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Gulliver

Ein Kinderbett zusammenbauen — das konnte doch nicht so schwer sein. Nagut, das Bett war einige Jahrzehnte alt. Nagut,
sämtliche Beschläge waren verschollen. Nagut, von den vier Rädern waren zwei kaputt und eins weg.

Also fuhr ich auf in den Baumarkt und besorgte Abhilfe: vier neue Teewagenrollen, Schrauben für das Bettgestell, und für die Befestigung des Lattenrosts wollte ich in Kopf- und Fußende Bohrungen in zwei Höhen anbringen und sie mit Schlagmuttern versehen, damit man Haken rein- und wieder rausdrehen könnte, an denen dann das Rost hängen sollte. Sollte. Denn genau das war nicht zu schaffen: was wie massive Bretter aussah war innen hohl und zumindest auf der Breite des Lattenrosts nicht zur Aufnahme irgendeiner Befestigung geeignet. Ursprünglich muß es da mal etwas gegeben haben, das von Löchern weiter am Rand der Platte diagonal zum Rost führte, aber die Beschläge waren ja verschollen. Meine Konstruktion konnte aber nicht mal den Haken halten…
Nicht zusammenzubauen

Die einzige Rettung: zu IKEA, und ein neues Kinderbett kaufen. Jetzt haben wir Gulliver, das sieht auch gleich viel vertrauenerweckender (Zusammenschreibung olé!) aus.

Gulliver

(die ganze Aktion gibt es auch als Zeitraffer-Film (.mpg, 3.2MiB) der Überwachungskamera)

Von dentaku

Site Reliability Engineer, Internet-Ureinwohner, Infrastrukturbetreiber, halb 23-Nerd halb 42-Nerd, links, gesichtsblind.

Schreibt mit "obwaltendem selbstironischem Blick auf alles Expertentum" (Süddeutsche Zeitung)

2 Antworten auf „Gulliver“

[…] Damit hatte sich die Sache erstmal erledigt, und ein paar Tage war nichts zu hören. Dann rief LG plötzlich an (ich war gerade im Keller mit den alten Küchenschränken beschäftigt, die wir für den Kinderzimmerbau benutzen wollten). Aber nicht — wie ich dachte — um einen Austauschtermin anzukündigen, sondern um nach der Zufriedenheit mit der Telefonhotline zu fragen. Ich war natürlich nicht zufrieden, schließlich hätte jeder Handzettel mir mehr geholfen. Die Telefonistin wollte diese Argumente aber nicht gelten lassen, und ließ sich erst mit der Versicherung wieder loswerden, daß der Kollege dann wenigstens auf ausgesucht höfliche Art keine Hilfe war… […]

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