flattr war eine gute Idee: damit war es möglich, einen monatlichen Betrag festzulegen, der dann auf „Dinge“ im Internet verteilt wurde, wenn dort ein spezieller „flattr“-Knopf gedrückt wurde. Am Anfang meldeten sich dort wahnsinnig viele Leute an — wahrscheinlich in der Hoffnung, jetzt mit ihren Blogs / Podcasts / Programmen reich zu werden. Ich schrieb damals schon, dass es in dem System auch Nettozahler geben müsste (und ich war immer einer).
Die Euphorie war leider schnell vorbei, als alle feststellten, dass auch mit diesem Dienst nicht alle reich werden können. Für meine Zwecke funktionierte es aber sehr gut, und ich freute mich, dass bei manchen Kreativen (insbesondere in der Podcastszene) ein kleines Zusatzeinkommen raussprang, das sicher die eine oder andere Veröffentlichung ermöglichte.
So dümpelte es jetzt einige Jahre vor sich hin, und auch nach längerer Zeit scheint es sich für die Betreiber nicht ausreichend gelohnt zu haben, um den Dienst weiter zu betreiben. Deshalb tat man sich nun mit der Firma eyeo zusammen, die mit AdBlock plus nicht gerade den besten Ruf des Internets hat, und stellte mit großem Tamtam letzte Woche flattr 2.0 vor.
Die flattr-Aktion soll in Zukunft auf jeder unterstützenden Seite automatisch mit einem Browserplugin ausgelöst werden, ganz unabhängig davon, ob ich den Inhalt gut finde. Das ist ein Bruch mit dem ursprünglichen Grundprinzip.
Ganz abgesehen davon finde ich mich auf der neuen Webseite überhaupt nicht mehr zurecht: es ist mir ein Rätsel, wo und wie ich da jetzt überhaupt noch Geld einfüllen sollte (und die 7,66 $ Einnahmen, die da noch rumliegen, wollen sie mir nur geben, wenn ich einen Ausweis hochlade — oder so).
Also nehme ich das als Anlass, flattr aufzugeben; die gute Idee hat leider nicht gehalten.