Der Winter naht. Schon wurden in den Gegenden um Augsburg und München Schneefälle verzeichnet (woanders wahrscheinlich auch, aber dort habe ich meine Stützpunkte). Zeit, an Winterbereifung zu denken. Zum Glück hatte ich schon Ende September bei der DaimlerChrysler Niederlassung Mannheim-Heidelberg per eBay-Sofortkauf (ja, so modern sind die dort!) einen Satz Winterräder auf Original Mercedes-Stahlfelgen gekauft. Ich brauchte also eigentlich nur noch einen Termin bei jemandem, der eine Hebebühne und einen Schlagschrauber hat.
Letzte Woche, als ich ATU anrief, war mir schon klar, daß mein Anliegen in dieser Zeit kein besonders origineller Wunsch war: andere hatten sich bereits alle Termine in der gleichen Woche gekrallt. Ich mußte also noch einmal mit Sommerreifen am Wochenende nach Grafing (siehe oben: da lag in diesem Herbst schonmal Schnee), um Simone taufen zu lassen (davon später mehr).
Frohen Mutes fuhr ich heute morgen dann zu ATU. Zuerst schien ich nun doch keinen Termin zu haben, da weder mein Nummernschild noch mein Nachname es unbeschadet und ohne Lautverschiebung durch das Telefon geschafft hatte — das ließ sich aber schnell klären („Das U muß ein O sein, und der Nachname wird nicht mit i geschrieben“), und der Wagen rollte in die Werkstatt. Ich nahm inzwischen in der Wartezone platz, Autozeitungen lesen.
Schon nach kurzer Zeit klingelte mein Telefon. Auto und Räder, die ich abgegeben hätte, sagte man mir, paßten nicht zusammen. Ich ging rüber in die Werkstatt und tatsächlich: die Felge ließ nicht genug Platz für den Bremssattel beziehungweise der Bremssattel stand der Felgenmontage im Weg. Nun hing mein Auto aber schonmal in der Luft und es waren keine Räder mehr dran (und der Winter drohte, siehe oben), Sommerreifen wieder anmontieren kam nicht in Frage: so beauftragte ich ATU, im Sortiment passende Felgen zu suchen, mit denen sich neue Winterräder basteln lassen.
Währenddessen versuchte ich, DC Mannheim telefonisch zu erreichen, um eine Erklärung dafür zu finden — schließlich hatte ich mich dort vor dem Kauf erkundigt, ob Felgen und Reifen tatsächlich auf meinem Auto benutzt werden können und dürfen. Nach mehrern Telefonaten erkannte man dort: mit diesem Motor darf der Mercedes W124 Kombi garkeine Stahlfelgen fahren (zumindest nicht in der Größe 15 Zoll). Man hatte mir als Quatsch verkauft 🙁 Auf meine Frage hin, ob man mir jetzt die unbenutzten und unsinnigen Kompletträder wieder abnehme, bekam ich das Versprechen eines Rückrufs…
Nach einer Stunde und 5 oder 6 Versuchen hatten die ATU-Mitarbeiter (Ausdrückliches Lob an das Werkstattteam der ATU Böblingen Hulb!) passende Felgen gefunden, nochmal etwas später, und um einige Euros ärmer verließ ich den Hof mit 4 Rädern an den Achsen und 8 Rädern im Kofferraum (ein Hoch auf das T-Modell!). Die ATU-Felgen passen erstaunlich gut zum Wagen, denn sie ähneln einer der zeitgenössischen Mercedes-Felgen-Variationen und tragen keine protzigen Fremdfirmenlogos.
Bisher hat sich DC übrigens noch nicht wieder gemeldet, mal sehen was weiter geschieht.