Element of Crime in Stuttgart. Mit der dritten Karte, die für Voithen gedacht war, begleitet uns eine Kollegin, für die die Musik noch neu ist — man soll ja immer etwas neues ausprobieren. Die übrige Karte wären wir aber auch anderweitig losgeworden: das „Longhorn“ war ausverkauft und voll, wir wurden mindestens zehnmal angesprochen „Habt Ihr noch eine Karte übrig?“.
Leider steckte ich in der letzten Woche so sehr in Arbyte, daß ich es auch nicht mehr geschafft habe, mit den anderen Mitgliedern der Mailingliste Kontakt aufzunehmen, so daß man sich eventuell hätte treffen können. Vielleicht nächstes mal.
Das „Longhorn“ kommt mir nur ein wenig größer vor als die Muffathalle, in der ich EoC bisher am häufigsten gesehen habe (aber jetzt wohne ich nun einmal in Stuttgart und nicht mehr in München), im Vergleich zur Größe der Stadt ist das aber wohl schon aufsehenerregend. Die familiäre Athmosphäre von früher, die viele — auch in der Mailingliste — vermissen, kommt so natürlich nicht auf. Aber ich glaube nicht, daß das für alle Zeiten verloren ist: im Musikzelt auf dem Tollwood im vorletzten Jahr war’s z.B. sehr entspannt.
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Sehr pünktlich startet die Vorband „Home of the lame“, die kommt „aus Hamburg, Bremen, so die Ecke“, sieht aus wie aus den 70ern übriggeblieben und spielt soliden Rock. Ob der knacksende Gitarrenverstärker oder die Hitze in der Halle schuld ist weiß ich nicht, aber leider verirrt man sich auf der verzweifelten Suche nach dem richtigen Akkord. Trotzdem mal merken — vielleicht lohnen sich Studioaufnahmen.
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Für Element of Crime selbst ist die Anlage besser abgemischt. Sven Regener ist auch klar zu verstehen (Okok, vielleicht liegt’s daran, daß ich die Texte ohnehin kenne). Das schwäbsiche Publikum zeigt etwas weniger temperamentvoll seine Begeisterung als ich das aus München gewohnt bin. Daran muß ich mich wohl erst noch gewöhnen…
Jakob Ilja ist wieder da und wirklich gut in Form. Vor allem bei den älteren Stücken, bei denen er den musikalischen Part eines ganzen Orchesters übernehmen muß, glänzt die Gitarre (das beschränkt sich aber nicht auf alte Stücke — im Nagelneuen „Wenn der Winter kommt“ muß er die Mandolinen ersetzen).
Die Verwendung des Ausrufs „Romantik!“ unter gleichzeitigem Hochreißen der Arme ist irgendwie hängen geblieben. Nach „Finger weg von meiner Paranoia“ ertönt auch „Paranoia!“ als Schlachtruf — das finde ich eigentlich noch besser.
Eine Setlist? Nein, sowas habe ich nicht gemacht. Ich will das Konzert schließlich ansehen/-hören und nicht aufschreiben. Was wurde also gespielt? Insgesamt war es ein typisches Tourkonzert für eine CD — dadurch relativ viele neue Lieder (auch die neue B-Seite „Alle Türen weit offen“), weniger alte Lieder und sehr wenig ganz Altes (immerhin: „Welcome to the world“) . Wenn mir nicht eins entwischt ist, dann war von der „Damals hinterm Mond“ gar kein Lied dabei — schade, denn dort ist mein Lieblingslied drauf.
Trotz des lauwarmen Jubels ist die Zahl der Zugaben nicht geringer als üblich. Auch dabei: eine Coverversion von „Across the Universe“ mit extra viel „Nothing’s gonna change my world“. In diesem Sinne auch die Verabschiedung: „…macht kein Scheiß“.