Kategorien
Blog

Tag 4 der Quarantäne

Heute war der erste reguläre Arbeitstag in Quarantäne. Keiner der Kollegen aus meinem Team war heute mehr im Büro, und auch der Rest der Konzerns hat — wo es ging — von zuhause aus gearbeitet. Dabei haben wir das besondere Glück, dass unsere Abteilung noch vor relativ kurzer Zeit eine Tochterfirma des jetzigen Arbeitgebers war und dadurch noch ein eigenes Netzwerk mit eigenen VPN-Verbindungen hat. So konnte ich den ganzen Arbeitstag unbehelligt von den Infrastrukturproblemen arbeiten, die andere Abteilungen heute trafen. Sogar unser Videokonferenzanbieter hielt den ganzen Tag durch, und so war der Teamspace einfach nur räumlich verteilt.

Das sind wir gewohnt, denn in meinem Team wird sowieso viel remote gearbeitet, da ein Kollege permanent in NRW, ein anderer zeitweise in Niederbayern ist. Freitags sind regelmäßig nur noch zwei von uns vor Ort im Büro — ich selbst bin meistens einer davon, denn ich mache das mit dem „mobile office“ bisher nicht so oft. In unserer Wohnung gibt es nämlich nicht genug Zimmer für ein abgetrenntes Büro, und ich sitze dann im Wohnzimmer im Weg rum und gehe meiner Frau auf die Nerven.

Nach der Arbeit meldeten dann erst NINA und kurze Zeit später die Pressekonferenz der Bundesregierung eine weitere Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen, die sich ungefähr mit alles-außer-Ausgangssperren zusammenfassen lässt. Es bleibt spannend, und die Menschen bleiben leider unvernünftig.

Im Laufe des Tages trafen auch von den beiden Schulen der Kinder Aufgaben für die Zeit bis zu den Osterferien ein. Das waren jeweils Mails mit angehängten Dokumenten (zum allergrößten Teil Microsoft-Word-Dateien), die meist ausgedruckt, bearbeitet und wieder eingescannt und zurück gemailt werden sollen (hat überhaupt jede Familie die dazu notwendige technische Ausstattung?). Ein Lehrer will auch alles gesammelt nach den Osterferien kontrollieren (ich sag mal: wenn bis dahin die Schulen wieder geöffnet werden können). Unsere Aufgabe wird dabei sein, die Kinder zur Abarbeitung des ansehnliche Aufgabenstapels anzutreiben.

Draußen war ich heute übrigens bisher gar nicht. Später drehe ich aber noch eine Runde mit dem Hund.

Von dentaku

Site Reliability Engineer, Internet-Ureinwohner, Infrastrukturbetreiber, halb 23-Nerd halb 42-Nerd, links, gesichtsblind.

Schreibt mit "obwaltendem selbstironischem Blick auf alles Expertentum" (Süddeutsche Zeitung)

    Mentions

  • 💬 Direktorin Novemberregen
  • 💬 Markus Blaschke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert