Drei Wochen nach der Lösung des kleinen Mailproblems mit 1&1 hat sich jetzt ein „ZyanKlee“ mit einem Kommentar und einem verlinkten Blogartikel gemeldet. Das ist deshalb bemerkenswert, weil er beim Kommentieren von einem Rechner aus dem 1&1-Netz kam.
Er kommentiert hier:
Auf meinem Blog habe ich die Gründe für die Änderungen von 1&1 mal zusammen gefasst. Ich denke, man kann 1&1 keinen Vorwurf machen, wenn sie von anderen Admins erwarten, dass diese die MailServer und DNS-Zonen entsprechend der gültigen RFC konfigurieren, oder?
…und schreibt in seinem Blogartikel:
In vielen Fällen konnte der 1&1-Support den Leuten weiterhelfen: SPF korrekt(!) konfigurieren und / oder den MX record der Absender-Domain auf einen A record zeigen lassen – niemals auf einen CNAME.
Dass die Konfiguration mit dem MX-Record, der auf einen CNAME-Record zeigt, falsch ist, darüber besteht kein Zweifel.
Leider zeigte sich der 1&1-Support mir gegenüber überhaupt nicht hilfreich, und die (ja neu eingeführten) Anforderungen an die DNS-Einstellungen waren auch nicht Dokumentiert. Man hätte ja auch das konkrete Problem in die Fehlermeldung schreiben können, so wie diese Seite es verspricht (auf genau der Seite hat 1&1 übrigens inzwischen die DNS-Anforderungen gut verständlich dokumentiert — das war vor drei Wochen noch nicht so, aber besser spät als nie).
Dann schreibt er weiter:
Mailserver die CNAMEs als MX records akzeptieren verhalten sich nicht RFC-konform und sollten korrigiert oder korrekt konfiguriert werden.
… und das halte ich für falsch. Der Abschnitt 2.3.5 in RFC5321, der Formvorschriften für einen „Domain Name“ macht, impliziert IMHO nicht, dass deren Einhaltung beim Empfang einer Mail zu überprüfen ist; es handelt sich hierbei vielmehr um eine reine Antispam-Maßnahme (mit derselben Argumentation müsste man sonst auch alle Mails mit von Outlook oder Exchange verkorkstem Header-Encoding verwerfen).
Einer der Grundsätze, auf denen die Internetprotokolle aufbauen lautet schließlich „be conservative in what you send, be liberal in what you receive„. Das wird leider viel zu oft vergessen.