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Ich bleib lieber zuhause

Ich war heute zum ersten mal wieder in meinem Bürogebäude. Zuletzt war ich am 12. März dort gewesen, bevor sich unser Team in die Freiwillige Selbstquarantäne begab und am darauffolgenden Tag der ganze Rest des Landes.

Heute war jetzt ein Workshop zur Planung der Roadmap bis zum Ende des Jahres. Es hätte zwar die Möglichkeit zur Teilnahme über Teams gegeben, aber erfahrungsgemäß sind die entfernten Teilnehmer:innen solcher hybriden Veranstaltungen immer im Nachteil. Auch fand die Veranstaltung im größten Raum (das ist so eine Art Mensa mit über 100 m²) und mit eine überschaubaren Teilnehmerzahl statt, so dass die Abstandsregeln mit Sicherheit eingehalten wurden.

Die Hin- und Rückfahrt mit der S-Bahn war auch angenehm ereignislos: die Bahnen waren nicht allzu voll, und soweit ich das überblicken konnte, trugen alle Fahrgäste ihre Masken ordentlich.

Kalender des Scheiterns 2020

Unser Bürogebäude stellte sich allerdings als aus dem besten Weg zu einem Lost Place heraus. Alle Gänge sind zu Einbahnstraßen geworden, und die meisten Besprechungsräume sind nur noch für eine Person zugelassen — das hatte ich schon von Kollegen erfahren, die aus verschiedenen Gründen mal dort waren. Aber inzwischen haben auch alle Kaffeemaschinen den Geist aufgegeben, und das ganze Gebäude wirkt gespenstisch. Der Kalender des Scheiterns, den unser Team in unserer Ecke des Großraumbüros aufgestellt hatte, steht immer noch auf dem 13. März.

Morgen ist noch so ein Workshop geplant, aber ich glaube, dass ich an dem lieber wieder remote teilnehmen möchte.

Von dentaku

Site Reliability Engineer, Internet-Ureinwohner, Infrastrukturbetreiber, halb 23-Nerd halb 42-Nerd, links, gesichtsblind.

Schreibt mit "obwaltendem selbstironischem Blick auf alles Expertentum" (Süddeutsche Zeitung)

8 Antworten auf „Ich bleib lieber zuhause“

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