Da war ein Spammer lustig drauf und hat seinen Spam (nichts besonders originelles: „Ich bin Frau Katie Johnson, die Kredit-Manager einer Bank in London und anderen Korrespondenzbank in Westeuropa. Ich habe einen Vorschlag mit Ihnen zu besprechen…„) über einen klassischen Listserver (Mailman, Majordomo oder so) geschickt, in dem er die zu bespammenden Adressen in einer Mailingliste eingetragen hat. Leider gibt es unter den Internetbenutzern nur wenig Sinn für Technikgeschichte, weshalb diese ehemals weit verbreitete Internet-„Kulturtechnik“ schon nach wenigen Jahren komplett in Vergessenheit geraten zu sein scheint.
Deshalb hatten fast alle „Teilnehmer“ nicht die geringste Ahnung, wie Mailinglisten funktionieren könnten und schickten hilflose Aufforderungen und Drohungen wie:
Kann es mal aufhören mit diese Emails? Ich bekomme jede paar Minuten Mails von euch und möchte das aber gar nicht. Ich kenne euch nicht und will auch diese Mails nicht mehr bekommen.
und:
Sollte ich noch einmal von Ihnen per e-mail belästigt werden werde ich eine Anzeige erstatten.
natürlich immer auch an den vermeintlichen Spammer und damit alle anderen „Mitglieder“ der Liste. Das hat größere Wellen geschlagen und sah in der Mailbox dann so aus:
Wenn das nicht so traurig wäre, dann wäre es sehr lustig.
Dabei beherrscht ein ordentlicher Listserver doch automatisches Listenmanagement. Gucken wir mal in die Header der Mails:
Mailing-List: contact bank20-help@financialsandcredit.com; run by ezmlm List-Post: <mailto:bank20@financialsandcredit.com> List-Help: <mailto:bank20-help@financialsandcredit.com> List-Unsubscribe: <mailto:bank20-unsubscribe@financialsandcredit.com> List-Subscribe: <mailto:bank20-subscribe@financialsandcredit.com> Delivered-To: mailing list bank20@financialsandcredit.com
Ah, es ist ein ezmlm, und er gibt eine Standardkonforme Unsubscribe-Adresse an. Die probiere ich jetzt aus.
Update: hat nicht funktioniert.