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The state of the quantified self

Ich zeichne ja die einen oder anderen Daten über mich auf. Begonnen hat es mit der Withings WLAN-Waage, dann kam die Sportaufzeichnung mit runtastic dazu (von denen habe ich auch noch ein Pulsmessprogramm). Zur Zählung der täglichen Schritte hatte ich bis vor kurzem moves, aber das wurde an meinem Geburtstag durch ein fitbit flex-Armband ersetzt (mehr dazu später). Und eigentlich gehören mehr oder weniger auch die Daily Mugshots dazu.

All diese einzelnen Spielzeuge kamen anfangs mit ihren spezialisierten Apps (oder waren selbst spezialisierte Apps), doch inzwischen versucht jede für sich, Zentrale für die gesamte Gesundheit zu sein, und da fangen die Probleme an:

Wiscale von 2012 Withings von 2013

(zur Illustration zwei Screenshots: links die ursprüngliche WiScale-App, die sich auf die Waagenfunktion konzentrierte und zum Vergleich die aktuelle Withings-App, die gleich vier Gesundheitsaspekte auf einem Schmetterling abbildet)

Was nämlich fehlt ist (wie so oft) eine einheitliche Synchronisations-API, um die grade von mir benutzten Dienste miteinander zu verbinden. Fast alle bieten zwar irgendwas in dieser Richtung an — aber eben nie genau das, was ich gerade brauche. Ich habe da mal ein Beispiel aufgezeichnet (sicher unvollständig, die Logos gehören alle den jeweiligen Herstellern):

Verbindungen zwischen den Diensten (sicher unvollständig)

Konkret: ich wollte gern einen dieser Activity-Tracker haben. Jawbone UP, Withings pulse und fitibit flex waren in der engeren Auswahl. Als Randbedingung wollte ich den Sport am Ergometer gern weiter mit runtastic erfasssen, und meine WLAN-Waage sollte angebunden sein, und alle Daten sollten sich am Ende zusammen auf einer App betrachten lassen (auf welcher App wäre dabei egal gewesen).

Aktivitätsdaten kann Withings z.B. von seinem eigenen Schrittzähler, BodyMedia oder RunKeeper empfangen — nicht aber von runtastic oder einem der anderen Tracker. Daten über sportliche Betätigung bekommt man von runtastic auch nicht direkt zu fitbit, es geht aber über den Umweg von MyFitnessPal. Jawbones UP-Anwendung kann man ohne Armband leider nicht einmal testweise starten, dafür gibt es dort eine Anbindung an IFTTT. Um alles noch unübersichtlicher zu machen sind manche der Verbindungen auch noch mit dem Erwerb eines Gold-, Premium- oder Sonstwiepakets gegen eine jährliche Gebühr verknüpft.

Beim fitbit-Armband landete ich dann eher aus Hardwaregründen (an dieser Stelle übrigens Dank an meine Eltern, die das Spielzeug auf meiner Amazon-Wunschliste gefunden und mir zum Geburtstag geschenkt haben): das pulse kann zwar den Puls messen, sieht aber mit seinem Extraarmband nach keiner praktischen Methode zur Schlafüberwachung aus. UP sieht am coolsten aus, aber ich hörte von vielen schon nach wenigen Monaten defekten Geräten, und die Synchronisation per Klinkenstecker scheint mir nicht ganz dem Stand der Technik zu entsprechen. Also blieb das flex, mit dem ich bisher auch gut zurechtkomme (über MyFitnessPal bekomme ich auch alle gewünschten Daten in die fitbit-App).

Das grundsätzliche Problem bleibt aber: alle Daten stecken in irgendwelchen Servern irgendwelcher Leute. Da habe ich gerade ein funktionierendes Setup, und dann passieren wieder solche Dinge: runtastic gehört plötzlich zu Axel Springer. Das macht es natürlich nicht von einem Moment auf den anderen weniger praktisch, aber die Macher der Bild-Zeitung will ich in keiner Weise fördern, drum verbietet sich für die Zukunft zumindest der Abschluss einer Gold-Mitgliedschaft. Und spontan wünsche ich mir Datenportabilität — oder wenigstens ein ordentliches Backup. Im Moment trage ich also meine Ergometerfahrten testweise parallel in runtastic und RunKeeper ein (btw: wem gehört eigentlich RunKeeper?), und eigentlich möchte ich mal wieder alle Daten lieber genau hier haben.

Wer übrigens bei einem der Dienste meine Aktivität verfolgen (oder mit sich selbst vergleichen) möchte: ich bei runtastic, ich bei fitbit und ich bei RunKeeper.

Von dentaku

Site Reliability Engineer, Internet-Ureinwohner, Infrastrukturbetreiber, halb 23-Nerd halb 42-Nerd, links, gesichtsblind.

Schreibt mit "obwaltendem selbstironischem Blick auf alles Expertentum" (Süddeutsche Zeitung)

4 Antworten auf „The state of the quantified self“

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