Kategorien
Blog

Orange Wand

Die Wand ist jetzt Orange, und das kam so:

Letztes Jahr im Herbst bemerkten wir, dass einer der zahlreichen Flecken an der Wand neben dem Esstisch (wer Kinder hat, weiß was ich meine…) in der Lage war, seine Größe zu ändern. Und er war auch gar kein Fettfleck — so wie seine Nachbarn — sondern eher feucht und kühl, und außerdem war er bei schlechtem Wetter mit Regen deutlicher zu sehen.

blättert

Schon kurze Zeit später begann an der Stelle die oberste Schicht Wandfarbe abzublättern. Offensichtlich kam hier irgendwie Feuchtigkeit durch die Mauer.

Genau in der Höhe des Flecks verläuft außen eine Fuge der (denkmalgeschützten) Sandsteinfassade, die hatte ich gleich als Ursache in Verdacht.

Wir informierten die Hausverwaltung, und die schickte einen Maurer zur Begutachtung vorbei. Der Fachmann fand meine Theorie eher unwahrscheinlich und vermutete vielmehr, dass das Wasser durch die Wand hinter dem Putz von weiter oben dort hinlaufe. Man müsse den Putz wohl großflächig abschlagen.

Deshalb montierte ich mal die darüber hängenden Wandregale ab und stapelte die DVDs in der Ecke des Zimmers. Das war Anfang Oktober, und dann passierte erstmal nichts.

nur wenig aufgestemmt

Als es endlich gelungen war, einen weiteren Termin zu vereinbaren, dauerte die lange erwartete Maureraktion nur ungefähr zehn Minuten: nach fünf Meißelschlägen war klar, dass das Wasser eben doch durch die waagerechte Fuge eindrang.

Die nächste Aktion fand außerhalb unserer Wohnung statt: die Fuge wurde von außen abgedichtet. Das Loch in der Wand war ab da trocken, klaffte aber weiterhin. Wobei: mit der Zeit gewöhnt man sich ja an den Anblick.

Nur wenige Monate später wurde die Wand dann aber doch frisch verputzt, und vor etwa drei Wochen war schließlich nur noch der Farbunterschied zwischen grauem Putz und (nicht mehr so richtig) weißer Wand zu sehen. Das Stück Wand musste also neu gestrichen werden. Wie aber, ohne dass es angestückelt wirkt?

so, fertig

Ein Teilanstrich in frischer weißer Wandfarbe hätte sich von der restlichen Wand deutlich abgehoben, und die ganze Wand (oder gar das ganze Zimmer) wollte ich nicht streichen. Deshalb nahmen wir uns eine Kontrastfarbe vor, fuhren am vergangenen Samstag zum Baumarkt, und entschieden uns da für Orange.

Am Sonntag verbrachte ich dann große Teile des Tages damit, die Leiter herauf- und herunterzusteigen um der Fläche drei Anstriche zu verpassen (den Muskelkater spüre ich jetzt noch).

Gestern habe ich noch einmal ein paar Stellen nachgestrichen, an denen die Farbe immernoch nicht ordentlich gedeckt hatte, und heute konnte ich endlich alle Regale wieder anbringen und auch die übrigen Möbel wieder an ihren Platz räumen.

So, fertig. Hübsch geworden, oder?