(zum Glück vorübergehend)
Schlagwort: Umbau
Stuttgart – Haus & Garten – Tischler
Wir haben letztes Jahr in eine Altbauwohnung (1896) gekauft. Die war ziemlich heruntergekommen, z.B. waren die schönen Holzböden alle mit Teppich — oder mit PVC und dann noch Teppich belegt. Für das Parkett haben wir einen Bodenleger engagiert, der uns allerdings für den Dielenboden im Flur wenig Hoffnung machte: an mehreren Stellen war an den Dielen zur Verlegung von Kabeln und Rohren angesägt und angefräst worden.
Stein & Weidle riet zur Sanierung des Bodens (und hat die dann auch durchgeführt). So schöne Pitch Pine (Pechkiefer)-Dielen seien heutzutage überhaupt nicht mehr aufzutreiben. Die beschädigten Stellen wurden durch Lagerbestände (aus alten Dielen?) ergänzt, der Boden einmal im ganzen abgeschliffen und dann mit Hartöl eingeölt. Die Arbeiten waren nicht ganz billig, aber sie wurden hervorragend und schnell ausgeführt. Man wird zwar immer sehen, daß der Boden repariert worden ist, aber über die Erhaltung des Altbaucharakters bin ich immer wieder froh.
Mein Beitrag zu Stein und Weidle GbR Inh. Michael Weidle – Ich bin steinhobelgruen – auf Qype
Wie die Umzugskartons zurückkamen
Eins der ungelösten Probleme unseres großen Umbaus ist der renovierte Parkettboden: nach wie vor schabt sich die Wachsschicht permanent ab, so daß im Wohnzimmer, wo der Couchtisch hin- und hergeschoben wird, inzwischen wieder das blanke Holz zum Vorschein kommt. Das hat sich inzwischen auch die Bodenrenovirungsfirma angesehen und will jetzt alles noch einmal abschleifen und neu einölen. Dazu muß allerdings jedes Zimmer mit Parkettboden vorübergehend komplett leergeräumt werden (!).
Um den Aufwand, alle Möbel spazierenzutragen so gering wie möglich zu halten, entschlossen wir uns, all das, was zum Austausch in den nächsten Jahren vorgesehen war, sofort in den Sperrmüll zu geben. In Stuttgart kann man ja zweimal im Jahr kostenlos eine Sperrmüllabholung (von bis zu 5m³) per Postkarte anmelden und bekommt dann einen Termin zugeteilt. Die Wahl fiel auf den 6. Mai — ausgerechnet in der Woche, in der Susanne in Grafing ist. So haben wir also am 1. Mai den großen Schrank im Schlafzimmer schonmal leergeräumt, in Kartons verpackt und zerlegt.
T2 und Annegret sind dann am Vorabend zum Schleppen eingesprungen (Danke!). Lang stand das meiste aber nicht auf der Straße: noch während wir die Dinge heruntertrugen verschwanden das alte Sofa, der Sessel und die Türen des Schlafzimmerschranks wieder. Heute morgen waren nur noch 3 der 4 Eßzimmerstühle da (wer braucht denn bitte einen einzelnen Stuhl?), und vom alten hp-Dual-Itanium-Computer waren nur noch Gehäuseteile da (??!).
Über den Umbau
Wir haben eine Wohnung gekauft. Die gehörte vorher einer Dame, die wohl von Stuttgart nach Frankreich ausgewandert ist. Die Wohnung war immer vermietet, zuletzt wohl an eine kroatischstämmige(?) Familie mit großem handwerklichem Geschick aber wenig stilistischer Treffsicherheit:
Die Böden versteckten sich unter grauen und ehemals rosaroten Teppichen (beide Farben hatten sich inzwischen in der Mitte ungefähr bei einem Leberwurstton getroffen). Auf Dauer war das wahrscheinlich großes Glück, denn so wurden die Holzböden jahrzehntelang geschont. Die Wand im Flur war allseits hinter einer Holzimitatverkleidung versteckt, deren Nut- und Federbretter im 45°-Winkel auf eine stabile Unterlattung genagelt waren. Ich möchte überhauptnicht wissen, wie schwierig das anzubringen war — das allein reicht aber nicht als Grund, die Verkleidung zu behalten. Die Küche war ein „Traum“ in Rosa: rosa Kacheln mit rosa Fugen und eine rosa Holzdecke (die genau 5cm zu tief hing, um die freie Sicht auf den Bogen über dem Fenster nicht zu unterbrechen), dazu eine klapprige Schiebetür. Das Bad hatte eine Marmorgemusterte Holzimitatdecke (schwarz/weiß gestreift und wieder im 45°-Winkel). Schließlich war noch jedes Zimmer in einer anderen Farbe gestrichen.
An die Arbeit:
Alle Verkleidungen mußten entfernt werden (nur die in der Toilette durfte bleiben — vorerst). Das ging noch ohne Handwekerhilfe. Teppiche und Tapeten mußten auch weg. Schiebetüren in Küche und Bad auch. Fast eine Tonne Schrott sammelte sich so zusammen, der einen „Standard“-Container bis zum Rand füllte. Dabei kam die eine oder andere Überraschung zum Vorschein — insbesondere „aufputz“ verlegte Elektrik und der „geschändete“ Dielenboden im Flur.
Hier endeten meine Heimwerkerfähigkeiten, und Leute „die sich mit sowas auskennen“ übernahmen:
Zuerst wurde der Boden im Flur renoviert: ein Schreiner ergänzte die oben erwähnten zerschnittenen und zerfräßten Stellen im Dielenboden („Pitch Pine“ — sowas gutes wird garnicht mehr gemacht). Die paar fehlenden Holzstückchen im Parkett der anderen Zimmer wurden auch ergänzt.
Die Elektrik hatte ihre Tücken, besonders in der Küche (alle Kabel neu!). Die Elektriker auch, denn allen Absprachen zum trotz legten sie keine Unterlage unter ihre Abbrucharbeiten und entfernten auch die bereits vorhandenen, so daß der gerade renovierte Boden sofort wieder Kratzer und Dellen bekam.
Die Böden in den übrigen Zimmern mußten nur abgeschliffen und neu eingeölt werden. Damit war ein Bodenspezialist betraut. Die Böden sehen toll aus, aber es ist jetzt immernoch so, daß beim Herumschieben von Stühlen und Tischen kleine Wachsstücke vom Boden abspringen (da habe ich das schöne neue Wort „abschilfern“ gelernt). Der Hersteller des Hartwachsöls sagte, das könne eigentlich garnicht vorkommen (auch nicht wirklich hilfreich). Ein Vertreter der Bodenfirma hat sich das noch einmal angesehen und meinte, da sei wohl zuviel aufgetragen worden — nach einiger Zeit müsse das überschüssige Wachs weg sein. Das werden wir wohl noch erwas beobachten (für die These des Bodenexperten spricht jedenfalls, daß der Boden nach entfernung der Wachsschnipsel bisher immer wieder ordentlich aussah — komisch ist’s aber trotzdem).
überhaupt keinen Grund zur Klage gaben hingegen die Maler: nicht nur, daß sie die übrigen Tapeten schnell entfernten, nachdem wir nach eineinhalb Wochen Tapetenkratzen entnervt aufgegeben hatten. Sie spachtelten auch alles glatt und strichen alles schön weiß — und zwar selbständig und ohne Daueraufsicht.
…und wenn ich die Namen und Adressen der betreffenden Firmen alle nochmal zusammenfinde, dann trage ich das alles mal bei Qype ein.
Hier kein Schrank
Das Chaos lichtet sich ganz langsam. Seit gestern geht die Waschmaschine wieder ohne Flutkatastrophe (elendes Schlauchgeziehe unter den Küchenschränken!). Der große Schrank, den wir am Wochenende bei(m zweiten — aber lassen wir das) IKEA gekauft haben, der ist geliefert worden, aber er läßt sich nicht aufstellen.
Die Heizung im Flur (wozu!?) war sowieso schon bei Wohnungsübernahme nicht mehr da, aber die Anschlüsse stehen noch im Weg. Der Pinnoppel, den das Thermostatventil drücken würde, der kommt von seiner Höhe genau auf dem Schrankboden raus. Läge er tiefer oder höher, dann ginge das irgendwie — aber so brauche ich einen Klempner.
Donnerstag kommen die unbenutzten Anschlüsse weg.
Spülbecken
Holzbodenrettung
Renovierte Böden: Schlafzimmer
Renovierte Böden: Wohnzimmer
So kommt Licht ins Bad
UFOs und Abluftprobleme
Der hier schon erwähnte Lüfter, der nicht mehr geht, der muß ersetzt werden:
Wie man das heutzutage so macht, fragte ich Google nach „Lüfter Abluft“, „Lüfter Rohr“ dann „Rohrlüfter“ und schließlich mit der dort gewonnenen Erkenntnis (also durch Klick auf die Bilder ähnlich aussehender Geräte) nach „UFO Lüfter“ (diese Bezeichnung ist bei der gegebenen Gehäuseform eigentlich auch naheliegend).
Aber wo war ich da gelandet? Plötzlich war ich von Hanfblättern umgeben, die meisten Anbieter hießen …-Headshop oder …-Growshop. Es sieht so aus, als hätten Leute, die anspruchsvolle Pflanzen mit hellen Lampen in dunklen Schränken züchten ein noch größeres Abluftproblem als ich…
(ob ich hier in Baden-Württemberg wohl auf eine Liste des Verfassungsschutzes komme, wenn ich in einem dieser Läden einen Lüfter für mein Klo bestelle?)
Ein Loch für den Strom
Elektriker sind vielleicht ein Geheimbund, oder unser Auftrag ist eine Geheimsache. Jedenfalls scheint es nicht möglich zu sein, die Aufgabenstellung von Elektriker zu Elektriker weiterzureichen. Stattdessen mußte alles jedem einzelnen Mitarbeiter in einer getrennten Begehung erklärt werden. Die Hauptaufgabe war, die Aufputzleitungen, die unter der „Holz“verkleidung im Flur aufgetaucht waren, in der Wand verschwinden zu lassen, dasselbe Spiel im Bad, und die Herdanschlußdose in der Küche mit Drehstrom zu versorgen.
Die erste Schwierigkeit ergab sich dadurch, daß der bisherige Zähler- und Sicherungsschrank zwar prinzipiell auch genug Platz für einen Drehstromzähler gehabt hätte, der inzwischen vorgeschriebene Hauptschalter hätte aber nicht reingepaßt. Ein neuer Zählerschrank mußte also her — und auch gleich noch ein neuer Verteilerkasten (normale Menschen nennen sowas wohl „Sicherungskasten“).
Dabei zeigte sich mal wieder eine der beliebten Altbauüberraschungen. Die nichttragenden Wände sind in Ziegel-Fachwerk-Bauweise ausgeführt (!). Der Verteilerkasten wurde deshalb (man kann ihn schließlich nicht mitten in den Balken setzen) an einen etwas ungünstigeren (i.e. nur mit der Leiter zu erreichenden) Ort über dem Zählerkasten verlegt. Auch sonst bekam der Kasteneinbau dem Mauerwerk nicht wirklich gut.
Noch schlimmere Zerstörung erlitt die Küche: die Kabel der Küchenelektrizität waren völlig chaotisch verlegt — das oben erwähnte 5adrige Kabel, eigentlich für den Herdanschluß bestimmt, teilte sich an überraschenden Stellen immer wieder auf Steckdosen und Lichtschalter, wobei alle drei heiße Drähte jeweils dieselbe Phase führten (sehr frei nach VDE). Da mußte alles rausgerissen und neuverlegt werden, sonst hätten die Kochplatten nur unter ständiger Sorge vor schmorenden Dosenklemmen betrieben werden können…
Die Maler arbeiten übrigens selbständig und völlig ohne Nachfragen.
Stromkastentetris
und ein ordentliches Loch in der Wand