Dem was Anne (Trivial Delight) über den Artikel im Spiegel schreibt kann ich nur zustimmen: nehmt uns nicht die wichtigen Tasten weg!
- CapsLock: Ok, diese Taste braucht man wirklich selten.
- NumLock: Spätestens auf Notebooktastaturen, wo die Erstbelegung des Ziffernblocks Tasten wie „U“, „I“ und „Ö“ enthält, kann ich der Umschaltmöglichkeit wieder einen gewissen Sinn abgewinnen.
- Pause: Wer schon einmal versucht hat, herauszufinden wieviel Speicher der PC wirklich erkannt hat, oder auf welche Adressen das PnP-BIOS eine neue Karte gelegt hat, der wird zu schätzen wissen: mit „Pause“ kann man den Bootprozess vor dem Betriebssystem anhalten, damit man die sonst schnell durchflimmernden Informationsschirme lesen — oder noch die CDs wechseln kann.
- ScrollLock: Hmmmm.
- SysReq: Anfrage an das System? Da läßt sich doch was drauflegen (Linux-Kernel-Entwickler benutzen die Taste für genau diese Funktion).
- PrtScr: Wenn die Bildschirmfotofunktion nicht reicht, dann weiß ich auch nicht.
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: auf der aktuellen Tastatur fehlen einige Tasten, die die tägliche Arbeit erleichtern könnten:
Ich trauere immernoch der Tastatur auf meiner alten HP-Workstation hinterher (Okok, meine hatte US-Tastenbelegung):
Mit Tasten zum Löschen bis Zeilenende, neue Zeile einfügen, markieren, Menüsteuerung und was sonst noch alles war sie die Ideale Tastatur für hauptsächlich textbasiertes Arbeiten….
…zugegeben: heute nicht mehr zeitgemäß. Trotzdem fehlen auch in „modernen“ Fenstersystemen noch ein paar Knöpfe auf der Tastatur. Am liebsten wäre mir ein Keyboard wie das Sun Typ5 (Vorteil: Alle PC-Tasten sind noch ungefähr da, wo man sie erwarten würde):
Da gibt es erstmal eine eigene Taste für Hilfe (Dafür nimmt man jetzt F1, aber woher weiß ich das, wenn ich die Hilfe nicht aufrufen kann?). Dann für Suchen, Öffnen, Rückgängig, Kopieren und Einfügen (nicht zwischen Überschreiben und Dazwischenschreiben umschalten, wie es die heutige „Ins“- bzw. „Einfg“-Taste tut). Das sollte die Anzahl der notwendigen Bewegungen zwischen Maus und Tastatur hin und her reduzieren.
Programmierer (insbesondere EMACS-Benutzer) freuen sich über die getrennt angebrachten Alt- und Meta-Tasten.
Meine Lieblingstaste aus DEC und UNIX-Zeiten ist auch da: „Compose Character“. So schreibt man Sonderzeichen: statt die Tastaturbelegung umzuschalten (und dann zu raten wo sich das Zeichen versteckt), oder es mit der Zeichentabelle umständlich zu suchen, kann man sich seine Zeichen zusammensetzen: Ein isländisches ð bekommt man z.B. mit „Compose“, „d“, „+“ (nacheinander gedrückt), ein schwedisches Ø mit „Compose“, „O“, „/“.
Zur Abrundung haben wir noch Tasten zur Verstellung wichtiger Parameter (Lautstärke / Helligkeit) und zum Ein-/Ausschalten des Rechners (Ok, die haben Notebook-Tastaturen und „Multimedia-USB-Keyboards“ inzwischen auch, aber an der ebenfalls dort oben in der rechten Ecke zu findenden Funktion „Degauss“ (entmagnetieren) aus der Zeit der großen 21-Zoll-Röhrenmonitore kann man erkennen, wieviel früher Sun an diesem Punkt war).
Die Windows-Tasten hingegen, die man nur für einen Zweck richtig gebrauchen kann (nämlich Fenster-E), und die Multimedia-Tasten, mit denen man das eMail-Programm öffnen kann (oder so), die können hingegen meinetwegen wieder verschwinden.