weit: die dritte No-Spy-Konferenz findet statt. Die Veranstaltungsreihe hieß in der Vergangenheit PrismCamp:
- Rückblick auf das erste PrismCamp
- Rückblick auf das zweite PrismCamp
… wir wollten aber ein breiteres Publikum ansprechen, und da ist es nicht gut, immer zuallererst den Namen der Veranstaltung erklären zu müssen.
Wie schon bei diesen vergangenen beiden Veranstaltungen haben wir auch diesmal wieder spannende Leute eingeladen und spannende Themen vorbereitet und hoffen gleichzeitig auf Eure Mithilfe, um auch in den Barcamp-Tracks wieder spannende Sachen zu machen. Und am Samstagabend wird wieder einen Film gezeigt werden (diesmal geplant: CITIZENFOUR).
Das ganze findet wieder im Literaturhaus Stuttgart statt, und der Eintritt kostet wie gehabt 20 € inklusive Verpflegung.
Interesse? Dann gleich direkt hier anmelden.
Im Moment bin ich mit meinen Artikeln etwas im Hintertreffen, aber wir sind ja hier keine Zeitung, drum berichte ich jetzt über das zweite PrismCamp, obwohl es schon am 10. bis 12. Oktober stattgefunden hat:
Wie schon beim ersten mal waren wir wieder im Literaturhaus Stuttgart, hatten diesmal ein kleines bisschen mehr Besucher und konnten uns auch sonst in vielen Dingen verbessern. Die Zeitrahmen, die wir uns vorgegeben hatten, haben wir zum Beispiel erheblich besser eingehalten, und das Programm war ausgewogener.
Wir hatten nämlich (in Abweichung von der reinen Barcamp-Lehre) im Vorfeld für den ersten Tag ein Programm mit Vorträgen / Diskussionen in den drei Themenbereichen Politik, Gesellschaft und Technik aufgestellt und dazu eigens Menschen eingeladen, die dazu etwas interessantes zu erzählen haben (dass uns das im Themengebiet Politik dann nicht gelungen ist, steht auf einem anderen Blatt). Der Lehrer Michael Csaszkòczy erzählte zum Beispiel vom Leben unter der Überwachung des Verfassungsschutzes.
Auch im Barcampteil war die Zahl der Sessions in den Themengebieten Gesellschaft und Politik höher, gleichzeitig ergaben sich aber „tiefere“ technische Themen als beim ersten mal (z.B. https-Tuning oder DANE und DNSSEC). Und als Abendprogramm konnten wir wieder einen Film zeigen (diesmal Die Wirklichkeit kommt).
Insgesamt also ganz positiv, trotzdem bleibt noch immer das Gefühl, dass wir große Teile der Bevölkerung so nicht erreichen können. Wir wirken noch immer zu technisch, und das wurde auch wieder in der Abschlusssession als Kritikpunkt genannt. Die Veranstaltung wird zwar von Nerds gemacht, ist aber nicht nur für Nerds gedacht — nur scheint ihr das nicht so leicht anzusehen sein.
Die Erkenntnis fürs nächste mal ist daher, sich in der Vorbereitung vor allem auf die Themen Gesellschaft und Politik zu konzentrieren. Die Technikthemen bringen die Nerds auch ohne Hilfe der Veranstalter mit.
Außerdem wechseln wir den Namen. Zum einen, weil PRISM nur ein einzelnes Überwachungsprogramm bezeichnet und damit längst nicht das ganze Problem abdeckt, und zum anderen, weil es außerhalb der Nerdkreise schlicht kein bekannter Begriff zu sein scheint und eher Assoziationen mit prison hervorruft, was mehr verwirrt als erklärt. Wir entlehnen also einen durch unsere Regierung höchstselbst eingeführten Begriff und benennen uns um in No-Spy-Konferenz.
Die dritte No-Spy-Konferenz wird also am 12. bis 14. Juni 2015 wieder im Literaturhaus stattfinden. Die Vorbereitungen laufen gerade an.
(letzten Sonntag hat Dirk Haun übrigens schon einen Artikel mit dem gleichen Titel veröffentlicht)
Barcamps sind nicht gut für’s Gewicht
Letztes Wochenende fand zum siebten mal das Barcamp in Stuttgart statt. Zum ersten mal am neuen Ort: statt wie bisher im Literaturhaus waren wir diesmal im Hospitalhof Stuttgart. So ein Locationwechsel ist ja immer eine große Gefahr, weil er den Charakter der Veranstaltung negativ beeinflussen kann. Diesmal hat er aber hervorragend geklappt, denn der neue Ort passt hervorragend zur Veranstaltung.
Die Architektur des Gebäudes ist spektakulär, und die Räume sind endlich wieder groß genug (im Literaturhaus mussten wir uns in den letzten beiden Jahren teilweise schon sehr zusammenquetschen). Und dadurch, dass das Foyer jetzt ebenerdig liegt und in einen Innenhof mündet, stehen sich die Leute auch zwischen den Sessions und beim Bier nicht mehr auf den Füßen. Alles wirkt luftiger und viel entspannter bei dieser Anzahl an Leuten.
Dazu hatten wir wieder das hervorragende Essen von Esskultur, im langjährigen Mittel fast schon unerklärliches Glück mit dem Wetter, und wieder eine Kinderbetreuung, die den Kindern großen Spaß gemacht hat. Das einzige, was dieses Jahr etwas Probleme bereitet hat, war das WLAN, aber das gehört bei Veranstaltungen mit Netzleuten ja fast schon zum guten Ton. Insgesamt also ein fantastisches Wochenende.
Hier meine Anmerkungen zu den Sessions, die ich besucht habe:
Samstag
- Familie 2.0
Das Hauptthema der Session war Medienkompetenz. Der Einstieg war ganz gut mit der These dass Schulen nicht mehr Menschen für das Leben bilden sondern Human Resources für den Arbeitsmarkt ausbilden. Die Mitdiskutierenden hatten mir dann aber doch zu viele Aluhüte auf. - PrismCamp
Ähm, ja, kommt zum PrismCamp! - Iron Blogger Stuttgart Runde
Die hat Franziska schon so schön und ausführlich beschrieben., da brauche ich nichts mehr hinzuzufügen. - Suizid – 5 ways to leave your life
Neues aus dem Schockraum. Anders als der Titel annehmen lässt, ging es nicht um die erfolgreichsten Selbstmordversuche sondern um die spektakulärsten Fehlschläge. Das war sehr unterhaltsam, jedenfalls für Menschen mit einem starken Magen und leichtem Hang zum zynischen. Dazu gab es noch ein wenig Statistik: die meisten Suizide gibt es zum Beispiel vor Weihnachten und vor dem Valentinstag. - Zeichnen lernen
Zellmi zeigte, was er in den letzten Monaten alles neues gelernt hat, nachdem er sich entschlossen hat, sein Zeichenfähigkeiten auszubauen. Gleichzeitig ließ er auch die übrigen Teilnehmer auf vorher ausgeteilten Blöcken zeichnen.
- Wie finde ich mein Partnertier
Bei der Eröffnungssession waren Kekse ausgeteilt worden. Jeder von denen hatte einen Aufkleber mit einem Tiernamen (ich hatte „Schmetterling“), und jedes Tier war viermal vorhanden. Nun gab es ein Gewinnspiel, bei dem nur in Pärchen von gleichen Tieren teilgenommen werden konnte. Diese „Session“ diente dazu, seine Partnertiere zu finden. - Werwolf
Zum ersten mal hatte ich die Zeit, mich diesem barcamp-Klassiker anzuschließen. Und das macht echt Spaß, auch wenn ich vom Werwolf gefressen wurde.
Sonntag
- Multikopter
Balu stellte einzeln alle Komponenten eines Multikopters vor und machte damit Lust auf eigene Basteleien. Andererseits, bevor ich mir noch so ein aufwendiges Hobby suche, würde ich lieber erst ausprobieren, ob mir das Dronen-Fliegen überhaupt Spaß machen würde. Dummerweise gab es auch dafür eine Anfängerempfehlung, nämlich die Nano QX. - Lifehacks
Wie wir unser Leben durch kleine Änderungen besser machen können. Das erste Beispiel war, ohne (feste) Schuhe zu gehen für eine bessere Körperhaltung und ein Schonung der Füße und des restlichen Skeletts. Jan trägt dazu Leguano Barfußschuhe. Weitere Themen gingen vom Solarrucksack bis zur richtigen Körperhaltung beim Kacken. - Kendo
Am Samstag hatte Michael eine theoretische Session zu dem Thema gehalten, die ich aber verpasst habe. Zum praktischen Teil war ich dann dabei, und so standen wir eine Stunde lang mit Bambusschwertern und übten langsam den korrekten Schwung. Das war anstrengender als es sich jetzt anhört.
- Ich habe einen USB-Stick gefunden
Michael hatte mal wieder ein Lady Gaga Secret Video gefunden. Die Session ist inzwischen fast ein Klassiker, ich hatte sie bisher aber irgendwie noch nicht gesehen: mit passend präparierten USB-Geräten (die wie ein Speicherstick aussehen, heimlich aber Tastatur spielen können) wird die Kontrolle über den Rechner übernommen. - Zeigt her eure Kinder
Judith mit einem Plädoyer für mehr Kinderfotos im Internet. Ihr Beweggrund, der mir am besten gefallen hat, war, die Kinder sichtbarer zu machen — also im Internet nicht eine komplett kinderfreie Welt zu erschaffen. Somit bildete die letzte Session eine wunderbare Klammer mit der ersten.
Das Programm deckte mal wieder ein gewaltiges Spektrum ab, so dass ich diesmal nicht einen einzigen Session Slot leer gelassen habe — naja, die Kekstiersuchsession war eigentlich keine richtige.
PrismCamp 2
Nur wenn die Gesellschaft sich gegen NSA, BND und andere Überwachungsdienste wehrt, kann sie die im Grundgesetz garantierte Freiheit und Privatsphäre verteidigen und erhalten. Und das ist das Ziel der Organisatoren, denn ohne Privatsphäre kann es keine Demokratie geben.
(aus unserer Presseerklärung)
Nach dem PrismCamp ist vor dem PrismCamp. Es wird ein zweites PrismCamp geben, und zwar in ziemlich genau einem Monat:
PrismCamp 2: 10. – 12. Oktober im Literaturhaus Stuttgart.
Dabei wollen wir ein paar Dinge anders machen.
- mehr Zeit
- mehr Diskussion
- mehr Struktur
- mehr Mitmachen
- mehr Baguettes
Deshalb werden wir den Samstag näher an klassischen Konferenzen anlehnen und Referenten einladen, die in 3 parallelen Tracks (Politik, Gesellschaft, Technik) jeweils erst einen Vortrag halten und sich dann der Diskussion stellen werden.
Der Sonntag wird hingegen im bekannten Barcampformat stattfinden.
Zwischen den beiden Camps haben wir Arbeitsgruppen gebildet und darin ein paar Sachen für verschiedene Teile der Gesellschaft angefangen (z.B. Unterrichtsmaterialien). Was dabei so entstanden ist, soll am Freitagabend vorgestellt werden.
Dazu gibt es natürlich wieder eine Kinderbetreuung!
PrismCamp Nachlese
Letztes Wochenende fand hier in Stuttgart das erste PrismCamp statt. Zwei Tage haben wir im Literaturhaus über die Gesellschaft in der Welt nach Snowden diskutiert.
Anders als befürchtet war die Veranstaltung mit 40 bis 50 Leuten recht gut anständig besucht (es dürfte inzwischen kein Geheimnis mehr sein, dass wir noch am Anfang der letzten Woche beim Stand von etwa 10 Anmeldungen überlegt hatten, alles abzusagen). Der Nerdanteil war niedriger als angenommen (auch wenn in der Abschlusssession die Techniklastigkeit des ersten Tags bemängelt wurde), es waren zum Beispiel einige Pädagogen anwesend. Unsere übliche Social Media-Twittertimeline-Blase haben wir hingegen nicht erreicht. Von denen war fast keiner da. Drum müssen wir uns fragen: warum nicht? Ist das Thema, wie Sascha Lobo in seinem re:publica-Vortrag bemängelt hat, schon wieder durch und nicht mehr interessant?
Durch den komplexen Themenbezug, die recht kleine Teilnehmerzahl und vielleicht auch durch den hohen Anteil an Barcampneulingen ergaben sich ein paar Abweichungen vom klassischen Barcampformat, An beiden Tagen hatten wir zum Beispiel vor der Sessionplanung einen einführenden Vortrag:
- Am Samstag führte Frank Karlitschek in großem Bogen von den dezentralen Anfängen des Internets über die aktuelle Entwicklung hin zu großen Datensilos um am Ende bei ownCloud und dessen Weiterentwicklung in näherer Zukunft zu landen.
- Am Sonntag stellte Peter Welchering den großen Nachrichtendienstlich-militärisch-industriellen Komplex vor, den er auch „Tiefer Staat“ nennt, und der so nicht nur in den USA sondern auch in Deutschland existiert.
Diese Keynotes setzten jeweils den Ton für den Tag, weshalb auch der Samstag mehr Verschlüsselungs-, Passwortmanager- und freie-Router-Themen enthielt, während sich der Sonntag eher mit den gesellschaftlichen Ansätzen beschäftigte (eigentlich keine schlechte Aufteilung).
- Hier ein paar ausgewählte Themen vom ersten Tag:
- Angeregt durch @peate gab es eine interessante Diskussion über die „Selbstkasteiung“, die sich auferlegen muss, wer seine Daten nicht bei den großen Spielern parken möchte (eigentlich ein schönes Anschlussthema an die ownCloud-Vorstellung). Es wurde festgestellt: bei fast allen Dingen existiert ein durchgehendes Spektrum zwischen Bequemlichkeit und Sicherheit/Dezentralität, in dem sich jede(r) selbst einen passenden Platz suchen muss.
- Für etwas mehr Spaß sorgte später Michael Schommers Gedankenexperiment unter dem Titel „Hannibal Lecter und Sauron in einer totalüberwachten Welt“. Dessen Ziel war es, in Gruppenarbeit zu überlegen, wie bekannte Geschichten in Zeiten der Totalüberwachung alternativ hätten ablaufen können. Als Beispiel habe ich hier das Ergebnis unserer Arbeitsgruppe.
- Der zweite Tag verlief noch etwas Barcamp-untypischer, weil die gleich zu Beginn vorgeschlagenen Diskussionssessions so viel Interesse auf sich zogen, dass niemand weitere Veranstaltungen parallel dazu legen wollte. So ergab sich praktisch nur ein Track (mit dieser Anzahl an Leuten war das aber durchaus noch handhabbar).
- Zuerst wurde zusammen eine Auflistung der Organisationen, die sich mit netzpolitischen Themen beschäftigen erarbeitet (Ihr erinnert Euch: hier spenden für die Bekassinen!).
- Und unter dem Titel „Nadelstiche“ entstand dann eine Liste von Maßnahmen, die Politik oder Überwacher ärgern könnten. Das ging vom „immer verschlüsseln“ bis hin zu „mit dem Bagger vor die NSA-Einrichtungen fahren und die Kabel durchhacken“.
Für viele der Sessions wurden sehr gute Protokolle auf Alvars Etherpad mitgeschrieben, die in nächster Zeit noch geordnet auf prismcamp.de erscheinen sollen.
Und was hat das alles gebracht?
Auf eine Patentlösung sind wir natürlich nicht gestoßen. Den Leuten nur erzählen, sie sollten eben alles verschlüsseln ist es jedenfalls nicht. Stattdessen ist politische und gesellschaftliche Arbeit nötig, und die dauert.
Darum wird es auch in Zukunft regelmäßige treffen geben, das erste davon am 27.05.2014 ab 18:00 im Coworking0711.
Und ein weiteres — eher überraschendes — Ergebnis war dann am Abend des Sonntag noch die Gründung des Freifunk Stuttgart (bald e.V.), dessen Mitglied Nummer 7 ich jetzt bin. Das ist doch schon ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
Nicht mehr lang bis zum PrismCamp
Am Samstag ist es soweit: das PrismCamp, unser Barcamp zum Thema Überwachung startet.
Hier gibt es auch eine Ankündigung auf netzpolitik.org.
Meldet Euch jetzt schnell an! Kommt und redet mit uns über die Welt nach Snowden.
Wie Leben in der Post-Snowden-Ära? Können wir irgendetwas gegen die allumfassende Dauerüberwachung tun? Sollten wir überhaupt irgendetwas tun? Oder sollten wir besser Strategien entwickeln, damit zu leben.
Diese Fragen sind schwer zu beantworten, deshalb haben wir (der Oberparanoide 😉 @musevg, @sjks, @_teecee, @michsc und ich) uns schon seit einiger Zeit getroffen und diskutiert. Aus diesen Diskussionen entstand die Idee, ein Barcamp zu dem Thema zu veranstalten.
Die Gruppe ist inzwischen noch etwas größer geworden, und die Planung ist so weit fortgeschritten, dass es einen Termin gibt:
Das PrismCamp findet am 17. und 18. Mai 2014 in Stuttgart statt. Wahrscheinlich werden wir im Literaturhaus sein, das sicher viele schon vom Barcamp Stuttgart kennen,
Wenn Ihr Interesse habt, dann meldet Euch in der mixxt-Gruppe an. Für Aluhutträger gibt es alternativ eine Anonyme Mailingliste.
Außerdem werde ich hier über Neuigkeiten berichten.
Es war wieder Barcamp in Stuttgart. Zum sechsten mal, auch diesmal wieder im Literaturhaus zwischen Liederhalle und Boschareal.
Wir waren wieder mit der ganzen Familie da, aber anders als in den Vergangenen Jahren habe ich diesmal hauptsächlich vortragend teilgenommen (nach den ursprünglichen Barcamp-Regeln hätte ich das natürlich eigentlich schon beim ersten mal machen sollen, aber naja…).
Hier meine Sessions (gehaltene und besuchte) im einzelnen:
Samstag
- Mailverschlüsselung / Keysigning
Diese Doppelsession hatte sich Patrick Schneider (@Schiri) vorher gewünscht. Sie bestand aus einem Vortrag von Frank Stohl, der Mailverschlüsselung mit PGP/GnuPG erklärte. Daran wollte ich ursprünglich eine GPG-Keysigning-Party anschließen, doch der zweite Vortragsslot wurde von der Diskussion vollständig ausgefüllt: statt die Schlüssel zu signieren haben wir die Theorie besprochen, wie und unter welchen Vorbedingungen denn Schlüssel zu signieren sind. Das hat so wahrscheinlich für die Teilnehmer größeren Nutzen gehabt als anders. Es folgte zum Beispiel von Oliver Gassner schon kurz danach ein Artikel mit den notwendigen Daten, um eine sichere und überprüfte Verschlüsselung aufzubauen.
Weiterführende Artikel: Kryptographie ist schwierig und Aktion: Zeig mir Deinen Key Fingerprint. - Iron-Blogger-Vorstellung
Das wurde nur eine kleine Runde, in der ich ein wenig erzählt habe, was sich in Sachen Iron Blogger seit dem letzten Barcamp und insbesondere seit der re:publica 12 getan hat. - Whisky-Tasteup
Nach dem Abendessen sind wir mit der ganzen Familie nach hause gegangen, haben die Kinder ins Bett gebracht, und dann durfte ich allein noch einmal zu den Abendsessions wiederkommen. Die erste davon war das Whisky-Tasteup, für dessen Eintritt eine Flasche Whisky mitzubringen war (hatte ich noch da). Einen Ausführlichen Bericht gibt es im Tasteup-Blog, und ich habe meine eigenen Eindrücke den Abend über getwittert.
Klarer Sieger (zumindest von denen, die ich probieren konnte) war der Ardberg Uigeadail (und der ist gar nicht so teuer wie befürchtet, drum muss ich den unbedingt kaufen). - IronBlogger-Lesung
Die Whiskyverkostung musste ich zwischendurch leider unterbrechen, weil ich versprochen hatte, einen meiner eisern gebloggten Texte vorzulesen (ich könnte es natürlich auch so formulieren, dass die Tasteup-Session hoffnungslos überzogen hat…). Diese etwas eigenartige Sessionreihenfolge führte auch dazu, dass sich außer den Lesenden kaum jemand von Alkohol oder Werwolf zu uns verirrte.
Gut gelaunt lasen wir uns eben gegenseitig vor:- Mika Kienberger: Fruchtsalat Delux – Best Of Ananasdating
- Ich selbst: Kryptographie ist schwierig (siehe oben)
- Jürgen Kaiser: Unter OS X auf NTFS-formatierte Festplatten schreiben
- Stefan Sommer: Berlin 2012
- Ute Mündlein: Was wir von „Der Pate“ lernen können
- Patrick Schneider: Drehen sich Blogger um sich selbst?
- Franziska Köppe: Im Hamsterrad? Sieben Tipps, den Alltag loszulassen
- und Das beste Fahrradschloss der Welt (Wuff Lock)
- Barbara Hoisl: Lean Startup – Entering the Enterprise?
Sonntag
- Gadgetsession
Hier wurde lustiges Spielzeug vorgestellt, insbesondere ist mir der Leap Motion Sensor in Erinnerung geblieben, für den ich aber wohl keine Verwendung hätte. Wesentlich praktischer fände ich da schon den Kontaktlautsprecher, der den Schall eines Smartphonelautsprechers ohne Kabel- oder Funkverbindung verstärken kann. So etwas könnte ich in der Küche gebrauchen.
Am Sonntagmittag haben wir uns dann zu einer Taufe im Bekanntenkreis davongemacht. Eigentlich wollten wir nur kurz die Kirche besuchen, wurden dann aber überraschend noch zum Essen eingeladen. Drum habe ich den Rest des Barcamps verpasst, wenn auch auf eine der angenehmstmöglichen Weisen.
Mein Dank geht wie immer an die hervorragende Organisation (also hauptsächlich an Jan), an die wieder großartige Kinderbetreuung, ohne die wir nicht so ausgiebig und entspannt am Programm hätten teilnehmen können und an die Sponsoren. Und an Esskultur, deren Catering so hervorragend wie in den vergangenen Jahren war.
Nächstes Jahr kommen wir wieder.
[321 Blog!] Der Barcampeffekt
(Kopie, Original auf 321 Blog!, Waage auf dem Teaserbild von Cyril Schmitt aus der Sammlung des The Noun Project):
Im 321 Blog war ja schon öfter von der Wirkung eines Barcamps auf das Gewicht die Rede (erstaunlicherweise mal in die eine und mal in die andere Richtung). Bei mir jedenfalls ging es Steil nach oben:
Ich gebe mal der hervorragenden Küche von Esskultur die Schuld…
Und nun zurück zum Sportprogramm.
Iron Blogging Revival Gang
Der Gedanke ist in der Internetwelt nicht ganz neu und nicht ganz unbegründet: eigentlich sollte man sich mehr auf sein Blog konzentrieren, denn der Platz auf den Seiten der Sozialen Netzwerke ist nur geliehen (es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Sascha Lobos eindringlichster Artikel zu dem Thema auf Spiegel Online und also auch auf geliehenem Platz erschienen ist). Außerdem Scrollen auf Twitter, Facebook und Google+ die Inhalte nach wenigen Tagen (/Stunden?) aus den Augen aus dem Sinn und sind auch nicht mit Suchfunktionen wieder auffindbar (was vor allem bei Google+ noch immer sehr verwundert).
Mehr bloggen also.
Gruppen bringen mehr Dynamik in müde Unternehmungen, deshalb entstand (wohl auf dem Barcamp in Karlsruhe) die Idee der Blog Revival Gang. Die möchte alle Leute zum (Wieder-)Bloggen anregen und läuft gerade an. Es existieren schon ein eigenes Blog, eine facebook-Gruppe, und in der Gruppe entsteht gerade eine Art „Manifest“ (noch in Arbeit):
- 80+% der Top-Blogger sagen ‚das Blog‘. Sag halt, was du willst.
- Weblogs sind ‚personal publishing‘ und setzen damit einen wichtigen Akzent im Netz. Zwischen Medienkanälen, großen Social Networks u.a. betonen sie die individuelle Perspektive – egal ob selbst-gehostet, auf Bogplattformen oder als Gruppenblogs. Wir begrüßen auch bloggende Firmen, die auf Augenhöhe kommunizieren.
- Weblogs sind digitale Gespräche. In den Kommentaren und im Hin-und-her-Linken der Blogs. Wir verlinken unsere Blog-Quellen – aber nicht zwingend Fundstücke bei Twitter, G+ oder Facebook.
- Wir unterstützen bloggende Menschen – egal ob sie schon lange bloggen oder erst anfangen – bei Fragen.
- […]
#bcs2 Nachlese
Am vorlertzen Wochenende fand das Barcamp Stuttgart Nummer 2 statt. Wie auch letztes Jahr schon war ich dabei. Den Veranstaltungstyp „barcamp“ finde ich sehr angenehm, drum finde ich es sehr schade, dass ich praktisch keine Zeit habe, die zahlreich stattfindenden [Irgendwas]camps zu besuchen (oder auch nur danach halbwegs flott einen Artikel darüber zu schreiben) — um so weniger darf ich mir also bei 20min Gehentfernung das Stuttgarter entgehen lassen.
Location und Organisation waren genau wie im letzten Jahr (hervorragend), das Publikum war bunt gemischt, und ich habe wieder jede Mene interessante Leute kennengelernt:
Die Sessions, die ich besucht habe:
- Samstag:
- Session „Einführung Corporate Colaboration Plattform in Großunternehmen„:
Eine Fallstudie zur Einführung einer Soziales-Netzwerk-Software in einem größeren Unternehmen. Aus den Fehlern dieser Einführung (vor allem dem Fehlen einer Zieldefinition) kann man viel für ähnliche Projekte lernen. - Session „Was für Funktionen braucht eine Blogsoftware?„:
Eine anregende Diskussion, die zwar mit WodPress-Bashing begann, bei der es dann aber gelang, ein konstruktive Liste von Anforderungen zusammenstellen. In einem zweiten Teil müsste man jetzt mal die möglichen Kandidaten überprüfen (so wie in dem Artikel da). Vielleicht ist ja Habari was… - Session „Bedingungsloses Grundeinkommen“:
Interessant, aber wenn man sich schon ein wenig mit dem Thema befasst hat, dann war nicht viel neues zu hören — wobei: die Wirtschaftswissenschaftler beim verzweifelten Klammern an ihre Lehrsätze zu beobachten hatte seine unterhaltsamen Momente. - Session „Blogcheck“:
So wie da, nur live und in Farbe 😉
Danach habe ich mich mal mit ein paar Leuten unterhalten, den letzten Sessionslot ausgelassen, keine Kamera gewonnen und bin von einer iPhone-Performance hypnotisiert worden…
- Session „Einführung Corporate Colaboration Plattform in Großunternehmen„:
- Sonntag:
- Session „ Cocoa / iPhone Development „:
Mehr eine einfache Unterhaltung über „wer macht schon was“. Da ich hier allerhöchstens blutiger Anfänger bin, war ich über die Link- und Buchtipps recht dankbar. - Session „PGP CaCert“:
CAcert ist eine nicht gewinnorientierte Gesellschaft, die Sicherheitszertifikate (X.509 / PGP) mit vollautomatisierten Verfahren ausstellt. Die Server werden durch Spenden finanziert, und die komplizierte Identitätsprüfung der herkömmlichen Zertifikatsanbieter wird durch ein Web Of Trust ersetzt. Die dadurch möglichen kostenlosen Serverzertifikate erhöhen die Gesamtsicherheit des Netzwerkverkehrs. Dazu bald mehr… - Session „Frauen und Web„:
In dieser Session ging es eigentlich erstmal um die geringe Frauenquote bei barcamps (die war mir durch meine berufliche Vorschädigung nichtmal aufgefallen). Eine Lösung wurde nicht gefunden, aber es kam die gute Idee auf den Tisch (leider nicht von mir), bei zukünftigen barcamps „Paten“ für Neulinge anzubieten, damit Interessierte sich hintrauen können. - Session „Distributed Social Network“:
(siehe da) - Session „WordPress MU und Buddypress und vertikale Blogplattform“:
Genau das. wird demnächst an dieser Stelle getestet…
- Session „ Cocoa / iPhone Development „:
Toll war es wieder. Die Planung für das barcamp Stuttgart 2010 hat schon begonnen.