Hi,
danke für deine Antwort. Ich denke dass Grundsätze dann überarbeitet werden sollten, wenn man merkt, dass sie so nicht funktionieren bzw zu legere Auslegungen zu Misbräuchen führen.
IMHO ist der Grundsatz „be conservative in what you send, be liberal in what you recieve“ also vollkommen outdated, seit das Email-Konzept derart misbraucht wird. Man muss es natürlich nicht übertreiben, aber das ist hier meiner Ansicht nach auch nicht passiert.

CNAMEs haben aber noch einen anderen entscheidenden Nachteil: Die Last der DNS-Requests erhöht sich im Vergleich zu einem A oder AAAA record auf das Doppelte. Bei einer Anfrage auf einen A record wird automatisch der MX zurück gegeben, während bei einer Abfrage eines CNAMEs zuerst die Domain des Alias zurück gegeben und danach eine zweite Anfrage auf diesen (hoffentlich dann) A record abgesetzt wird.

Das mag für Unternehmen oder Privatpersonen mit 10-5000 Emails am Tag keine Rolle spielen. In dem Moment aber, in dem täglich mehrere Millionen Emails zugestellt werden sollen, ist das nicht mehr so lustig.

Meine privaten Systeme liegen in etwa bei 100 Emails pro Tag. Das sind allerdings nur die tatsächlich angenommenen und zugestellten. Täglich lehnt mein Mailserver ca 20000 Requests ab. Angenommen 1&1 hat ein ähnliches Verhältnis … gut, du kannst dir selber ausrechnen, wieviele Requests es ausmachen würde, wenn nur 10% der Mailserver CNAMEs statt A records im MX angeben würden.

Wenn es bei mir so aussehen würde, wäre auch ich hinterher, dass mehr Admins die CNAMEs in die Tonne kippen und vernünftige A oder AAAA records nehmen.

Ich gebe dir Recht: Bessere Kommunikation hätte geholfen. Der Support ist mit solch tiefgreifenden technischen Fragen vermutlich schlichtweg überfordert.

Der Unterschied zwischen Outlook-/Exchange-Headern und CNAME-MXen ist meiner Ansicht nach a) die Menge an Betroffenen und b) die Möglichkeiten der Betroffenen etwas daran zu ändern.
Das rechtfertigt nicht die Unfähigkeit von M$ sich an vorgegbene Standards zu halten, aber viele Exchange- und Outlook-Nutzer haben keine Wahl. Bei den MX Entries sind Admins gefragt.

Vielleicht sollten wir fähigen Admins aufhören uns die Augen aus zu hacken, weil wir auf verschiedene Arten versuchen die Spamflut einzudämmen, sondern gemeinsam am selben Strang ziehen. 1&1 geht einen Schritt vor – ein mutiger Schritt wie man an den Prügeln sieht, die sie kassieren – vielleicht sollten wir diesen Vorstoß nutzen und unsere MTAs auch so konfigurieren, dass auf korrekte MX-Einträge geprüft wird?
Und wenn wir dabei sind, könnten wir die Header auf korrektes Encoding überprüfen lassen 😉 Für ein schöneres und saubereres Internet.

Grüße,

Zyan K Lee