Seit gestern Vormittag trage ich eine neue Brille.
Ich bin einer der Menschen, die ihre Brille morgens auf- und erst abends wieder absetzen. Trotzdem ist das seit 1996 erst meine vierte Brille … und erst die dritten unterschiedlichen Korrekturwerte. Die vorherige Brille war nämlich ein Spontankauf ohne neuen Sehtest gewesen. Seit Anfang dieses Jahres hatte ich aber das Gefühl, eigentlich besser sehen können zu sollen, und schon im Juli (jaja, ich weiß) war ich beim Augenoptiker zu einem neuen Sehtest. Die Werte der Hornhautverkrümmung haben sich in den vergangenen 13 Jahren erwartungsgemäß wieder stark verändert.
Für die neue Brille habe ich mir jetzt ein Holzgestell von W-eye und sehr aufwändig geschliffene Gläser ausgesucht, die dafür nicht mehr über den Rahmen des Gestells herausstehen so wie bei meiner bisherigen Brille. Außerdem habe ich jetzt eine leichte Absenkung der sphärischen Korrektur im unteren Teil des Sichtfelds für nahe Gegenstände wie z.B. zum Lesen – sozusagen eine Gleitsichtbrille light. Tja, ich werde eben auch nicht jünger. Insgesamt war das kein billiger Spaß.
Die Auswirkungen sind ganz ähnlich wie bei der letzten Änderung der Korrekturwerte: mein Gehirn muss die Seitenverhältnisse der Gegenstände und die Abstände zu Treppenstufen neu lernen. Und wenn ich den Kopf drehe, verzerren sich Gegenstände. Darum fühle ich mich die ganze Zeit, als wäre ich leicht betrunken. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich das in den nächsten paar Tagen wieder legen wird. Wenigstens muss ich ja in meinem Alltag nicht mehr mit dem Auto fahren.