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10 Jahre bei Twitter

Gestern war ich 10 Jahre bei Twitter. Zehn! Jahre! Krass.

Ich war damals relativ früh zur Party, und habe so gerade eben keine sechsstellige Benutzernummer mehr bekommen (1160081, der @textundblog, der 3 Tage vor mir dran war, ist noch unter der Million). Und in der Anfangszeit hat sich  Twitter auch tatsächlich wie eine immerwährende Küchenparty im Bistro des Großraumbüros angefühlt.

Dabei entstand viel Kunst und viel Blödsinn. Es gab Twitterlesungen (bei denen AFAIK nie was von mir vorgelesen wurde, Unverschämtheit!) und das eigene Genre der Twitteraturkritik entstand. Die Grenzen der kurzen Form wurde von kreativen Pionieren ausgetestet und erweitert. Gelegentliche Wahrnehmung durch den „Rest der Welt“ wurde noch gefeiert.

Dann entwickelte sich Twitter zum politischen und aktivistischen Werkzeug. Hashtags wurden Kennzeichen wichtiger Kampagnen, aber gleichzeitig wurde es auch ungemütlicher. Nur ein Bruchteil der angemeldeten Benutzer benutzt Twitter heute so wie wir am Anfang. Die meisten sehen darin wohl einen Dienst, um Nachrichten oder Äußerungen von Prominenten zu empfangen. Und von den Übrigen ist leider ein erstaunlich hoher Anteil damit beschäftigt, irgendetwas, oder jemanden zu hassen. Trotzdem bleibt es im Moment bedeutend, so dass zum Beispiel keine Wahlberichterstattung ohne eine Zusammenfassung von Tweets auskommt.

Ich selbst habe natürlich ganz viele wichtige Leute auf oder über Twitter kennengelernt, und ich wäre ohne Twitter nicht der gleiche Mensch. Ich hätte nie von den Iron Bloggern erfahren, ich wäre nie zu einem Barcamp oder zur re:publica gefahren. Viele Anstöße zum Nachdenken, besonders über gesellschaftliche Themen, hole ich mir über Twitter. Dort folge ich nämlich absichtlich auch Leuten, deren Meinung mich regelmäßig herausfordert. Oft stellt sich später raus, dass sie recht haben — oder ich zumindest nicht mehr recht habe als sie.

Aber vielleicht stimmt das auch alles nicht, denn ich schreibe ja auch noch länger in dieses Blog als in Twitter und hätte darüber in den letzten 10 Jahren vielleicht genau so interessante Leute kennengelernt (nur wahrscheinlich andere).

Es ist jedenfalls schön, mit diesen anderen Netzbewohnern so engen Kontakt zu haben. Das wünsche ich mir auch für die nächsten 10 Jahre. Das genaue Werkzeug ist dabei zweitrangig.

(vgl. drei Jahre , fünf Jahre, sechs Jahre, sieben Jahre)

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Sieben Jahre bei Twitter

Heute bin ich genau seit sieben Jahren auf Twitter. Ich habe dort interessante Sachen gelesen, tolle Leute kennengelernt, und möchte auf das virtuelles Großraumbüro und die virtuelle WG auf gar keinen Fall mehr verzichten. Aber ich will Euch nicht mit so einer Geschichte belästigen, denn da haben andere viel größere „Erfolge“ zu berichten.

Stattdessen werfe ich ein wenig mit Statistik um mich, das ist ja auch immer ganz lustig.

In den sieben Jahren habe ich knapp unter 33000 Tweets geschrieben. Das sind pro Tag etwas weniger als 13 Tweets. 44% davon waren an einen anderen Benutzer gerichtet (@-reply). Die Top 10 der angesprochenen Benutzer waren:

  1. @Liamara
  2. @e13Kiki
  3. @jawl
  4. @sauerstoff
  5. @textzicke
  6. @Zellmi
  7. @baranek
  8. @Buddenbohm
  9. @percanta
  10. @ha75

21% meine Tweets enthielten (mindestens) einen Hashtag. Die Top 10 meiner Hashtags waren:

  1. #Tatort
  2. #Ergometer
  3. #dsds
  4. #ESC
  5. #HpyBdy
  6. #SdR
  7. #SPAM
  8. #WTF
  9. #Maus
  10. #rp13

Und über diese Dinge habe ich am meisten geschrieben:

vielleicht mehr gerade schon heute mal ja

(vgl. drei Jahre , fünf Jahre, sechs Jahre)

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Tweburtstag

Jetzt bin ich sechs Jahre auf Twitter (vgl. drei Jahre , fünf Jahre). Aber im Moment macht der Dienst es mir nicht leicht, ihn zu mögen.

Mit den API-Einschränkungen kann man sich als Benutzer arrangieren. Nur noch authentifizierte Zugriffe und Beschränkungen in deren Anzahl sind zu verkraften (ich erinnere mich noch an Zeiten mit zwischen 60/h und 240/h schwankenden allgemeinen API-Limits — damals benutzte ich twhirl als Client, das diese Zahl in der unteren rechten Ecke anzeigte), und über die Enden, an denen die Entscheidung logische Brüche hat, scheinen sie ja inzwischen auch nachzudenken.

Für Entwickler sieht die Sache ganz anders aus: die künstliche Verknappung der OAuth-Tokens, die als Damoklesschwert über allen Clients schwebt, finde ich problematisch. Aber wirklich bescheuert sind erst die Displayrichtlinien, die im Namen irgendeiner abstrusen Markenbildung alle kreativen Nutzungen abwürgen. Twitter möchte, das Tweets überall wie Tweets aussehen, damit man sie immer als Content erkennt, der Twitter „gehört“ (und selbst dann ist es verboten, den Inhalt mit anderen Timelines zu vermischen). Welche abstrusen Auswirkungen die Regelung hat, kann man sich im Moment auf Rivva ansehen. Gegen all diese Dinge verstößt natürlich auch mein eigenes Twitterarchiv. Das fliegt aber sicher unter Twitters Aufmerksamkeitsschwelle.

Wenn Twitter hier nicht in einigen Punkten nachgibt und zurückrudert, dann sehe ich längerfristig die netzaffine Gemeinde (also die Entwickler und unsere Blogger-Filterblase) woandershin weiterziehen. Twitter selbst wird das aber wahrscheinlich wenig ausmachen, denn dort ist ja jetzt der Mainstream, und dem ist Werbung ohnehin viel besser zu verkaufen…

Einer dieser Orte, an den die Gemeine ziehen könnte, ist im Moment App.net. Die machen gerade viele Sachen richtiger und platzieren sich eher als Plattform. Dafür wollen sie aber von ihren Benutzern Geld (neu: „Freemium„-Modell mit eingeschränkten kostenlosen Benutzern). Und für einen Entwickleraccount bezahlt man sogar noch mehr Geld. Das verunmöglicht im Moment die einfache Erstellung einer eigenen „Applikation“, mit der man (wie bei Twitter oder Facebook) Zugangsdaten für OpenSource-Software bekommen kann. Für eine Integration per WordPress-Plugin muss ich mir also noch etwas anderes einfallen lassen.

Zusätzlich hat es noch wie alle bisherigen Twitterkonkurrenten das Problem, dass viele der netten Leute einfach (noch) nicht dort sind. Und die Leute sind nach wie vor das wichtigste an Twitter, API hin oder her.

Noch hat Twitter mich nicht verjagt. Noch hat App.net mich nicht vollständig auf seine Seite gezogen.

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3 Jahre mit den kleinen blauen Vögelchen

Seit genau drei Jahren wohne ich heute in dem virtuellen Großraumbüro Twitter. Dort schreiben viele Leute oft kluge Dinge. Ich bin deshalb immer etwas Trigger Happy mit den Sternknöpfchen. Deshalb will ich heute mal ein paar der besten Tweets der letzten Monate raussuchen: