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Die kleine Kulturflatrate

Ok, mit meinem Artikel bin ich mal wieder besonders spät dran, aber ich mach’s dafür ausführlich:

Die Finanzierung der Inhalte im Internet klemmt im Moment vor allem am Fehlen eines funktionierenden Micropayment-Systems. Das ist so, weil es im Netz viel weniger eine Kostenloskultur als eine Sofortkultur gibt. Der Nutzer möchte „Content“ möglichst einfach und möglichst gleich erhalten. Er ist durchaus bereit, Geld dafür zu bezahlen (deshalb funktioniert der iTunes Store, obwohl man ganze Diskographhien aus P2P-Netzen laden kann). Der Nutzer möchte dabei aber nichts aufgedrängt bekommen (deshalb werden die Webseiten-Monatsabos der Zeitungsverlage nicht funktionieren).

Eine beliebte (irgendwie aber resigniert wirkende) Antwort auf dieses Problem ist die sogenannte Kulturflatrate, bei der jeder Teilnehmer (oder jeder Internetbenutzer oder sogar jeder Bürger) einen monatlichen Betrag entrichten soll, durch den dann alle aus dem Internet bezogenen Kulturleistungen abgegolten sind. Der Beitrag müsste vom Anschlussanbieter (oder auch jemand anderem) eingezogen und von einer Rechteverwertungsgesellschaft wie GEMA oder VG Wort an die einzelnen Kulturschaffenden ausgezahlt werden. Abgesehen von der grundsätzlichen Unbeliebtheit solcher Gesellschaften wirft die Kulturflatrate aber ihren eigenen Stapel offene Fragen auf (die beiden größten davon sind, wie hoch diese Abgabe denn sein müsste und wer davon dann welchen Anteil bekommen würde).

Einen Zwischenweg beschreitet flattr. Das erste mal habe ich vom flattr-Konzept hier gelesen, seitdem ist das Projekt sehr erfolgreich in eine geschlossene Betaphase gestartet (ganz Twitterland dürfte aber inzwischen mit Einladungen versorgt sein). Bei flattr legt jeder Teilnehmer einen Betrag fest, den er pro Monat für Leistungen anderer auszugeben denkt (im Moment sind Stufen zu 2€, 5€, 10€ und 20€ vorgesehen). Die Summe muss zuvor auf das flattr-Konto eingezahlt worden sein und wird jeweils zum Monatsende auf alle geflattrten „things“ (Artikel, Stück Software, Blog, Podcast, einzelne Podcastfolge, Bild,… — flattr legt nicht fest, in welcher Granularität Inhalte zu „things“ werden sollen) gleichmäßig verteilt. Dadurch kann ein einzelner Klick sehr unterschiedlich viel Geld wert sein.

Ist das Konto einmal eingerichtet, steht dem Benutzer eine einfach zu bedienende Möglichkeit zur Verfügung, eine Einzelleistung zu honorieren (entsprechende Knöpfe lassen sich direkt integrieren). Am anderen Ende entsteht eine Einnahmequelle für Blogger und andere Kulturschaffende, deren Erzeugnisse über das Netz verbreitet (oder im Netz repräsentiert) werden können. Hoffen wir mal, dass die Idee abhebt — sie ist jedenfalls deutlich sinnvoller als die allgegenwärtigen „Gefällt mir“-Knöpfe von facebook.

Der flattr-Ansatz kann im Moment wahrscheinlich (noch) nicht den „professionellen Journalismus“ retten (der in fortgesetzter Realitätsverweigerung sowieso mehr auf iPad-Apps setzt — aber bitte…), obwohl die taz ihn bereits nutzt. Aber wer weiß…

Ich werde an flattr erstmal als Nettozahler teilnehmen. Erstens, weil es die in einem solchen System auch geben muss und zweitens, weil ich mir noch nicht zuende überlegt habe, welche Dinge ich denn flattrbar machen möchte (die einzelnen Blog-Artikel per WordPress-Plugin jedenfalls nicht, denn da sind ja auch meine Tweets als Einzelelemente enthalten). Folglich besitze ich bisher nur ein „thing„, das mein komplettes Blog repräsentiert.

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Download auf Europaletten

Warum enthält eigentlich die Hälfte aller Softwareentwicklungsbestellungen Hinweise auf eine Abladestelle — oder sowas:

Achtung!
Bitte liefern Sie Palettenware ausschließlich auf Europaletten.

WTF?

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Wiederauferstanden: Blogherztag

Vor einem guten Jahr gab es eine Aktion „Ein für Blogs“, mit der die Linkliebe zwischen den Deutschsprachigen Blogs wieder etwas aufgefrischt werden sollte. Die hat dem Kai Müller nicht nur Liebe eingebracht (das Wort Linkbait und der unschöne Vorwurf, das alles nur aus SEO-Gründen getan zu haben tauchten mehrfach auf), deshalb wurde sie nach der zweiten Runde wieder eingestellt. Jetzt taucht die Idee mit geändertem Gastgeber aus der Versenkung auf.

Die Aufgabe ist gleich geblieben:

Ihr müsst nicht mehr tun, als in euren Blogs andere (deutschsprachige) Blogs zu empfehlen, von denen ihr denkt, dass sie zu wenig Aufmerksamkeit finden und die ihr sowieso total super findet.

Wo schicke ich Euch also zum lesen hin?

Lest Dackworld. Das Blog leert sich zwar in unregelmäßigen Abständen komplett und wechselt dabei hin und wieder das Konzept, wird von Chris aber in jeder Inkarnation fleißig befüllt mit Gedanken, Links zu Kuriosem und Design.

Lest Herzdamengeschichten (ok, das werden die meisten sowieso schon tun — und wenn nicht, dann kauft auch gleich das Buch). Nirgends werden die Tücken des modernen Alltagslebens besser (oder mit mehr Verständnis — für die Tücken) beschrieben.

Lest bei Zellmi und Natali, wie sie sich gerade aus eben diesem „normalen“ modernen Alltag in das Abenteuer Kommunenleben gestürzt haben (naja, hier überdramatisiere ich etwas, denn die haben sich das vorher schon ordentlich überlegt).

Und natürlich gelten die Empfehlungen vom letzten Jahr weiter.

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Ein Jahr mit zwei Kindern

Heute ist Christoph ein Jahr alt geworden. Das Jahr ist verdammt schnell vorbeigerauscht. Ganz neu ist beim zweiten Kind natürlich nicht mehr alles, dafür steigt der tägliche Wahnsinn, denn neben dem neuen Kind gibt es ja diesmal auch das bereits vorhandene Kind, dessen Ansprüche, Bedürfnisse und Sinn für Quatsch nicht plötzlich aufhören.

Mit Staunen habe ich im vergangenen Jahr festgestellt, wie unterschiedlich kleine Kinder sein können; während Simone immer schon „gern“ jammert und sich auch nicht wieder beruhigen kann, wenn sie sich mal über was aufregt, ist Christoph die meiste Zeit ein eher fröhliches Kind (was natürlich nicht heißt, dass er nicht schreit). Nach den anfänglichen Sorgen war Christoph bisher eigentlich ein Traumkind (er ließ uns zum Beispiel schon recht bald wieder die ganze Nacht schlafen). Und jetzt läuft er (sich festhaltend oder mit zwei Händen geführt) schon am Tisch entlang und in der Gegend rum.

Und es ist immer was los in unserem Haus…

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