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Trump müssen wir ja nicht nachmachen

Das Jahr 2016 hindurch wurde ein Mem immer erfolgreicher:

This is fine.

Das Bild stammt aus einer Ausgabe des Webcomics Gunshow von K.C. Green aus dem Jahr 2013 (hier der vollständige Comic). Das gestiegene Suchinteresse nach „this is fine“ ist sehr schön auf Google Trends zu sehen:

Interesse im zeitlichen VerlaufDaran nicht ganz unschuldig sind die Ereignisse in den USA, die Donald Trump erst zum Präsidentschaftskandidaten der Republikanischen Partei und dann auch noch zum gewählten Präsidenten machten. Gestern ist er als Präsident vereidigt worden, und schon kurz danach waren die ersten Auswirkungen zu sehen.

Ein Teil von mir möchte sich jetzt gern gemütlich mit Popcorn hinsetzen und der Welt beim brennen zusehen. Aber mir ist klar, dass ich das natürlich aus einer wahnsinnig priviligierten Position täte; als weißer heterosexueller Mann mittleren Alters in Europa habe ich die Auswirkungen des Trumps mit am wenigsten zu befürchten. Andererseits kann ich von hier aus aber auch sehr wenig Einfluss auf die Politik in Amerika nehmen.

Doch da fällt mir ein, dass wir ja in diesem Land in diesem Jahr noch eine Bundestagswahl haben. Lasst uns also alles dafür tun, dass Deutschland ein Gegengewicht zu den Bullys bleibt, die immer mehr die Welt zu regieren scheinen, (wie es das ja im Moment erstaunlicherweise ist) und nicht auf die rechte Seite zu den Orbans, Szydłos und Le Pens rutscht.

Von dentaku

Site Reliability Engineer, Internet-Ureinwohner, Infrastrukturbetreiber, halb 23-Nerd halb 42-Nerd, links, gesichtsblind.

Schreibt mit "obwaltendem selbstironischem Blick auf alles Expertentum" (Süddeutsche Zeitung)

4 Antworten auf „Trump müssen wir ja nicht nachmachen“

Nicht nur „this is fine“ … auch Pepe und die Alt Right …
Es scheint so, als hätten weiße cis/het-Männer mittleren Alters zwar am wenigsten zu befürchten, aber mit ihrer diffusen Angst vor Bedeutungsverlust genau diese Situation erst beschworen.
Es ist bizarr, was eben diese Menschen in Amerika für eine potemkinsche Schreckenskulisse aufgebaut haben, vor der sie sich selbst nun am meisten ängstigen und deshalb nach dem „starken Mann“ schreien, bevor die „gay agenda“, die Einwanderer oder die Feministen ihre Werte in Frage stellen können.
Leider sehe ich nicht, dass es in Europa positiver laufen wird. 2017 wird kein gutes Jahr für Freiheit oder Demokratie.

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