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Neues Design – wozu?

Seit Jahren (mit Unterbrechungen) verwende ich head&shoulders für meine widerspenstigen Haare. Eine der angenehmen Eigenschaften dieses Produkts war bisher, daß es sich sehr wenig geändert hat. Gut, die Farbe der Flasche war früher mal türkis (!), es stand auch immer schon irgendwie „neu“ auf der Flasche — jedesmal. Jetzt haben sie aber die Flasche geändert und „neues Design“ draufgeschrieben? Warum? Die alte Flasche war von allen Shampooflaschen am besten gegen Verwendungsende auf den Kopf zu stellen, sie war lang eingeführt und hatte einen hohen Wiedererkennungswert.

Noch schlimmer: es riecht jetzt auch nach irgendwelchen Blüten. Wenn ich die Sorte „Classic Clean“ kaufe, dann will ich doch keinen Blütenduft. Ich will nur meine Haare waschen — Wellnessprodukte gibt es genug. Grmpf!

So, Schluß mit den unqualifizierten Bemerkungen: an dieser Stelle gebe ich ab an das Blindtextblog und Frau Gröner, denn die kennen sich mit Werbung wenigstens aus.

Von dentaku

Site Reliability Engineer, Internet-Ureinwohner, Infrastrukturbetreiber, halb 23-Nerd halb 42-Nerd, links, gesichtsblind.

Schreibt mit "obwaltendem selbstironischem Blick auf alles Expertentum" (Süddeutsche Zeitung)

4 Antworten auf „Neues Design – wozu?“

Anke sagt:

Aus Herstellersicht ist genau das von dir geschätzte „da hat sich seit Jahren nichts dran geändert“ das Killerargument. Was sich nicht ändert, ist alt. Alt = altmodisch, überholt, „das hab ich vor zehn Jahren benutzt, aus dem Alter bin ich raus“, „immer der gleiche Scheiß“ usw. Nicht umsonst kriegen Automodelle alle paar Jahre ein Facelift oder sehen plötzlich bei gleichem Namen total anders aus. Bücher bekommen neue Cover, Möbelhäuser ändern ihr Sortiment sowieso alle fünf Minuten usw.

Ich glaube, wenn man nicht unbedingt einen Klassiker wie die Coca-Cola-Flasche oder die Toblerone-Packung hat, die beiden schlicht einzigartig sind, spricht auch nichts dagegen, Produkte von Zeit zu Zeit mal zu überarbeiten, damit sie beim Konsumenten immer schön zeitgemäß ankommen. Viele Firmen ändern ja sogar ihr Logo, damit’s bloß nicht altbacken aussieht. Kann gutgehen (BP), kann auch total doof werden (Langnese).

Und dass man die neue Flasche nicht mehr so schön auf den Kopf stellen kann, heißt natürlich auch, dass du nicht mehr an den letzten Rest Shampoo rankommst und dir schneller ne neue Flasche kaufen musst 🙂

(Ich arbeite nicht für Head & Shoulders oder Konkurrenzprodukte, daher sind das alles wüste Spekulationen.)

dentaku sagt:

Hey, das mit dem Abgeben funktioniert ja wirklich.

ramses101 sagt:

Äh, ja, wollte ich auch gerade sagen. Auf http://www.presseportal.de hab ich dazu noch nix finden können, aber sobald die Pressemitteilung rausgeht, hört sie sich mit Sicherheit so oder so ähnlich an (@Procter & Gamble: Das ist nur Satire, bitte nicht verklagen):

Mit dem neuen Design geht die weltweit bekannteste Marke im Segment der Anti-Schuppenschampoos konsequent den Weg der Innovation. Die gelernten Designelemente wurden beibehalten und modifiziert, um auch in Zukunft in einem stark wachsenden Markt auf der Höhe der Zeit und unverwechselbar zu bleiben.

Eye-Catcher auf sämtlichen Produkten der Range bleibt nach wie vor der head&shoulders-swoosh. Neu daran ist, dass er, anstatt sich wie gewohnt nach unten zu verjüngen, noch dynamischer analog zu einem Wasserschwall in einer Kurve nach unten anwächst.

Diese Dynamik wird dadurch verstärkt, dass sich der Bogen des Swoosh auch von der gebogenen Packung selbst aufgegriffen. Gleichzeitig wird das Gesamtdesign dadurch beruhigt, dass das nun gerade gerückte Logo zusammen mit den Produkt-Features innerhalb des Bogens Platz finden.

Die insgesamt schlanker wirkende Packung erhält mit der transparenten und angeschrägten Kappe ihren letzten jungen und modischen Schliff.

Und warum das Zeug jetzt anders riecht, musst Du die Leute fragen, die im Test gesagt haben, dass se das toll finden.

dentaku sagt:

…Wasserschwall in einer Kurve…

Genau! „Wie ein Schluck Wasser in der Kurve“. Das wäre dann ja geklärt.

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