Ach ja, auf die Taufe wollte ich noch zurückkommen. Normalerweise möchte ich diese Seiten ja nicht mit Kinderbildern zupflastern und damit alle potentiellen Leser vergraulen (nur manchmal), aber wenn sich dann mal was besonderes tut, dann ist die ganze Veranstaltung hier doch zuvorderst mein Tagebuch.
Am vorletzten Wochenende haben wir unsere kleine Tochter also taufen lassen — und zwar in Grafing, wo unsere Eltern wohnen, in der Gemeinde, in der Susanne und ich auch zur Erstkommunion gegangen und gefirmt worden sind (das allerdings alles noch mit dem vorherigen Pfarrer). Um hier nicht in die Kategorie St. Bürokratius abzurutschen will ich mal nicht darauf eingehen, welche Verrenkungen dafür nötig waren, diesen Ort statt Stuttgart zu erwählen.
Der Tag der Taufe war leider einer der ersten Tage mit richtig schlechtem Herbstwetter (aber was erwartet man auch im November). Außerdem scheint Simone seit kurzem — recht früh für ihr Alter — die Gesichter der Leute um sie herum unterscheiden zu können, weshalb sie jetzt bei jeder Sichtung fremder Leute (das sind alle, die in den letzten paar Stunden nicht da waren) lauthals zu schreien und sich bei ihrer Mutter zu verstecken beginnt. Die Chancen auf einen fröhlichen Täufling waren also gering. Pfarrer Schlicker nahm’s mit Humor und führte auch sonst gut und locker durch die Zeremonie….
…schließlich sind wir zum einen in Sachen Taufen noch Anfänger, zum Anderen ist eine Taufe ja auch kein trauriger Anlaß. Besonders nett: angesichts der kleinen Taufgemeinde mußte bei den Fürbitten jeder seinen persönlichen Heiligen anrufen („Heiliger $VORNAME, bitte für uns!“).
Mit gemeinsamer Anstrengung schubsten wir die Kleine also trotz Protest doch noch in die Gemeinschaft der Christen.