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IronBlogg(er(innen)?|ing)

Bei der Vorbereitung des Vortrags fiel es schon einmal kurz auf. Im Dialog mit Oliver Gassner, der die Gruppe am Bodensee organisiert, kam das Problem wieder auf:

Die Bezeichnung IronBlogger ist ja nicht so ganz das, was unter geschlechtergerechter Sprache zu verstehen ist.

Der Grund ist klar: die Benennung ist direkt vom englischsprachigen Original übernommen, und in der Sprache gibt es keine Unterscheidung zwischen Blogger und Bloggerin, und damit stellt sich die Frage überhaupt nicht.

Bezeichnungen wie IronBloggerInnen, IronBlogger_innen oder IronBlogger*innen können die Situation im geschriebenen Wort auf den Webseiten verbessern, versagen aber spätestens bei der Verwendung als Domain oder Hashtag an deren jeweiligen Zeichensatzbeschränkungen. Die einzige wirklich funktionierende Alternative ist IronBlogging.

Sollten wir unsere Gruppen jetzt alle umbenennen? Um ehrlich zu sein: ich weiß es nicht, aber ich habe jetzt auch die Domain ironblogging.de registriert, und kann somit allen einzelnen Gruppen die Wahl anbieten, sich IronBlogger Musterstadt oder IronBlogging Musterstadt zu nennen. Mit passender Domain.

Von dentaku

Site Reliability Engineer, Internet-Ureinwohner, Infrastrukturbetreiber, halb 23-Nerd halb 42-Nerd, links, gesichtsblind.

Schreibt mit "obwaltendem selbstironischem Blick auf alles Expertentum" (Süddeutsche Zeitung)

22 Antworten auf „IronBlogg(er(innen)?|ing)“

Ich finde es eher Blödsinn, ein Fass aufzumachen. Der Oliver fährt eh gerne Extrawürste – ist nicht böse gemeint, doch deswegen nun Domain und Co. abzuändern. Das ist Kindergarten und gut ist.

Gut, dass Du das ansprichst, solange man noch etwas ändern kann 😉

Mich hat das auch immer schon ein wenig gestört. Ich habe dann für mich aber bis auf weiteres beschlossen: Der Name des Dingens ist halt Englisch. Und wenn ich die Leute ansprech, sprech ich beide Geschlechter an.

ironblogging.de finde ich aber eine bessere Lösung.

Echt jetzt?
Ich finde diese Geschlechterdiskussion echt mühselig. Mag jetzt klingen wie der typische männliche Idiot – aber „Blogger“ war für mich immer ein englisches Wort, ohne Geschlecht. Es gibt in meinen Augen keine Bloggerin oder Bloggerinnen; sorry. Deswegen gibt es auch keine Ironbloggerinnen. Es ist ein Sammelbegriff, wie „Mensch“ (übrigens auch ein „der“).

Ich hab gar keine Extrawurst gebraten haben wollen.

Wenn der Eindruck enstteht, dass ich sowas oft tue, dann bitte ich um Face2Face-Feedback und nicht um solche Nebenbemerkungen. (Ja ich achte bei Vorstellungsrunden von Barcamps auf Dinge, die wichtig sind, nicht nur mir. Ich bin halt der Idiiot, der es laut sagt 😉 )

Zur Sache.

Ich hab Dentaku drauf hingewiesen, dass sich bei ‚Ironbblogging‘ ggf mehr Menschen angesprochen fühlen und drauf verwiesen, dass die -ing Domain noch frei ist. „*innen“ und „-ende“ hab ich weder erwogen noch vorgeschlagen.

Im Englischen ist ‚Blogger‘ eben in der Tat die ‚unmarkierte Form‘. Eine Übernahme ist also unschlau.

Für den Bodensee hätte ich gern bodensee.ironblogging.de

Aber wer ironblogger.de gut findet bloggt sicher auch gern unter ironbloggerinnen.de 😉 (Falls nicht, sollte er mal ne halbe Sekunde nachdenken, anstatt zu geifern.)

@Thomas: Und ich find es voll ungerecht, dass der Plural mit ‚die‘ gebildet wird statt mit ‚der‘ 😉

„*innen“ und „-ende“ hab ich weder erwogen noch vorgeschlagen.

Ich wollte Dir diese Vorschläge auch nicht unterschieben. Der erste Abschnitt („Dieses Problem hat auch Oliver angesprochen.“) und der zweite Abschnitt („Was tun?“) sind nicht umsonst durch mindestens einen Absatz getrennt.

Also gibt es nun Insellösungen? Die einen so, die anderen so? Was sagen denn die HHer und Berliner dazu. Madame @Ebbers beispielsweise.

Das Projekt sollte meines Erachtens nicht aus den eigentlichen Fugen gerissen oder gar übersetzt werden.

Erstmal: Ich heiße Ebber und nicht Ebbers.

Und dann: Seit wann heißt es IronBlogger? Dieses neumoderne Binnenmajuskel ist doch hier total überflüssig.

Zum Thema: Ich finde Diskussionen über geschlechtergerechte Sprache keineswegs Blödsinn oder mühselig, sondern halte es für ausserordentlich wichtig, Menschen immer wieder für die Problematik zu sensibilisieren. Aber: Iron Blogger sind eine internationale Aktion (manche sagen auch „Bewegung“) mit Ursprung in den USA und der Begriff ist und bleibt Englisch. Wenn ihr unbedingt eindeutschen möchtet, dann bitte auch konsequent: „Eiserne Bloggerinnen und Blogger“. Klingt super, oder?

Im Ernst: Iron Blogging finde ich nicht gut und das löst das Problem überhaupt nicht. Wir sind die Iron Blogger. Es geht ja um die Leute, die sich da zusammen kommen und ein Gruppengefühl entwickeln, nicht um die Tätigkeit allein. Außerdem hilft die einheitliche Bezeichnung bei der Verständigung über Städte- und Ländergrenzen hinweg – im natürlichen sowie suchmaschinlichen Sprachgebrauch.

Und zuletzt: Es gibt gerade ein paar gefährlichen Tendenzen, die dem Usprungsgedanken der Iron Blogger sehr entgegen stehen. (Ich sprach bereits davon: http://antischokke.de/2013/05/30/mal-was-grundsatzliches-zu-den-iron-bloggern/). Gegen Splittergruppen, die sich am Konzept der Iron Blogger orientieren, aber die Grundzüge massiv auf den Kopf stellen, spricht natürlich nichts – sie sollten sich dann aber meiner Meinung nach schleunigst einen neuen Namen zulegen.

Und dann: Seit wann heißt es IronBlogger? Dieses neumoderne Binnenmajuskel ist doch hier total überflüssig.

Oh, das ist wohl meine Schuld: Programmiererkrankheit aus Variablennamen und Wikis, dieses CamelCase. Ich werde versuchen, das wieder etwas rauszunehmen.

Hmm, ich rede normalerweise auch nur vom „Iron Blogging“, insofern hätte ich nichts gegen eine Umbenennung. Andererseits, wenn’s im Original „Iron Blogger“ heißt, müssen wir ja nicht unbedingt eine Extrawurst braten …

Wertet das mal als Enthaltung 🙂

Frau meint echt nicht, dass wir uns im Jahr 2013 befinden. So sehr es Oliver Gassner ehrt, diese Diskussion angestoßen zu haben, so überflüssig finde ich sie. Da wird ein Fass (von einem Mann) aufgemacht, der Probleme sieht, die es nicht gibt. Und diskutiert wird das Ganze überwiegend von Männern.

Warum der Frauenanteil so niedrig ist? Die Vermutung liegt nahe, dass es den meisten weiblichen Ironbloggern am XXXXX vorbeigeht. Ich hätte es ja halbwegs verstanden, wenn eine Frau sich beschwert hätte, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es für irgendjemand von uns ein Problem ist. Also bitte: Lass es einfach so wie es ist. Es war und ist gut so.

Es ist ja immer schwierig mit der Adaption von Wörtern aus einer Sprache in eine andere. Für gewöhnlich hilft da das Neutrum, beispielsweise das Interface oder das Blog (Provokation ist Absicht 🙂
Bei Bezeichnungen für Menschen oder Berufe wie etwa streetworker bleibt es für gewöhnlich dabei und wird nicht zu streetworkerin oÄ.
Es geht bei der Sprachdiskussion mE nicht nur darum, was es an Bezeichnungen gibt oder nicht (@Thomas Gigold) und welches Geschlecht nun die Sammelbezeichnung hat oder nicht hat. Es geht vielmehr darum, dass Sammelbezeichnungen eine Geschlechtsmehrheit assoziieren, die so nicht unbedingt stimmt und daher eine Benachteiligung darstellen, beispielsweise Krankenschwestern – könnten ja auch Männer sein.
Mein Fazit: Allgemein finde ich es wichtig, Geschlechterverhältnisse sichtbar zu machen. Die englische Gepflogenheit, he und she abwechselnd zu verwenden, gefällt mir. Für die Ironblogger im Speziellen sehe ich persönlich allerdings nicht, wo da ein Sprachregelungsbedarf sein könnte, es ist eben ein Lehnwort und generisch ein Neutrum.
Interessant fände ich allerdings, mal in die Daten zu schauen: wo sind wieviele Blogger und Bloggerinnen, gibt es signifikante Unterschiede in der Art des Bloggens unter uns Ironbloggern. Das würde mich auch interessieren im Hinblick darauf, ob es einen Unterschied zu „den Anderen“ geben könnte.
Das verfolgt den Zweck, mögliche Unterschiede, nicht nur im Hinblick auf Geschlecht, sichtbar zu machen besser und erlaubt mehr vielschichtige Diskussion (und Nein, bitte keine Quote unter Ironbloggern 🙂
Ist jetzt etwas länger geworden, sorry, aber das sind meine 2 Cent.

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