Ich habe meinen Mobilfunkvertrag verlängert und mir ein neues Telefon gekauft. Das war sehr teuer, aber man muss sich ja auch mal was gönnen.
Solch teure Pakete lässt die Telekom sehr ungern beim Nachbarn oder auch nur beim Rest der Familie abgeben sondern verlangt vom Versanddienstleister, eine persönliche Übergabe zu organisieren.
Jetzt bin ich aber ja nie da — also jedenfalls nicht zu den Uhrzeiten, zu denen Paketdienste bei mir zuhause vorbeischauen würden. Drum fand ich es eine gute Idee, die Lieferoption „Abholung im Telekom-Shop“ zu wählen. Nach der Bestellung erhielt ich auch gleich eine Bestätigungsmail mit einem Link zum Lieferstatus und der Ankündigung: „Lieferzeit: 1 – 4 Tage in den Telekom Shop Stuttgart Mitte“.
Die Bestellung war am Freitag, und schon am darauffolgenden Montag hatte sich der Status zu „Auftrag erledigt“ geändert. Fein, dachte ich und fuhr nach der Arbeit zum Telekom-Shop. Nun ist der Flagship-Store ganz gut besucht, und deshalb kann ich da nicht einfach reingehen und mit einem Verkäufer sprechen. Stattdessen bekam ich am Empfang eine kleine Diskusscheibe ausgehändigt, die mich aufrufen sollte. Immerhin gab es Sitzgelegenheiten, auf einem großen Fernseher lief ein Fußballspiel ohne Ton, und theoretisch hätte es wohl auch einen Kaffee gegeben.
Nach einer halben Stunde vibrierblinkte mein Diskus, und ich erklärte der freiwerdenden Beraterin mein Anliegen. Jaaaaa, da stehe zwar „1 – 4 Werktage“, aber einer sei jetzt doch unrealistisch meinte sie. Ich sei zu früh, ich solle auf den Anruf warten („Don’t call us, we call you.“). Also wartete ich.
Am fünften Werktag sah ich noch einmal auf der Webseite nach, und siehe da: dort war jetzt zusätzlich ein Eintrag „Versendet mit: GLS“ nebst Link zur Sendungsverfolgung. Aus der Sendungsverfolgung ging hervor, dass das Paket inzwischen zugestellt war — und zwar schon seit Dienstag.
Da der dazugehörige Anruf offensichtlich vergessen worden war, rief ich gestern meinerseits an und fragte nach. Der Mitarbeiter gab sich erstaunt; der Prozess der Bestellung in den Shop zur Abholung sei komplett unbekannt. Auch ein dazu gerufener Kollege konnte den Vorgang nicht zuordnen, sie versprachen aber, zurückzurufen.
Das taten sie tatsächlich etwa anderthalb Stunden später, aber die hatten keine guten Nachrichten für mich. Das Paket sei nicht auffindbar, im Computer sei auch nichts verzeichnet, und zumindest von der Frühschicht wisse niemand, wo das Gerät sein könnte. Man wolle aber die Spätschicht nochmal befragen und der Filialleitung auftragen, auch im Tresor nachzusehen, vielleicht sei es ja da. Die werde dann ihrerseits am Nachmittag zurückrufen.
Der Rückruf kam bisher nicht. Morgen frage ich nochmal nach.
Update: hier geht es weiter mit Teil 2.
7 Antworten auf „Die Telekom kann mein Telefon nicht mehr finden“
Puh.
Immerhin behaupten sie nicht dreist, das Telefon sei schon ausgehändigt worden. Die #Telekom ist halt doch nicht DHL. Nicht ganz.
Kafkaesk irgendwie.
Eine irrsinnige, aber offenbar erfolgreiche Strategie, eine falsche Strategie und ein Bisschen mehr.CSU-Irrsinn: Seehofer macht sich zum Horst, indem er Merkel mit seinem Rücktritt droht (der lediglich in der Bitte um Entlassung bestehen kann) und zugleich behauptet, er ließe sich von Merkel, die erst durch ihn Kanzlerin wurde, nicht feuern.
Das Irrsinnigste daran ist aber, dass die „Haha, das kostet die CSU im Landtagswahlkampf Stimmen!“-Rufer daneben lagen. Die CSU und deren Landeskandidat Söder haben tatsächlich einen geringen Stimmenzuwachs durch Seehofers Dramolett. Mein Tipp: Gegen Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus Seehofer wirkt selbst eine Pappnase wie Söder auf einmal seriös und sachlich. Strategische Unbelehrbarkeit: In einigen der diversen Kommunikationsschulungen, die ich in den letzten 30 Jahren mitgemacht habe, wurde uns eine große Weisheit beigebracht:„Nie negieren. Wenn ich als Sprechchor ‚Kein Atomstrom!‘ skandiere, hört das Universum im Echo nur ‚Atomstrom‘. Also fordert man ‚Mehr Solarstrom!’“
Roger Lewentz von der SPD Rheinland-Pfalz und ‚Bayern first‘
Was macht die SPD in Rheinland-Pfalz? Richtig: Sie sorgt dafür, dass „Bayern first“ als Echo durchs Universum hallt. Elisabeth Wehling, die in Berkeley u.a. zur political language forscht, twitter passend dazu:
Also mehr positive Nachrichten, positive Parolen, statt dagegen zu sein.Dafür brauchen wir Ideen (bitte eigene Ideen unten in die Kommentare einwerfen). Firmendummheit: Stelt euch vor, Ihr kauft bei IKEA einen großen Kristallspiegel, den Ihr nach dem Bezahlen in der Warenausgabe erhalten sollt. Ihr schließt am Schalter den Kauf ab, bezahlt, fahrt zur Warenausgabe – und da ist der Spiegel nie angekommen.Was würdet Ihr erwarten? Klar:
Herr Dentaku berichtet, wie er ein iPhone bei der t-elekom bestellt hat und es im Flagshipstore abholen wollte. Dorthin wurde es per Paketdienst geliefert, es gibt wohl auch eine Unterschrift der Person, die es entgegen genommen hat, aber dann verliert sich die Spur.Was erwartet Ihr von der t-elekom? Klar: Sorry, tut uns leid, wir ordern ein neues, falls Sie nicht vom Vertrag zurücktreten möchten.Was macht die Telekom?
Ach ja, liebe t-elekom. CDU: Diese Partei braucht dringend Juristen. Ganz dringend. Warum? Weil sie offenbar keine unter ihren Mitgliedern hat. Siehe diese zwei Tweets:
„Ja!“, möchte man ausrufen, „Schafft so ein Gesetz, dass Flüchtlinge legal einreisen lässt!“Und dann merkt man: Den gibt es.MehrfachZum Beispiel Artikel 15 der Qualifikationsrichtlinie. Zunächst ist man danach Flüchtling, wenn man in seinem Herkunftsland persönlich verfolgt wird. Wird man das nicht und ist vor einem (Bürger-)Krieg geflüchtet, dann gibt es nur den subsidiären Schutz:
Dieser Schutz steht den Personen, die vor Kriegen flüchten zu. Wenn ihnen Schutz zusteht, dann ist die Einreise zwar im ersten Moment „illegal“, durch ihren Status als Kriegsflüchtling wird das aber geheilt.Hey, CDU! Kurze Info: Die legalen Einreisemöglichkeiten sind vorhanden, lasst die Leute also auf normalen Wegen rein, damit sie nicht im Mittelmeer ertrinken. Gerne geschehen! Und Ihr so?
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